Friedrich Glauser (1896-1938)
Jährlich
wird vom Syndikat der "Glauser", der bedeutendste Preis für
deutschsprachige Kriminalliteratur, vergeben. Den Namen hat dieser
Preis von
Friedrich Glauser, einem Vorreiter der deutschsprachigen
Kriminalliteratur, der
von vielen auch als der Vater der deutschsprachigen Kriminalliteratur
bezeichnet
wird.
Friedrich
Karl Glauser wird am 4. Februar 1896 als Sohn eines Schweizers und
einer Österreicherin
in Wien geboren. Als er vier Jahre alt ist, stirbt die Mutter an einer
Blinddarmentzündung. Seine Erziehung übernehmen neben
dem Vater abwechselnd
seine Großmutter und zwei Stiefmütter.
Seine
Schulzeit ist geprägt vom ständigen Kampf gegen alle
Zwänge. Die der Schulen,
die des Vater und die der Gesellschaft. Denn schon in jungen Jahren
zeigt sich,
dass sich Glauser mit gesellschaftlichen Normen nicht anfreunden kann.
Er
versucht von zu Hause auszureißen. Im Gymnasium in Wien liest
er zusammen mit
anderen Schülern philosophische Schriften, woraufhin sich die
Schule veranlasst
sieht, den Vater zu informieren. Dem Schulausschluss seines Sohnes
kommt dieser
zuvor, indem er Friedrich Glauser im Landerziehungsheim im
schweizerischen
Glarisegg am Bodensee einschult. Seine Erlebnisse dort verarbeitet
Glauser später
in einer seiner Geschichten. 1913 unternimmt er nach einer heftigen
Auseinandersetzung mit einem Lehrer seinen ersten Selbstmordversuch,
woraufhin
er der Schule verwiesen wird. Das Urteil einer Unteroffiziersschule
lautet zwei
Jahre später "unfähig seinen Grad zu bekleiden". Vom
Gymnasium in
Genf, das er daraufhin besucht, wird er 1916 verwiesen, weil er den
Gedichtband
eines Lehrers kritisiert. Trotzdem macht er im selben Jahr in
Zürich seine
Matura.
Im
selben Jahr wird er volljährig. Endlich kann er frei leben und
über sich und
sein Tun frei entscheiden. Ein Zustand, der nicht lange andauern soll.
Glauser
schreibt sich als Chemiestudent ein und gründet zusammen mit
seinem Freund
Georg Haldenwang die Zeitschrift "Le Gong". Im selben Jahr
trägt er
erstmals auch selbstverfasste Text öffentlich vor.
Doch
schon bald kommt es zur Katastrophe. Glauser passiert das Schlimmste,
was ihm
passieren kann. Er lebt verschwenderisch und macht immer wieder
Schulden. Schließlich
weigert sich sein Vater, wieder für diese aufzukommen und
erstattet Anzeige
gegen seinen eigenen Sohn. Am 18. Januar des Jahres 1918 wird Glauser
vom
Amtsvormundschaftsgericht in Zürich entmündigt. Er
verliert die so lange
ersehnte Freiheit für immer. Ein Schicksalsschlag, der ihn
endgültig für den
Rest seines Lebens aus der Bahn wirft.
Zur
selben Zeit erkrankt er an Lungentuberkulose und wird mit Morphium
behandelt. Er
wird morphiumsüchtig. Den Behörden und somit seiner
Einweisung kann er sich fünf
Monate lang entziehen. Seine Sucht finanziert er durch kleinere
Diebstähle und
Rezeptfälschungen. Er wird mehrfach verhaftet und
schließlich in eine
psychiatrische Klinik eingewiesen.
Nach
seiner Entlassung wohnt er in einer Kommune im Tessin. 1920 wird er
dort auf
Grund eines Fahrraddiebstahls verhaftet und muss nach Zürich
zurückkehren. Im
Jahr 1921 flüchtet er aus der ihm damals so verhassten Schweiz
und lässt sich
schließlich in Strassburg bei der Fremdenlegion einschreiben.
