Lorbeer
(Laurus nobilis)


Der Ursprungsort dieser Pflanze wird in Kleinasien vermutet, allerdings verbreitete sich der Lorbeer auch frühzeitig über die Mittelmeerländer, wo er in Form von Kränzen nicht nur göttliche Häupter, sondern auch jene siegreicher Sportler, Feldherren und Poeten schmückte.
In den südlichen Heimatländern wächst der Lorbeer als bis zu zehn Meter hoher Baum. In nördlichen Landstrichen wird er als Kübelpflanze gehalten, wobei er kräftige, verholzende Strauchgestalten ausbildet.
Die Blätter sind immergrün, länglich lanzettförmig; ihre Ränder bisweilen gewellt. Sie enthalten fette und ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, verströmen einen stark würzigen Geruch und schmecken leicht bitter.
Lorbeer regt den Appetit an und findet seit Jahrhunderten als Magenmittel Verwendung. Achten Sie bitte darauf, die Blätter bei der Ernte nicht zu zerbrechen; dadurch verlieren sie nämlich ihre Würzkraft. Den Sommer über werden die Blätter frisch geerntet, wobei stets nur die wirklich erforderliche Blätteranzahl abgerupft werden darf. Für den Winter werden die Blätter getrocknet. Sie eignen sich in frischem und getrocknetem Zustand zur geschmacklichen Verfeinerung von Suppen, Soßen, Fisch-
und Wildgerichten.
Die weißlichen, duftenden Blüten erscheinen im Mai. Die Früchte sind ovale, schwarze Beeren. Das aus ihnen gewonnene grünliche Heilöl wirkt durchblutungsfördernd und antiseptisch. Zu seiner äußerlichen Anwendung wird bei Verstauchungen, Entzündungen und Zerrungen geraten. Überliefert ist auch die Heilwirkung bei entzündeten Kuheutern.
Lorbeersträucher sind keine Zimmerpflanzen! Die Kultur in Gefangenschaft sollte, wenn überhaupt, in Form ausgedehnter Freilandaufenthalte an geschützten, sonnigen Plätzen erfolgen. Zur Überwinterung eignen sich kühle, helle Räumlichkeiten. Die Wassergaben sind im Winter auf ein vernünftiges Mindestmaß einzuschränken.