"El hijo de la novia"
("Der Sohn der Braut")

R: Juan José Campanella
D : Ricardo Darín, Héctor Alterio, Norma Aleandro u. a.
Argentinien/Spanien 2001


Rafael (Ricardo Darín) steckt in der Krise. Sein Restaurant, das er von seinem Vater Nino (Héctor Alterio) übernommen hat, läuft mehr schlecht als recht. Seine Ehe ist gescheitert, die Tochter Vicky sieht er viel zu selten. Die Beziehung zu seiner Freundin Naty will nicht so richtig laufen und das Verhältnis zu seiner mittlerweile an Alzheimer erkrankten Mutter (Norma Aleandro) ist gespannt. Während Rafael mit seinem Schicksal hadert und unrealisierten Jugendträumen nachhängt, blickt sein Vater zufrieden auf ein glückliches Leben zurück. Seine grosse Liebe Norma verehrt er noch immer wie eine Prinzessin. Um die gelungene Ehe abzurunden, möchte er seiner Frau nun endlich einen Herzenswunsch erfüllen - eine kirchliche Trauung.

Der desillusionierte Sohn Rafael rät seinem Vater von diesem Vorhaben ab. Erst nachdem Rafael einen Herzinfarkt erlitten hat, beginnt er über sein Leben nachzudenken, das Entscheidungen verlangt. Ein wieder aufgetauchter Jugendfreund führt ihm diese Tatsache vor Augen. Rafael beginnt aktiv zu werden. Im neu erwachten Bewusstsein der Endlichkeit des Glücks plant er mit Nino ein ungewöhnliches Hochzeitsfest für seine Mutter.

Als Komödie mit vielen melancholischen Untertönen erzählt der Regisseur Juan José Campanella die Geschichte eines sich als gescheitert empfindenden Mannes, der sich doch noch zu orientieren versteht. Die darstellerisch überzeugenden und präsenten ProtagonistInnen führt er behutsam durch ihre leise Geschichte und segelt dabei mehrmals gekonnt am Kitsch vorbei.

(ama;04/03)