Februar Hornung |
Februar Im Winde wehn
die Lindenzweige, |
Autorengeburtstage |
Die Narren haben noch Montag und Dienstag was Rechts gelärmt. Besonders Dienstag abends, wo die Raserei mit den Moccoli in völligem Flor war. Mittwochs dankte man Gott und der Kirche für die Fasten. Auf kein Festin (so nennen sie die Redouten) bin ich gekommen, ich bin fleißig, was nur mein Kopf halten will. Da der fünfte Band absolviert ist, will ich nur einige Kunststudien durcharbeiten, dann gleich an den sechsten gehn. Ich habe diese Tage das Buch Leonards da Vinci über die Malerei gelesen und begreife jetzt, warum ich nie etwas darin habe begreifen können.
O wie finde ich die Zuschauer so glücklich! die dünken sich so klug, sie finden sich was Rechts. So auch die Liebhaber, die Kenner. Du glaubst nicht, was das ein behägliches Volk, indes der gute Künstler immer kleinlaut bleibt. Ich habe aber auch neuerdings einen Ekel, jemanden urteilen zu hören, der nicht selbst arbeitet, daß ich es nicht ausdrücken kann. Wie der Tabaksdampf macht mich eine solche Rede auf der Stelle unbehaglich.
Angelika hat sich das Vergnügen gemacht und zwei Gemälde gekauft. Eins von Tizian, das andere von Paris Bourdon. Beide um einen hohen Preis. Da sie so reich ist, daß sie ihre Renten nicht verzehrt und jährlich mehr dazu verdient, so ist es lobenswürdig, daß sie etwas anschafft, das ihr Freude macht, und solche Sachen, die ihren Kunsteifer erhöhen. Gleich sobald sie die Bilder im Hause hatte, fing sie an, in einer neuen Manier zu malen, um zu versuchen, wie man gewisse Vorteile jener Meister sich eigen machen könne. Sie ist unermüdet, nicht allein zu arbeiten, sondern auch zu studieren. Mit ihr ist's eine große Freude, Kunstsachen zu sehen.
Kayser geht auch als ein wackrer Künstler zu Werke. Seine Musik zu "Egmont" avanciert stark. Noch habe ich nicht alles gehört. Mir scheint jedes dem Endzweck sehr angemessen.
Er wird auch: "Cupido kleiner loser" etc. komponieren. Ich schicke dir's gleich, damit es oft zu meinem Andenken gesungen werde. Es ist auch mein Leibliedchen.
Der Kopf ist mir wüste vom vielen Schreiben, Treiben und Denken. Ich werde nicht klüger, fordere zuviel von mir und lege mir zuviel auf.
Cupido, loser, eigensinniger Knabe,
Du batst mich um Quartier auf einige Stunden!
Wie viele Tag' und Nächte bist du geblieben,
Und bist nun herrisch und Meister im Hause geworden.
Von meinem breiten Lager bin ich vertrieben,
Nun sitz' ich an der Erde Nächte, gequälet,
Dein Mutwill' schüret Flamm' auf Flamme des Herdes,
Verbrennet den Vorrat des Winters und senget mich Armen.
Du hast mir mein Gerät verstellt und verschoben,
Ich such' und bin wie blind und irre geworden.
Du lärmst so ungeschickt, ich fürchte, das Seelchen
Entflieht, um dir zu entfliehn, und räumet die Hütte.
(Aus der Korrespondenz Goethes; 1788)
Andererseits und sozusagen als
letzte Zuflucht gab es hinter dem Entschluss zu sterben einen anderen,
heimlicheren Entschluss, den er dem Domherrn sorgfältig verborgen hatte,
nämlich den, von eigener Hand zu sterben. (Aus "Die schwarze Flamme" von Marguerite Yourcenar.) |
25. Februar 1924. Montag (Aus "Die rote Krone. Autobiografische Erzählungen und Tagebücher" von Michail Bulgakow. Aus dem Russischen von Thomas Reschke.) In der
autobiografischen Prosa beschreibt Michail Bulgakow seine Erfahrungen,
Hoffnungen, Illusionen und Enttäuschungen zwischen 1916 und 1934. |
Bauernregeln für den
Februar: Wenn' s an Lichtmess (2. Februar) stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit. Ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell. Bringt Dorothee (6. Februar) recht viel Schnee, bringt der Sommer guten Klee. St. Eulalia (12. Februar) Sonnenschein bringt viel Obst und guten Wein. Am Tage von St. Valentin (14. Februar) gehen Eis und Schnee dahin. Taut es vor und auf Mattheis (24. Februar), sieht es schlecht aus mit dem Eis. Februar mit Sonnenschein und Vogelsang macht den Bauern angst und bang. Der Februar muss stürmen und blasen, soll das Vieh im Lenze grasen. Im Februar müssen Stürme fackeln, dass dem Ochsen die Hörner wackeln. |
Für Menschen mit grünen Daumen ...
Aussaat bzw. Vorziehen im Zimmer:
Kresse, einjährigen Majoran, Basilikum, Kerbel, Sellerie.
Saatgut einkaufen (wer zuerst kommt, hat die größte Auswahl!), Mischkulturen
und Fruchtwechsel planen. Bei offenem (= nicht gefrorenem) Boden organische
Dünger in obere Erdschicht der Beete einarbeiten.
Ab Monatsende können dann frisch gekaufte Stauden und Rosen, ebenfalls nur bei
offenem Boden, gesetzt werden.
In Überwinterungsquartieren befindliche Kübelpflanzen umtopfen und
gegebenenfalls zurückschneiden.
Februar:
Der zweite Monat des Jahres heißt bis zum 16. Jahrhundert Hornung oder Sporkel.
Diese Namen werden durch "Februar" verdrängt, der österr. auch
als "Feber" erscheint (wie "Jänner" zu Januar). Das
vorausliegende lat. (mensis) Februarius "Reinigungsmonat"
benennt den letzten Monat des mit dem 1. März beginnenden altrömischen
Jahres nach den Reinigungs- und Sühneopfern, die in der zweiten Hälfte für
die Lebenden und Toten veranstaltet wurden. Zugrunde liegt lat. februare
"reinigen", februum "Reinigungsmittel".
(Quelle: DUDEN
- Das Herkunftswörterbuch)