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Doch der Verfolgende rennt, wie mit Amors Fittichen fliegend,
Schneller daher, und versaget ihr Ruh; schon
nahe dem Rücken
Hängt er, und atmet den Hauch in die fliegenden Haare des
Nackens.
Jetzt, nach geschwundener
Kraft, erblaßte sie, matt von der Arbeit
Jenes geflügelten Laufs, und schauend
die Flut des Peneos:
Rette mich, rief sie, o Vater, wenn Macht euch Ströme
beseelet!
Du, wo zu sehr ich gefiel, zerspalte dich unter mir, Erde!
Oder verwandele diese Gestalt, die mir Kränkungen bringet!
Kaum
war geendet das Flehn; und gelähmt erstarren die Glieder.
Zarter Bast umwindet
die wallende Weiche des Busens;
Grün schon wachsen die Haare zu Laub´, und
die Arme zu Ästen;
Auch der so flüchtige Fuß klebt jetzt am trägen Gewurzel;
Und ihr umhüllt der Wipfel das Haupt: nur bleibt ihr die Schönheit.
Phöbus liebt auch den Baum; und mit angelegeter Rechte
Fühlet er noch aufheben
in junger Rinde den Busen.
Und mit zärtlichen Armen die Äst´, als Glieder,
umschlingend,
Reicht er Küsse
dem Holz; doch entflieht vor den Küssen das Holz auch.
Jetzo sagte
der Gott: Da du mein als Gattin nicht sein kannst,
Wenigstens sei als Baum
du die Meinige! Immer umwind´ uns
Du das Haar, und die Leier, und du den
Köcher, o Lorbeer!
Du sei dem latischen Führer gesellt, wann froh der Triumphton
Hallt, und ein langer Zug hochfeierlich zum Kapitol steigt!
Selbst augustischen
Pfosten hinfort der treueste Hüter,
Sollst an der Pforte du stehn, die umschlossene
Eiche
beschützend!
Und, wie jugendlich blüht mein ungeschorenes Haupthaar,
Trag´ auch du beständig die dauernde Ehre des Laubes!
Päan endigte so; der jüngst entsprossene
Lorbeer
Nickte dazu, und schien wie ein Haupt
zu bewegen den Wipfel.
(aus den "Metamorfosen"
des Ovid)
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