Er kommt nach
Marseille, Algerien und Marokko, wo er sich mit der Malaria infiziert
und einen
Selbstmordversuch unternimmt. Die
Legion verlässt er 1923 aufgrund eines Herzfehlers und
arbeitet fortan als
Portier in einem Hotel in Paris. Doch auch hier führt er ein
nicht ganz
einwandfreies Leben und sieht sich schließlich veranlasst,
nach Belgien
auszuwandern. Hier arbeitet er gleichzeitig als Kohlegrubenarbeiter und
Hauslehrer. Ein Malariarückfall zwingt ihn, seine Arbeit in
der Grube
aufzugeben. Er verübt einen weiteren Selbstmordversuch im
Drogenrausch.
Glauser findet
schließlich Arbeit in einer Heilanstalt. Eine, wie sich schon
bald
herausstellen soll, schreckliche Fügung des Schicksals. Denn
durch den freien
Zugang zu den Medikamentenschränken in seiner Arbeitstelle
wird er nun schwerst
morphiumsüchtig. Es dauert nicht lange, und er kann seine
Sucht nicht mehr
verbergen, weil er im Drogenrausch einen Zimmerbrand verursacht.
Schließlich
wird er 1925 in die Schweiz
abgeschoben. Dort wird er sofort in die Anstalt Witzwil eingeliefert
und findet
endlich so etwas wie Ruhe. Er hat die Zeit zu schreiben und kann sogar
einige
seiner Texte veröffentlichen.
Nach
seiner Entlassung 1927 wird er sofort wieder
rückfällig. Wiederholt begeht er
Diebstähle und wird schließlich wegen einer
Rezeptfälschung verhaftet. Einer
Verurteilung kann er sich nur durch das Versprechen, sich einer
Entziehungskur
zu unterziehen, entziehen. Er wird in die Anstalt Münsingen
eingewiesen. Nach
kurzer Zeit wird ihm erlaubt, sich eine Wohnung außerhalb der
Anstalt zu suchen
und er übernimmt verschiedenste Gelegenheitsarbeiten. Er
verliebt sich in
Beatrix Gutekunst und lebt mit ihr zusammen.
1928
beginnt er an dem Roman "Gourrama", in dem er seine Zeit bei der
Fremdenlegion beschreibt, zu arbeiten. Doch immer wieder wird seine
Arbeit durch
Rückfälle in die Sucht unterbrochen. Für
"Gourrama" erhält er von
der Werkbeleihkasse des Schweizer Schriftstellervereins einen Kredit in
der Höhe
von 1500 Franken.
Als
Beatrix Gutekunst im Dezember nach Winthertur geht um eine Tanzschule
zu eröffnen,
folgt er ihr. Im darauffolgenden Frühjahr versucht er
vergeblich, die gegen ihn
erwirkte Vormundschaft aufheben zu lassen. Die letzte Rate des Kredits
für
"Gourrama" wird ihm nicht ausgezahlt, weil er sich weigert, den Roman
neu zu bearbeiten und homosexuelle Anspielungen zu streichen.
Es
folgt erneut ein Rückfall in die Drogensucht, diesmal jedoch
ungewöhnlich
schwer. Wegen Rezeptfälschungen wird Glauser verhaftet, und
gegen ihn und
Beatrix Gutekunst wird ein Verfahren eröffnet. Glauser wird im
Jänner des
darauffolgenden Jahres wieder in die Anstalt bei Münsingen
eingeliefert. Dort
schließt er die Arbeiten an "Gourrama" ab. Ein Freund
ermöglicht ihm schließlich den
regelmäßigen Opiumbezug bei
einem Arzt. Gleichzeitig versucht Glauser erfolglos, einen Verlag
für "Gourrama" zu finden.
1931
unternimmt er wieder einen Entzugsversuch und scheitert erneut. Er
beginnt mit
der Arbeit an "Tee der drei alten Damen". Im Jahr 1932 zieht er
zusammen mit Beatrix Gutekunst nach Paris. Er versucht vergeblich, sich
eine
Existenz als Schriftsteller und Journalist aufzubauen und
verfällt wieder der
Sucht. Schließlich verlässt er Paris und besucht
seinen Vater in Mannheim.
Dort kommt er wegen Rezeptfälschungen in Untersuchungshaft.
