James Patterson, Peter de Jonge:
"Wenn er fällt, dann stirbt er"

Peter besaß ein gefährliches Wissen über High-Society-Interna und konnte der Verlockung, das zu seinem Vorteil zu nutzen, offensichtlich nicht widerstehen. Peter hatte unterschätzt, wie weit die Tentakel der Macht reichen können. Jack bleibt jetzt nur eines: Er muss die Reichen in ihrem eigenen Spiel schlagen, wenn er für seinen Bruder Gerechtigkeit will &


Patterson schreibt immer Romane mit sehr kurzen plakativen Kapiteln, die sich in gut lesbarer Form aneinander reihen. Hier in diesem Roman geht es neben der Kriminalhandlung um das Leben der Reichen und Schönen im Kontrast zu denjenigen, die in ihrem Glanz arbeiten und leben. Eine der Personen, die dies tut, ist Peter Mullen, der zu Beginn des Romans zu einer großen Party in einem teuren Haus fährt, wo er Autos parken soll. Im Laufe seines Abends bekommt er von einem Kollegen einen parfümierten Brief, der ihn zu einem Stelldichein am nahe gelegenen Strand einlädt. Hier wird er von mehreren Männern überfallen und tot geschlagen, bevor man ihn in das kalte Wasser wirft.

Am nächsten Morgen kommt sein Bruder Jack zu Besuch und ist sich beim Anblick der Leiche sicher, dass hier ein Mord vorliegt, etwas was die Polizei abstreitet, die den Fall gerne zum Schutz ihrer reicheren Schützlinge als einen Unfall oder Selbstmord abtun möchte. Aber Jack, sein Großvater und einige seiner Freunde wollen dies nicht auf sich beruhen lassen und stellen auf eigene Faust Ermittlungen an. Diese Ermittlungen zeitigen teils passende und teils unangenehme Ergebnisse. So stellt sich heraus, dass Peter nicht unbedingt ein engelsgleiches Leben geführt hat und dass einige Leute sehr entschieden dagegen sind, dass über die Umstände seines Todes allzu viel ans Licht kommt. So werden zwei der Freunde ernstlich bedroht, einer verliert seine Anstellung und zwei, die selbstständig sind, verlieren ihre wichtigsten Kunden. Jack selbst, der zwischendurch immer wieder zu seiner Kanzlei in New York zurück muss, wird von seinen Vorgesetzen wiederholt dazu angehalten, seine Ermittlungen einzustellen, weil der Mann in dessen Haus die Party stattgefunden hatte einer der bedeutendsten Klienten der Kanzlei ist.

Als er schließlich seine Stelle und seine Verlobte verloren hat und einer seiner Freunde tot vor seinen Füßen landet, kommt er endlich auf die richtige Spur und ersinnt mit seinen Freunden und seinem Großvater einen sehr ausgefallenen Plan um die Mächtigen, die sich für unberührbar halten, zu Fall zu bringen.

Rasant und ansprechend erzählt mit guten und pfiffigen Ideen in der Storyentwicklung und einigen wirklich neuen Momenten, was in einem so oft verwendeten Genre wie dem Kriminalroman nun wirklich eine Kunst darstellt. Sollte man gelesen haben.

(K.-G. Beck; 12/2003)


James Patterson, Peter de Jonge: "Wenn er fällt, dann stirbt er"
(Originaltitel "The Beach House")
Deutsch von Edda Petri.
Ehrenwirth, 2004.
ISBN 3-431-03067-X.
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