Barbara Scholz: "Verflixt, hier stimmt was nicht!"

Ein verflixt kniffliges Fehlersuchbuch für aufgeweckte Kinder


Nach ihrem wunderbaren zusammen mit Lene März geschriebenen und 2006 ebenfalls bei Thienemann veröffentlichten Zähl- und Reimbuch "Es fährt ein Boot nach Schangrila" legt Barbara Scholz im Jahr 2007 ein neues Bilderbuch vor. Auch dieses Mal werden die Kinder von ihr in wunderbar gezeichnete Dschungelwelten geführt und mit kognitiven Aufgaben konfrontiert.

Gab es im letzten Buch ein Boot mit einem sympathischen Kapitän, der immer mehr Tiere auf dem Weg über den Dschungelfluss aufnahm - und zählen musste! -, macht sich im neuen Buch ein Professor Zweistein zusammen mit seinem treuen Hund Albert auf den Weg zu einer großangelegten Expedition. Er hat es sich zur Forschungsaufgabe gemacht, das scheue und bisher noch von keinem Menschen fotografierte Tohuwabohu, ein extrem seltenes Tier, aufzuspüren und es abzulichten. Obwohl die beiden schon die ganz Welt gesehen und erkundet haben, haben sie doch von der kleinen Insel, wo das Tohuwabohu zu Hause sein soll, noch nie gehört. Nachdem Professor Zweistein ausführlich seine Bücher und Atlanten gewälzt hat, machen sie sich mit einem Kleinflugzeug auf den Weg zur einsamen Insel. Schon beim Anflug sehen sie, dass es neben dichtem Urwald auf dieser Insel auch hohe Berge gibt, einen großen Fluss und auch Überreste von Gebäuden, die auf den ersten Blick aussehen wie eine alte Tempelstadt.

Gerade am Strand gewassert, kommen ihnen mit Schildkröten, einer Menge Pinguinen sowie zahllosen Krabben und Muscheln auch schon die Inselbewohner entgegen und halten für die das Bilderbuch betrachtenden Kinder die ersten zehn Aufgaben bereit. Der Hund Albert, der die jeweiligen Szenen und zum Schluss natürlich auch das Tohuwabohu mit seinem Fotoapparat festhalten soll, merkt jedes Mal:
"Verflixt, hier stimmt was nicht!"

Denn Barbara Scholz hat auf jeder der nun folgenden sieben bunten Doppelseiten, welche die üppige Inselwelt visuell beschreiben, zehn Fehler eingebaut, die Albert fotografiert und die die Kinder nun entdecken und benennen sollen. Nur auf der vorletzten farbigen Doppelseite, als Professor Zweistein und sein treuer Hund das Tohuwabohu endlich entdecken, gibt es keine eingebauten Fehler mehr, denn der Film ist voll, und das geheimnisumwitterte Fabelwesen bleibt ein weiteres Mal unabgelichtet.

Auf der letzten, das wirklich empfehlenswerte Buch abschließenden Doppelseite sind insgesamt 80 kleine Fotos abgedruckt, die Albert von den eingebauten Fehlern gemacht hat und mit Hilfe derer die Kinder und die vorlesenden Erwachsenen kontrollieren können, ob sie alle Fehler richtig entdeckt und benannt haben.

Ein schönes Bilderbuch, das viele Sinne anspricht und die Kinder bei der Ausbildung ihres visuellen Differenzierungsvermögens unterstützt. Außerdem ist Barbara Scholz eine begnadete Zeichnerin, auf deren nächstes Bilderbuch ich mich zusammen mit meinem vierjährigen Sohn David schon heute freue.

(Winfried Stanzick; 07/2007)


Barbara Scholz: "Verflixt, hier stimmt was nicht!"
Thienemann Verlag, 2007. 32 Seiten. (Ab 5 J.)
Buch bei amazon.de bestellen