Sein Vater stellt
den Antrag, den Sohn lebenslänglich in der Schweiz zu
internieren und hat damit
Erfolg. Die Beziehung zu Beatrix Gutekunst endet mit der erneuten
Einweisung in
die Anstalt bei Münsingen. Dort verliebt er sich in die
Krankenschwester Beate
Bendel, mit der er in den folgenden Jahren zusammenlebt.
Im
August 1934 gewinnt Glauser den ersten Preis beim Schweizer
Kurzgeschichtenwettbewerb und kann somit seinen ersten literarischen
Erfolg
verbuchen. Beflügelt durch diesen schließt er die
Arbeit an "Tee der drei
alten Damen" ab.
1935
nimmt er die Arbeit an "Schlumpf Erwin Mord" auf, seinem Roman, der
später
den Titel "Wachtmeister Studer" tragen soll. 1936 gelingt Glauser der
endgültige Durchbruch. "Wachtmeister Studer" wird im
Morgarten-Verlag
angenommen. Er beginnt mit der
Arbeit an "Matto regiert" und unternimmt weiterhin vergebliche
Versuche, "Gourrama" zu veröffentlichen. Nach seiner
Entlassung im Frühjahr
vollendet er "Matto regiert".
Glauser
stellt den Antrag, in den Schweizer Schriftstellervererin aufgenommen
zu werden.
Der Morgarten-Verlag akzeptiert seinen Roman "Fieberkurve", wenn er
sich zur Überarbeitung bereit erklärt, und Glauser
stellt die Erzählung
"Im Dunkeln" fertig. Im Oktober wird er in den schweizerischen
Schriftstellerverein aufgenommen und erhält nur einen Monat
später den Auftrag
für einen kurzen Studer-Roman. Im Dezember erscheint endlich
sein erstes Buch,
"Wachtmeiser Studer", im Morgarten-Verlag. 1937 erscheint "Matto
regiert", und der Schriftstellerverein akzeptiert im Rahmen eines
Wettbewerbs seinen Entwurf zum Roman "Der Chinese". Kurz darauf wird
seine zweite Fassung von "Fieberkurve" endgültig akzeptiert.
Im
November stirbt sein Vater, und Glauser unternimmt eine lange Reise
nach
Marseille und Collioure. Weil er die Endfassung von "Der Chinese"
angeblich verloren hat, wird die Abgabefrist des
Schriftstellerwettbewerbs geändert. Im Jänner widmet
er sich daher einer Neufassung und gewinnt im Februar
den ersten Preis des Schweizer Schriftstellervereins.
Er
tritt eine weitere Entziehungskur, diesmal in der Basler Klinik
Friedmatt, an.
Bei einem Badeunfall zieht er sich einen Schädelbasisbruch und
eine schwere
Gehirnerschütterung zu. Im Mai erhält er 500 Franken
als Anerkennungsgabe für
"Der Chinese".
Er
übersiedelt nach Nervi bei Genua und bearbeitet die Romane
"Ascona",
"Charleroi" und "Mord in Angles". Von der neuen Schweizer
Bibliothek erhält er den Auftrag zu einer Autobiografie.
Er
versucht alle für eine Heirat mit Beate Bendel notwendigen
Dokumente zu
bekommen. Außerdem stellt er im November den ersten Teil von
"Damals in
Wien" fertig. Schließlich
erhält er die Erlaubnis zur Hochzeit.
Die
Personen, die Glauser in seinem Werk, das neben den Romanen mehr als
hundert Erzählungen,
Aufsätze, biografische Aufzeichnungen und Essays umfasst
beschreibt, sind keine
Helden. Es sind Personen, die wie der Autor selbst von der Gesellschaft
missverstanden und ausgeschlossen, ja oftmals sogar
ausgestoßen werden.
Personen, die man nicht gerne sieht, weil sie an die schwache Seite des
Menschen
erinnern und deshalb in Anstalten wegsperrt, weit weg aus dem
Blickfeld, dem
eigenen und dem der Anderen.
Eine
von Glauser geschaffene Figur ist der Wachtmeister Studer. Als Vorbild,
keineswegs jedoch als Vorlage zu dieser Figur, diente Glauser
Simenons
Maigret.
