Fluch des Frühlings
Zugleich
mit Sonnenschimmer,
mit Blüte, Sang und Bach,
da werden leider immer
viele Dichterlinge
wach.
Ein mächtiger Gedanke
läßt sie nicht ruhn, o Graus,
sie graben aus dem Schranke
die alte Leier
aus.
s´will sie zum Spiel verleiten,
sie wissen nicht warum,
sie zerren an den Saiten,
den staubigen, herum.
Bald sind sie voll Vergnügen
sich ihres Sangs bewußt,
und reimen, leimen,
fügen
zusammen
Brust und Lust.
Und fordern
ohn Erbarmen
dann noch ein willig Ohr,
und lesen alles armen
unschuld´gen
Opfern vor.
So plärren sie abscheulich
und Zahl ist ihre Zunft!
Als hätte man sie neulich,
des Frühlings Wiederkunft
zu grüßen streng beeidigt.
Wär ich der Lenz, auf Ehr
ich fühlte mich beleidigt
und käme gar nicht mehr.