Das Paradies: Der ultimative Lohn
Religionen, die an eine endgültige Wohnstatt für gerechte
Seelen glauben, beschreiben die Szenerie des Paradieses ausführlich. Das Paradies
spiegelt wider, was in der jeweiligen Kultur oder Religion hier auf Erden am
höchsten geschätzt wird. Die größte Belohnung jedes Paradieses ist jedoch die
Erlangung der ewigen Glückseligkeit in der Gegenwart Gottes.
Für die Christen ist der Himmel das Reich des Lohnes für
das irdische Leben. Der Glaube an Jesus Christus als Herrn und Erlöser ist die
wichtigste Grundlage, um in den
Himmel
zu kommen, wo die Seele in ewigem Frieden bei Gott wohnt. Die christlichen Bilder
reflektieren einen glückseligen Zustand, wo die guten Seelen inmitten von weißen
Wolken, Blumen und Vögeln mit Gott und den Engeln beisammen sind. Die
weiße
Rose symbolisiert in der westlichen Tradition die vollkommene und
reine Liebe.
Engel
mit Flügeln, goldene Pfade und die zwölf Himmelstüren verheißen himmlische
Glückseligkeit. In seinem Paradies beschreibt der italienische Dichter
Dante Alighieri
neun an Gewichtigkeit und Herrlichkeit jeweils zunehmende Sfären des Himmels,
die jene erwarten, die sich den Zutritt verdient haben. Jenseits der neun Sfären
des Himmels ist das Reich Gottes und der Heiligen. Dort gibt es weder Zeit noch
Raum, nur noch reines
Licht.
Die alten
ägyptischen
Totenbücher schilderten ein Paradies, das sehr viel Ähnlichkeit mit
den besten Seiten des irdischen Lebens hatte: fruchtbare Felder, große Ernten.
Zu den
tibetischen Bildern vom Paradies gehört die Lotusblüte, die sich
- unverfälscht und unverdorben, zart und vielblättrig - in der Sonne entfaltet.
Die Indianer stellten sich glückselige Jagdgründe mit reichen
Wildbeständen und Nahrungsangeboten vor.
Aus "Die letzte Reise. Eine Kulturgeschichte des Todes" von Constance Jones.