Wachtmeister Studer, dem der Leser erstmals in "Schlumpf Erwin Mord"
(erschienen unter dem Titel "Wachtmeister Studer") begegnet, ist kein
raffinierter Ermittler, wie
Poirot oder Holmes, aber trotzdem alles Andere als
gewöhnlich. Studer ist ein Polizist mit Gespür. Einem
Gespür für die
einfachen Leute, ihre Ängste und Sorgen. Sein Gespür
endet jedoch zumeist bei
seinen Vorgesetzten. Studer fällt vor allem durch eines auf:
seine Ehrlichkeit.
Das
Milieu, indem er ermittelt, ist das Milieu, in dem auch Glauser
große Teile
seines Lebens verbrachte: unterste Bevölkerungsschichten und
Irrenanstalten.
Auf beeindruckende Weise schildert Glauser in Romanen wie "Matto
regiert"
das Leben in den Irrenanstalten. Er beschreibt die Ängste der
Insassen, aber
auch die ihrer Betreuer, auf eine erschreckend realistische Art und
Weise.
Es
ist gerade diese Art, Menschen und ihre Umgebung zu beschreiben, die
Glausers Bücher
zu den Meisterwerken macht, die sie sind. Bezeichnend für den
Autor ist, dass er selbst nie viel von seinem Werk gehalten hat.
Über seinen Roman
"Der Tee der drei alten Damen" schrieb Glauser einmal: "Der Roman
wird glaub ich ganz amüsant. So ein Schundroman mit
Hintergründen." Doch
gerade das sind seine Werke nicht. Einen Glauser kann man nicht
nebenbei lesen,
er ist kein Autor für die Badewanne. Glausers Werke sind
anstrengend zu lesen,
nicht wegen seiner Sprache, sondern wegen der Vielschichtigkeit der
beschriebenen Figuren und der erschreckenden, manchmal schon fast
grausamen
Genauigkeit, mit der Zustände und Gefühle beschrieben
werden. Auch wenn man es
nicht will, wird man beim Lesen in die Figuren hineinversetzt. Erlebt
ihre Gefühle,
ihre Ängste und erschrickt vor genau dieser Tatsache. Glauser
fesselt den Leser
nicht nur, er zieht ihn in seine Werke und damit in eine unvorstellbare
Welt.
Friedrich
Glausers Tod ist schließlich so tragisch wie sein Leben: Am
Vorabend seiner
Hochzeit am 6. Dezember 1938 bricht Glauser beim Abendessen in Folge
eines
Schlaganfalls zusammen und fällt ins Koma. Nur zwei Tage
später, am 8.
Dezember, verstirbt er in den frühen Morgenstunden.
Zum
Leben gezwungen, entmündigt, missverstanden,
gedemütigt, weggesperrt.
(Anna Mehlmann)
"Daten
wollen Sie? Also: 1896 geboren in Wien von österreichischer
Mutter und Schweizer Vater. Großvater
väterlicherseits Goldgräber in Kalifornien (sans
blague), mütterlicherseits Hofrat (schöne Mischung,
wie?). Volksschule, 3 Klassen Gymnasium in Wien. Dann 3 Jahre
Landerziehungsheim Glarisegg. Dann 3 Jahre Collège de
Génève. Dort kurz vor der Matura
hinausgeschmissen... Kantonale Matura in Zürich. 1 Semester
Chemie. Dann Dadaismus. Vater wollte mich internieren lassen und unter
Vormundschaft stellen. Flucht nach Genf ... 1 Jahr (1919) in
Münsingen interniert. Flucht von dort. 1 Jahr Ascona.
Verhaftung wegen Mo. Rücktransport. 3 Monate
Burghölzli (Gegenexpertise, weil Genf mich für
schizophren erklärt hatte). 1921-23 Fremdenlegion. Dann Paris
Plongeur. Belgien Kohlengruben. Später in Charleroi
Krankenwärter. Wieder Mo. Internierung in Belgien.
Rücktransport in die Schweiz. 1 Jahr administrativ Witzwil.
