USA:2000
Regie:Woody Allen
Hauptdarsteller: Woody Allen, Tracey Ullman, Hugh Grant
Auf welche Weise plant Woody Allen eine Bank auszurauben? Er mietet die der Bank benachbarte, aufgelassene Pizzeria und will sich unterirdisch einen Tunnel in die Bank graben. Damit dieser genial "schlichte" Plan nicht vorzeitig aufliegt, gilt es eine Scheinexistenz aufzubauen, indem er seine Lebensgefährtin zu überreden sucht, offiziell eine Backstube für Kekse einzurichten.
Natürlich schlägt der Plan mit dem Tunnel fehl, doch der scheinbare Bluff seinerseits schlägt voll ein, und als der Tunnelbautrupp schlussendlich statt in der Bank in einer Boutique auftaucht, sehen alle ein, dass es wohl besser wäre, sich doch voll und ganz auf die Kekse zu konzentrieren. - Gesagt, getan. - Woody Allen und seine Partner werden schwerreich, doch wäre Allen nicht ein echter "Großstadtneurotiker", würde er nicht auch in seinem neuen Glück Unzufriedenheit entdecken können.
Dies ist also die Rahmenhandlung von Allens neuem Film, die aber - wie bei den meisten W.Allen-filmen, im allgemeinen eher zweitrangig ist. Denn sobald der Meister das erste Mal im Bild auftaucht, - und noch ehe er ein Wort sagt, beginnt man zu schmunzeln, um dann - wenn er auch noch etwas sagt, - und noch dazu auf seine eigenartige, stets etwas verklemmte Art, in lautes Gelächter auszubrechen.
So waren, sind und werden- wahrscheinlich auch in Zukunft- Woody Allens Filme sein. Sein unglaubliches Charisma, des sympathischen, leicht vertrottelt wirkenden Verlierers, der aber, - wie sich herausstellen soll-, auf seine Art sehr gewitzt ist und vor allem ein großes Herz besitzt, ist wohl für seinen jahrzehntelangen Erfolg verantwortlich.
Sein neuer Film macht dabei keine Ausnahme und erfreut überdies das Herz jedes echten Europäers, der sehen kann, wie ein "Ami" ziemlich deftig mit "geheiligten" amerikanischen Kühen verfährt: So nimmt Allen in seinem neuesten Film gekonnt die amerikanische Mentalität des selfmademan (oder auch buchstäblich "vom Tellerwäscher zum Millionär!" - Wineberg ist tatsächlich Tellerwäscher!), die Werbewelt des sinnlosen und überflüssigen Kommerzes aber auch auf der anderen Seite die sogenannte "bessere Gesellschaft" mit ihrem oftmaligen Pseudointeresse für die schönen Künste aufs Korn.
Gewinner ist in jedem Fall der Zuseher, der Woody Allen so erlebt, wie er ihn
kennt und liebt; aber auch die übrigen Darsteller können durchaus mit Allen Schritt
halten, überraschenderweise auch Hollywoodbeau Hugh Grant, der in der Rolle eines
schnöseligen Hochstaplers gute Figur macht.
(Rihnrhi)