Februar
Hornung

Februar

Im Winde wehn die Lindenzweige,
Von roten Knospen übersäumt;
Die Wiegen sind's, worin der Frühling
Die schlimme Winterzeit verträumt.
(von Theodor Storm)

Autorengeburtstage
Texte zum Februar
Bauernregeln
Gartentipps

Valentinstag


Autorengeburtstage:
Hugo von Hofmannsthal (1.2.1874) Monika Felten (1.2.1965)
James Joyce (2.2.1882) Georg Trakl (3.2.1887)
Richard Yates (3.2.1926) Henning Mankell (3.2.1948)
Friedrich Glauser (4.2.1896) Alfred Andersch (4.2.1914)
Werner Schwab (4.2.1958) Kjell Ola Dahl (4.2.1958)
William Burroughs (5.2.1914) Terézia Mora (5.2.1971)
Felix Mitterer (6.2.1948) Charles Dickens (7.2.1812)
Alban Nikolai Herbst (7.2.1955) Jules-Gabriel Verne (8.2.1828)
Erika Burkart (8.2.1922) Thomas Bernhard (9./10.2.1931)
John Maxwell Coetzee (9.2.1940) Else Lasker-Schüler (11.2.1869)
Lou Andreas-Salomé (12.2.1861) Sabahattin Ali (12.2.1906)
Georges Simenon (13.2.1903) Clarice Tartufari (14.2.1868)
Wilhelm Heinse (15.2.1746) Richard Ford (16.2.1944)
Ruth Rendell (= Barbara Vine) (17.2.1930) Frederik Hetmann (=Hans-Christian Kirsch) (17.2.1934)
Jewgenij Grischkowez (17.2.1967) Nikos Kazantzakis (18.2.1883)
Toni Morrison (18.2.1931) Herbert Rosendorfer (19.2.1934)
Johann Heinrich Voss (20.2.1751) Anaïs Nin (21.2.1903)
Erich Kästner (23.2.1899) Karl May (25.2.1842)
Anthony Burgess (25.2.1917) Victor Hugo (26.2.1802)
Leon de Winter (26.2.1954) John Steinbeck (27.2.1902)
Michel de Montaigne (28.2.1533) Erika Pluhar (28.2.1939)

Rom, den 9. Februar.

Die Narren haben noch Montag und Dienstag was Rechts gelärmt. Besonders Dienstag abends, wo die Raserei mit den Moccoli in völligem Flor war. Mittwochs dankte man Gott und der Kirche für die Fasten. Auf kein Festin (so nennen sie die Redouten) bin ich gekommen, ich bin fleißig, was nur mein Kopf halten will. Da der fünfte Band absolviert ist, will ich nur einige Kunststudien durcharbeiten, dann gleich an den sechsten gehn. Ich habe diese Tage das Buch Leonards da Vinci über die Malerei gelesen und begreife jetzt, warum ich nie etwas darin habe begreifen können.

O wie finde ich die Zuschauer so glücklich! die dünken sich so klug, sie finden sich was Rechts. So auch die Liebhaber, die Kenner. Du glaubst nicht, was das ein behägliches Volk, indes der gute Künstler immer kleinlaut bleibt. Ich habe aber auch neuerdings einen Ekel, jemanden urteilen zu hören, der nicht selbst arbeitet, daß ich es nicht ausdrücken kann. Wie der Tabaksdampf macht mich eine solche Rede auf der Stelle unbehaglich.

Angelika hat sich das Vergnügen gemacht und zwei Gemälde gekauft. Eins von Tizian, das andere von Paris Bourdon. Beide um einen hohen Preis. Da sie so reich ist, daß sie ihre Renten nicht verzehrt und jährlich mehr dazu verdient, so ist es lobenswürdig, daß sie etwas anschafft, das ihr Freude macht, und solche Sachen, die ihren Kunsteifer erhöhen. Gleich sobald sie die Bilder im Hause hatte, fing sie an, in einer neuen Manier zu malen, um zu versuchen, wie man gewisse Vorteile jener Meister sich eigen machen könne. Sie ist unermüdet, nicht allein zu arbeiten, sondern auch zu studieren. Mit ihr ist's eine große Freude, Kunstsachen zu sehen.

Kayser geht auch als ein wackrer Künstler zu Werke. Seine Musik zu "Egmont" avanciert stark. Noch habe ich nicht alles gehört. Mir scheint jedes dem Endzweck sehr angemessen.

Er wird auch: "Cupido kleiner loser" etc. komponieren. Ich schicke dir's gleich, damit es oft zu meinem Andenken gesungen werde. Es ist auch mein Leibliedchen.

Der Kopf ist mir wüste vom vielen Schreiben, Treiben und Denken. Ich werde nicht klüger, fordere zuviel von mir und lege mir zuviel auf.

Cupido, loser, eigensinniger Knabe,
Du batst mich um Quartier auf einige Stunden!
Wie viele Tag' und Nächte bist du geblieben,
Und bist nun herrisch und Meister im Hause geworden.

Von meinem breiten Lager bin ich vertrieben,
Nun sitz' ich an der Erde Nächte, gequälet,
Dein Mutwill' schüret Flamm' auf Flamme des Herdes,
Verbrennet den Vorrat des Winters und senget mich Armen.