Nachher 1 Jahr Handlanger in einer Baumschule. Analyse (1 Jahr) ... Als
Gärtner nach Basel, dann nach Winterthur. In dieser Zeit den
Legionsroman geschrieben (1928/29), 30/31 Jahreskurs Gartenbaumschule
Oeschberg. Juli 31 Nachanalyse. Jänner 32 bis Juli 32 Paris
als "freier Schriftsteller" (wie man so schön sagt). Zum
Besuch Besuch meines Vaters nach Mannheim. Dort wegen falschen Rezepten
arretiert. Rücktransport in die Schweiz. Von Juli 32 - Mai 36
interniert. Et puis voilà. Ce n'est pas très beau
..."
(Friedrich Glauser an Josef Halperin, 15. Juni 1937)
Die Buchempfehlungen zum Thema:
"Mattos
Puppentheater"
Das erzählerische Werk. Band I: 1915-1929
Bestellen
"Der
alte Zauberer"
Das erzählerische Werk. Band II: 1930-1933
Bestellen
"König
Zucker"
Das erzählerische Werk. Band III: 1934-1936
Bestellen
"Gesprungenes
Glas"
Das erzählerische Werk. Band IV: 1937-1938
Bestellen
"Gourrama"
Sein "Schmerzenskind" hat Glauser seinen Roman über die
Fremdenlegion
genannt. Als er acht Jahre nach seiner Entstehung schließlich
in einer
Zeitschrift erschien, musste er um siebzig Seiten gekürzt
werden. Außerdem
begann Glauser, den die Zeit in der Legion nie losließ, ganze
Teile des Werkes
neu zu schreiben. Es ging ihm in der Schilderung jenes entlegenen
Militärpostens
im südlichen Marokko um keine geringere Frage als die, was der
Mensch sei und
was ihn umtreibe.
Im Militärposten Gourrama in
Marokko verwaltet Korporal
Lös die Lebensmittel,
den Schnaps, die Zigaretten… Wer sich mit ihm gut stellt,
kann auf eine
Extraration hoffen. In einem Klima von lähmender Langeweile,
fiebriger
Erregung, Misstrauen und Gewalt
nimmt das Drama seinen Lauf.
Bestellen
"Die
Fieberkurve"
Wie gelangt ein schlichter Fahnder der Berner Kantonspolizei
plötzlich in einen
marokkanischen Garnisonsposten der Fremdenlegion? Glauser schickt
seinen
Wachtmeister Studer in die Wüste. Dort erlebt er ein
Wechselbad verschiedenster
Gefühle. Die Kulturen prallen aufeinander. Studer
träumt auch am helllichten
Tag und vergisst mitunter, dass er einen Fall lösen muss. Er
gewinnt immer mehr
den Eindruck, dass man ihm übel mitspielt - ein grausames
Spiel, dessen Regeln
ihm fremd sind.
Bestellen
"Die
Speiche"
Wachtmeister Studer verheiratet seine Tochter in die Ostschweiz. Da
geschieht
ein Mord, der den Fahnder in die fremden Verhältnisse eines
Appenzeller Dorfes
hineinzieht. Plötzlich nimmt die provinziell scheinende
Angelegenheit
internationale Züge an.
Bestellen
"Der
Chinese"
Pfründisberg, das ist eine Armenanstalt, eine
Gartenbauschule, eine
Dorfwirtschaft. Und zwei Tote. Denn die Taschentücher der Anna
Hungerlott, die
an Darmgrippe gestorben sein soll, weisen Arsenspuren auf. Und der
Chinese liegt
mit einem Schuss mitten durchs Herz im Novembernebel. Wachtmeister
Studer
beobachtet. Dass die Armenhäusler dünne Kohlsuppe
löffeln, während der
Armenvater erlesenen Wein trinkt, hat nichts mit den Morden zu tun.
Oder doch?
"Eine Schweiz, wie sie sonst keiner kennt: Pfründisberg, ohne
jeden
Fremdenverkehr, ein Weiler, bestehend aus einer Armenanstalt, einer
Gartenbauschule, zwei Bauernhöfen, der Schnapsbeize 'Zur
Sonne', wo die Armenhäusler
am Wochenende ihr 'Bätziwasser' trinken, und aus dem Friedhof,
wo man auf einem
Grab die Leiche des 'Chinesen' findet, eines in seine Heimat
zurückgekehrten
Auslandschweizers - er ist erschossen, es ist Mord, und seine Ermordung
hat der
'Chinese' schon vor drei Monaten dem Wachtmeister Studer vorausgesagt.
