"Kleine Missgeschicke"

R: Annette K. Olesens
D: Joergen Kiil, Maria Würgler Rich, Jannie Faurschou, Henrik Prip u. a.
Dänemark 2001


Eine Familienmutter wird durch einen Unfall aus ihrem Leben gerissen und ihre Hinterbliebenen müssen erkennen, dass vieles nicht so geordnet war, wie es schien. Witwer John ist nach jahrzehntelanger Ehe, in der er von seiner Frau stets verwöhnt wurde, mit bleierner Leere konfrontiert. Die älteste Tochter Eva, welche mit ihrer Mutter ein sehr gespanntes Verhältnis verband, wagt es erst jetzt wieder nach Kopenhagen zurückzukehren. Sohn Tom stürzt sich nun umso mehr auf die Arbeit in seinem erfolgreichen Unternehmen und vergisst darüber seine Familie beinahe. Das noch nicht ganz abgenabelte Nesthäkchen Marianne reagiert auf den Verlust mit dem Versuch, dem geliebten Vater die Frau so gut es geht zu ersetzen.

Eva hegt den bestürzenden Verdacht, dass sie dabei allzu weit geht. Lange verdrängte Probleme zwischen John und seinen Kindern lassen sich nicht mehr unterdrücken. Der Schicksalsschlag leitet eine Reihe von tiefgreifenden Lebensänderungen ein. Selbst Johns Bruder steht plötzlich vor einem Scherbenhaufen und muss sich neu orientieren.

Olesens hat für ihr glaubwürdiges Kinodebüt eine tragische Komödie gewählt, in der großartige SchauspielerInnen nach der Improvisationstechnik des britischen Regisseurs Mike Leigh angehalten sind, ihre Ressourcen maximal auszuschöpfen. Als ZuschauerIn dankt man es ihnen. Empfehlenswert!

(ama;07/03)