(...)
Mich erkannte die Seele des schnellen äakischen Helden,
Und sie begann wehklagend, und sprach die geflügelten Worte:
Edler Laertiad', erfindungsreicher Odysseus,
Welche noch größere Tat, Unglücklicher, wagest du jetzo?
Welche Kühnheit, herab in die Tiefe zu steigen, wo Tote
Nichtig und sinnlos wohnen, die Schatten gestorbener Menschen!
Also sprach er; und ich antwortete wieder, und sagte:
Peleus' Sohn, o Achilleus, du trefflichster aller Achaier,
Wegen Teiresias mußt' ich herab, wenn etwa der Seher
Mir weissagte, wie ich zur felsichten Ithaka käme.
Denn noch hab' ich Achaia, noch hab' ich unsere Heimat
Nicht berührt; ich leide noch stets! Doch keiner, Achilleus,
Glich an Seligkeit dir, und keiner wird jemals dir gleichen.
Vormals im Leben ehrten wir dich, wie einen der Götter,
Wir Achaier; und nun, da du hier bist, herrschest du mächtig
Unter den Geistern: drum laß dich den Tod nicht reuen, Achilleus!
Also sprach ich; und drauf antwortete jener, und sagte:
Preise mir jetzt nicht tröstend den Tod, ruhmvoller Odysseus.
Lieber möcht' ich fürwahr dem unbegüterten Meier,
Der nur kümmerlich lebt, als Tagelöhner das Feld baun,
Als die ganze Schar vermoderter Toten beherrschen.
(....)


(aus der "Odyssee" von Homer)