Geschichten vom Himmel und seinen Sternen

Gibt es Leben auf anderen Planeten?

Nicht nur jedes Kind, sondern einfach jeden Menschen, packt irgendwann einmal die Leidenschaft für den sternenübersäten Himmel. Damit es nicht nur bei unzähligen Fragen und Sehnsüchten bleibt, gibt es nun dieses hervorragende Kinder- und Jugendbuch. 

Ich zögere mit Absicht, es einfach nur Sachbuch zu nennen, denn es sprengt diesen Begriff in Inhalt und Form. Die literarische Form, in der die Inhalte dargebracht werden, ist der (didaktische) Dialog:
"Opa, wonach hast du mit dem Feldstecher geschaut?", fragte Lina. ... Lina und Paul sind Geschwister. ... Der Opa, das bin ich. (Anm. der Rezensentin: Der Autor Rudolf Kippenhahn)" 
In liebevollen Gesprächen mit seinen Enkeln entdeckt der Autor Stück für Stück den Himmel und seine Geheimnisse. Es sind immer die beiden Kinder, von denen die Fragen und die Interessensgebiete ausgehen. Dadurch wird der Stoff in einer für Kinder und auch Jugendliche ansprechenden Form näher gebracht. Man würde gerne dieselben Fragen wie die beiden Kinder stellen. 
Man hat sich das auch schon einmal gedacht. Hier in diesem Buch findet man alle Antworten. Wann eine Mondfinsternis entsteht. Warum die Sternbilder an einen Zoo erinnern. Wie man die Tageszeit ohne Uhr feststellen kann. ... 

Inhaltlich gliedert sich das Buch in folgende "Himmelsbereiche": die Erde, Himmelserscheinungen, die Sonne, der Mond, Finsternisse, die Sternzeichen, die Milchstraße, das Weltall. Rund um den roten Faden des Buches, den Dialog zwischen Enkel und Opa, präsentiert sich eine vielfältige und anregende Sachbuchbebilderung. Eine ganz besondere Sammlung sind die vielen Ideen zum Selberbauen und Experimente Durchführen. Wie macht man Sonnenflecken sichtbar, ohne die Augen zu beschädigen? Wie vermisst man den Himmel mit der eigenen Hand? 
Damit angehende Astronomen am Tag und in der Nacht die Orientierung behalten, ist in der Buchmitte eine Sonnenuhr und eine Sternenkarte zum Selberbasteln gestaltet. 

Die Sterne und das Universum sind seit jeher Rudolf Kippenhahns Leidenschaft. Er bastelte schon als Schüler ein astronomisches Fernrohr und arbeitete während der Schulferien an einer Sternwarte als Hilfskraft. Nach seinem Studium der Mathematik wechselte er in die Astronomie über. Er war Professor an der Universität in Göttingen und leitete danach ein astronomisches Forschungsinstitut bei München. Dass er auch Geheimschriftenexperte ist, hat der sechsfache Großvater mit "Streng geheim! Wie man Botschaften verschlüsselt und Zahlencodes knackt" unter Beweis gestellt.

Antje von Stemm, Jugendliteraturpreisträgerin und Papieringenieurin, kann mit Schere und ein wenig Klebstoff die tollsten Dinge aus Papier zaubern. Sonnenuhr und Sternenkarte zum Selberbasteln in der Buchmitte stammen von ihr.