Wolauff, wir wellen slaffen!
hausknecht, nu zünt ain liechtel,
wann es ist an der zeit,
damit wir nicht verkaffen,
der letzt sei gar verheit.
das laien, münch und pfaffen
zu unsern weiben staffen,
sich hüeb ain pöser streit.
Heb auff und lass uns trinken,
das wir also nicht schaiden
von disem guten wein.
und lämt er uns die schinken,
so muess
er doch herein.
her kopf, nu lat euch winken!
ob wir zu pette hinken,
das ist ein klainer pein.
Nu sleich wir gen der türen.
secht zue, das wir nicht wenken
mit ungeleichem trit.
was gilt des staubs ain üren?
her wirt, nu halt es mit!
wir wellen doch nicht züren,
ob ir euch wert beküren
nach pollinischem sit.
Her tragt den fürsten leise,
damit er uns nicht velle
auf gotes ertereich!
sein lob ich immer preise,
er macht uns freudenreich.
ie ainr den andern weise!
wirt, slipf nicht auff dem eise,
wann es get ungleich!
(Oswald von Wolkenstein; geboren zwischen 1376 und 1378 - 2.8.1445)