Bestellen
"Schlumpf
Erwin Mord" / "Wachtmeister Studer"
Der Mord im Gerzensteiner Wald, wo der Handelsreisende Witschi
erschossen
aufgefunden worden ist, scheint ein Routinefall zu sein: Der
Verdächtige, ein
Vorbestrafter, der im übrigen ein Liebesverhältnis
mit der Tochter des
Ermordeten hat, sitzt bereits in Untersuchungshaft auf dem Schloss
Thun. Sein
Versuch, sich in der Zelle zu erhängen, wird von Studer,
Fahnder der Berner
Kantonspolizei, im letzten Moment vereitelt. Was als Schuldbekenntnis
ausgelegt
werden könnte, wird für Studer zum Ausgangspunkt
für seinen Kampf um
Schlumpf, von dessen Unschuld er überzeugt ist.
Bestellen
"Der
Tee der drei alten Damen"
Als Glauser Geld brauchte, schrieb er seinen ersten Krimi - und
gleichzeitig
eine Parodie auf dieses Genre. Er lässt neben einer ganzen
Anzahl fiktiver
Personen auch vier Genfer Persönlichkeiten leicht verfremdet
auftreten, die im
doppelgesichtigen Genf zu Beginn dieses Jahrhunderts ihre mehr oder
minder
gewichtige Rolle spielten. Letztlich aber geht es im temporeichen und
verwirrlich-bunten Cocktail aus Fantasie und Realität um die
Frage nach dem
Geheimnis, dem Mysterium schlechthin und nach den mannigfaltigen
Mitteln zu
seiner Erkenntnis. Dass dabei auch noch die hohe Politik hineinspielt,
etwa mit
dem Völkerbund, mit Ölfunden in einem indischen
Randstaat und mit dem
britischen und dem sowjetischen Geheimdienst, macht die
Lektüre des Buches zum
Vergnügen für all diejenigen, die Glausers
feinsinnige Charakterzeichnung und
Atmosphärengestaltung lieben.
Glausers erster Kriminalroman, noch ohne die Figur des Wachtmeister
Studer,
wurde erst nach Glausers Tod 1938 veröffentlicht.
Bestellen
"Matto
regiert"
Unfall oder Mord? Wachtmeister Studer
recherchiert in einer Umgebung, die Glauser aus eigener Erfahrung nur
zu gut
gekannt hat: "Eine Geschichte muss irgendwo spielen. Die meine spielt
im
Kanton Bern, in einer Irrenanstalt.
Was weiter?… Man wird wohl noch
Geschichten erzählen dürfen?" (Friedrich Glauser in
seiner
"Notwendigen Vorrede".)
Bestellen
"Die
Kriminalromane mit Wachtmeister Studer"
Wachtmeister Studer, Matto regiert, Die Fieberkurve, Der Chinese, Krock
& CoMit seiner Figur des Wachtmeister Studer setzte
Glauser noch vor Dürrenmatts Kommissär Bärlach ein
klares Zeichen unter den schweizerischen Ermittlern, das ihn auch
über die Landesgrenze hinaus bekannt machte. Krimi-Klassiker zum
Wiederentdecken!
1934, als Insasse der Nervenheilanstalt Waldau, erdachte Friedrich
Glauser die Figur des Wachtmeister Studer. Nach eigener Aussage soll
Georges Simenon dabei sein literarisches Vorbild gewesen sein.
Der bärbeißige Jakob Studer, "Fahnderwachtmeister bei der
Kantonspolizei Bern",
ist ein massiger Typ mit Schnurrbart und Brissago, grundsätzlich
gutmütig und meist auf der Seite der kleinen Leute.
Außenseiter sind ihm sympathisch, die Obrigkeiten dafür umso
weniger, zumal er kurz vor der Pensionierung steht.
Glausers ein wenig unscheinbarer, aber treffsicherer Ermittler ist der
Erste einer illustren Reihe: Dürrenmatts
Bärlach, Hansjörg
Schneiders Hunkeler bis hin zu Mankells
Wallander setzen ebenso unkonventionelle Methoden ein. (Diogenes)
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