Ali Zaoua: "Auf den Straßen von Casablanca"
R: Nabil Ayouch
D: Abdelhak Zhayra, Mounim Kbab, Mustapha Hansali, Hicham
Moussoune u. a.
Marokko/Frankreich/Belgien 2000
Der 14jährige Ali (Abdelhak Zhayra) und seine Freunde Kwita (Mounim Kbab), Omar (Mustapha Hansali) und Boubker (Hicham Moussoune) leben ein hartes Leben auf den Straßen von Casablanca. Viele Gründe haben sie dazu gebracht, ihr Zuhause zu verlassen und sich hier alleine durchzuschlagen. Es gibt wenig Perspektiven, kaum Lichtblicke. Nur die Freundschaft zueinander verbindet sie innig. Eines Tages beschließt Ali, als Matrose anzuheuern und damit ein neues Leben zu beginnen. Bevor er seine Pläne wahrmachen kann, fällt er einem Straßenkampf mit einer rivalisierenden Bande zum Opfer.
Seine Freunde sind tief getroffen und erstmals ratlos, was mit dem Leichnam geschehen soll. Für sie war Ali ein König und soll deshalb auch ein angemessenes Begräbnis erhalten. Die drei Kinder vereinen all ihre Kräfte, um dieses Ziel verwirklichen zu können. Letztlich können sie sich von ihrem Freund auf wunderschöne Weise verabschieden. Eine tragische Geschichte nimmt einen märchenhaften Verlauf.
Regisseur Nabil Ayouch hat für seinen zweiten Langfilm gründlich recherchiert und für seine Arbeit hauptsächlich großartig spielende Laiendarsteller engagiert. Mit seinem Projekt, das wohl für beide Seiten ein lehrreiches und intensives gewesen ist, hat er unter enger Zusammenarbeit mit Streetworkern vor Ort den mitspielenden Kindern neue Perspektiven eröffnet. Ayouch versteht es in seinem einfühlsamen und respektvollen semidokumentarischen Film, erschütternde Realitäten zu zeichnen und gleichzeitig den ZuschauerInnen Hoffnung mitzugeben.
(ama; 03/03)
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