Du hast mir mein Gerät verstellt und verschoben,
Ich such' und bin wie blind und irre geworden.
Du lärmst so ungeschickt, ich fürchte, das Seelchen
Entflieht, um dir zu entfliehn, und räumet die Hütte.

(Aus der Korrespondenz Goethes; 1788)


Andererseits und sozusagen als letzte Zuflucht gab es hinter dem Entschluss zu sterben einen anderen, heimlicheren Entschluss, den er dem Domherrn sorgfältig verborgen hatte, nämlich den, von eigener Hand zu sterben. 
Aber auch dabei blieb ihm noch eine ungeheure und zermürbende Freiheit: er konnte sich nach Belieben an diesen Entschluss halten oder darauf verzichten, konnte die Bewegung ausführen, die alles beendet, oder - im Gegenteil die mors ignea akzeptieren, die sich kaum vom Todeskampf eines Alchimisten unterscheidet, der sein langes Gewand aus Versehen an der Glut seines Athanor entzündet.
Diese Wahl zwischen der Hinrichtung und dem Freitod, die bis zuletzt in einer Faser seiner denkenden Substanz offen blieb, schwankte nicht mehr zwischen dem Tod und einer Art von Leben, wie es die Wahl zwischen Annahme und Ablehnung des Widerrufs getan hatte, sondern sie betraf das Mittel, den Ort und den genauen Zeitpunkt.
An ihm war es, zu entscheiden, ob er auf dem Marktplatz unter hämischem Geschrei enden sollte, oder in Frieden zwischen diesen grauen Wänden. An ihm war es nun, die Wahl zu treffen, ob er die Sonne an einem gewissen 18. Februar 1569 aufgehen sehen oder heute, bevor die Nacht zur Neige ging, sterben wollte. Die Ellenbogen auf den Knien, unbeweglich, fast friedlich, sah er vor sich hin ins Leere. Wie mitten in einem Orkan, wenn sich eine schreckliche Stille einstellt, regten sich Zeit und Geist nicht mehr.

(Aus "Die schwarze Flamme" von Marguerite Yourcenar.)


25. Februar 1924. Montag 
Bekam heute von Pjotr Nikanorowitsch die neueste Nummer des Almanachs "Nedra". Sie enthält meine "Teufeliade".
Er gab sie mir während einer Lesung, ich las aus der "Weißen Garde" bei Vera Oskarowna S.
Offensichtlich habe ich auch in diesem Kreis Eindruck gemacht. Vera Oskarowna bat mich, die Lesung bei ihr fortzusetzen.
Also, zum ersten Mal bin ich nicht in einer Zeitung und nicht in einer dünnen Zeitschrift gedruckt, sondern in einem Buch, einem Almanach. Na bitte. Was hat das für Qualen gekostet! Die "Aufzeichnungen auf Manschetten" sind beerdigt.

(Aus "Die rote Krone. Autobiografische Erzählungen und Tagebücher" von Michail Bulgakow. Aus dem Russischen von Thomas Reschke.)

In der autobiografischen Prosa beschreibt Michail Bulgakow seine Erfahrungen, Hoffnungen, Illusionen und Enttäuschungen zwischen 1916 und 1934.
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Bauernregeln für den Februar:

Wenn' s an Lichtmess (2. Februar) stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.
Ist es aber klar und hell,
kommt der Lenz wohl nicht so schnell.

Bringt Dorothee (6. Februar) recht viel Schnee,
bringt der Sommer guten Klee.

St. Eulalia (12. Februar) Sonnenschein
bringt viel Obst und guten Wein.

Am Tage von St. Valentin (14. Februar)
gehen Eis und Schnee dahin.

Taut es vor und auf Mattheis (24. Februar),
sieht es schlecht aus mit dem Eis.

Februar mit Sonnenschein und Vogelsang
macht den Bauern angst und bang.

Der Februar muss stürmen und blasen,
soll das Vieh im Lenze grasen.

Im Februar müssen Stürme fackeln,
dass dem Ochsen die Hörner wackeln.

Für Menschen mit grünen Daumen ...

Aussaat bzw. Vorziehen im Zimmer: Kresse, einjährigen Majoran, Basilikum, Kerbel, Sellerie. 
Saatgut einkaufen (wer zuerst kommt, hat die größte Auswahl!), Mischkulturen und Fruchtwechsel planen. Bei offenem (= nicht gefrorenem) Boden organische Dünger in obere Erdschicht der Beete einarbeiten.
Ab Monatsende können dann frisch gekaufte Stauden und Rosen, ebenfalls nur bei offenem Boden, gesetzt werden.
In Überwinterungsquartieren befindliche Kübelpflanzen umtopfen und gegebenenfalls zurückschneiden.


Februar:
Der zweite Monat des Jahres heißt bis zum 16. Jahrhundert Hornung oder Sporkel. Diese Namen werden durch "Februar" verdrängt, der österr. auch als "Feber" erscheint (wie "Jänner" zu Januar). Das vorausliegende lat. (mensis) Februarius "Reinigungsmonat" benennt den letzten Monat des mit dem 1. März beginnenden altrömischen Jahres nach den Reinigungs- und Sühneopfern, die in der zweiten Hälfte für die Lebenden und Toten veranstaltet wurden. Zugrunde liegt lat. februare "reinigen", februum "Reinigungsmittel".
(Quelle: DUDEN - Das Herkunftswörterbuch)


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