Streifzüge durch die Literatur anderer Länder

Ungarn

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Ungarn erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr 93.000 Quadratkilometern. Die Hauptstadt Ungarns ist Budapest.

"ungarn hören" Eine musikalisch illustrierte Reise durch die ungarische Kulturgeschichte bis in die Gegenwart.


Bei sandammeer finden Sie Informationen über folgende Autoren und ihre Werke:

Attila Bartis Ferenc Karinthy Géza Ottlik
György Dalos István Kerékgyártó Lajos Parti Nagy
László Darvasi Imre Kertész Zsuzsa Rakovszky
György Dragomán György Konrád Iván Sándor
Péter Esterházy Dezső Kosztolányi János Székely
Sándor Fekete Gyula Krúdy
Milán Füst Sándor Márai
Géza Gárdonyi László Márton Antal Szerb
Róbert Hász Ákos Molnár Ernő Szép
Géza Hegedüs Péter Nádas Miklós Vámos
Tamás Jónás András Nyerges Pál Závada

Weitere Werke ungarischer Autoren aus den Programmen einiger Verlage:


Szilárd Rubin: "Kurze Geschichte von der ewigen Liebe"
Attila und Orsolya können voneinander nicht lassen. Sie lieben und sie hassen sich. Und trennen sich schon vor der Hochzeit und dann wieder in der Hochzeitsnacht, um schließlich ihr Leben lang getrennt vereint zu sein. Dieser Roman, der 1963 in Ungarn das erste Mal erschien und nach seiner kürzlichen Wiederentdeckung für Furore sorgte, erzählt auf so amüsante wie dramatische Weise von einer Amour fou, einer Liebe, die durch die Verhältnisse ruiniert wird. Mädchen aus gutem Hause verliebt sich in armen Poeten - und umgekehrt. Aber das ist ganz und gar keine alltagstaugliche Liebe. Wenn er sie nicht gerade küsst und herzt, quält und demütigt Attila seine Orsolya, diese wiederum rächt sich mit subtilen Bosheiten auf das Fürchterlichste - um sich anschließend mit einer Liebesnacht zu entschuldigen. Dass Orsolya, die als Deutschstämmige aus gutem Hause zunächst kaum Chancen in der sozialistischen Diktatur zu haben schien, unbeirrt ihren Weg macht, erleichtert die Sache für den zwischen Selbstzerfleischung und Größenwahn schwankenden Attila nicht unbedingt.
Eine obsessive Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der untergehenden bürgerlichen Welt, meisterhaft erzählt. (Rowohlt Berlin)

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Deutsch von Andrea Ikker.


István Eörsi: "Im geschlossenen Raum"
Ein ungarischer Schriftsteller, Alter ego des kämpferischen Moralisten István Eörsi, gibt einer jungen Journalistin aus England bereitwillig Auskunft über sein Leben. Sie sitzen auf der Terrasse eines Sommerhauses auf einer kleinen Donauinsel unweit von Budapest, die nur mit der Fähre zu erreichen ist. Der Versuch, lästige Besucher aus der Vergangenheit abzuschütteln, scheitert - genauso wie das geplante Zeitungsinterview. Statt über sein einst verbotenes Theaterstück "Im geschlossenen Raum" spricht Eörsis Held über den Alltag in Zeiten der Diktatur, wo Spitzel und ihre Opfer, ehemals verfolgte Kommunisten und ihre Henker, im geschlossenen Raum der Gesellschaft miteinander auskommen müssen.
Unterhaltsam und witzig, voller Charme und Selbstironie erzählt István Eörsi, der streitlustigste ungarische Autor der Gegenwart, von erotischen Affären und herzzerreißenden Abschieden, von tragischen Entscheidungen und der Kunst, mutig zu sein vor Freund und Feind. Das beeindruckende Dokument einer unerschrockenen Selbstanalyse - zugleich ein kraftvoll gezeichnetes Bild der ungarischen Gesellschaft zwischen 1956 und 1989.
(Suhrkamp)
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Aus dem Ungarischen von Heinrich Eisterer. Mit einem Nachwort von György Konrád.


Áttila József: "Ein wilder Apfelbaum will ich werden. Gedichte 1916-1937"
Áttila József ist einer der bedeutendsten Dichter der europäischen Moderne, zusammen mit Mandelstam, Pessoa, Machado, Kavafis, Rilke, Eliot u.a. Er ist die Dichterpersönlichkeit, die in der modernen Geschichte Ungarns zur eigentlichen Identitätsfigur geworden ist. Sein Leben währte nur eine kurze Zeit, ganze 32 Jahre, ein Frühvollendeter, der ein Werk von weltliterarischem Rang hinterlassen hat. Erstmals wurde mit dieser umfangreichen zweisprachigen Ausgabe, die einen Querschnitt durch das gesamte Schaffen des Dichters vermittelt, der Versuch unternommen, das dichterische Werk direkt aus dem ungarischen Original zu übersetzen. József bediente das poetische Register, das ihm die Sprache vorgab, mit Virtuosität. Daniel Muth gelingt es mit seiner Übersetzung, diesen Formenreichtum sichtbar zu machen. (Ammann Verlag)
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Ungarisch und deutsch. Aus dem Ungarischen von Daniel Muth. Mit einem Vorwort von Ferenc Fejtõ und einem Essay von György Dalos.


László Krasznahorkai: "Im Norden ein Berg, im Süden ein See, im Westen Wege, im Osten ein Fluss"
Im Süden Kyotos, an der einschienigen Schnellbahn der Kaihan-Linie gelegen, nur eine Haltestelle außerhalb der Stadt, ist ein Kloster. Eine labyrinthische Steigung führt den Enkel des Prinzen von Genji an diesen abgelegenen Ort. Irgendwo hier müsste er sein, der schönste Garten der Welt. Wie von selbst werden seine Schritte durch die Klosteranlage gelenkt. Eine ausgeklügelte Bauweise hat die Natur in Form gebracht, jedes Ding hat seinen Platz und seine wohlgeformte Gestalt eine Bedeutung an sich. Und so eröffnet sich ein feiner, minutiöser Blick auf die Natur, auf Pflanzen, Wind und Vögel, wie auch auf die Architektur, auf Pagoden, Höfe, Terrassen. Das Kleine groß werden zu lassen, Unauffälliges in den Mittelpunkt zu rücken, die Bedeutung zu erkennen, die selbst dem scheinbar Zufälligen innewohnt, Schönheit im Alltäglichen aufzuspüren und das ordnende Prinzip im angeblichen Chaos zu benennen, all das leistet László Krasznahorkai bei seinem Ausflug in die japanische Landschaft und in Japans Ideen- und Gedankenwelt. Entstanden ist ein literarisches Kleinod von ungekannter Tiefe, ein meditativer Text, der auch europäische Gemüter lehrt, sich in die zirkuläre Denkweise des fernen Ostens einzufühlen. (Ammann Verlag)
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Aus dem Ungarischen von Christina Viragh.

"Krieg und Krieg"
"Krieg und Krieg" ist die Geschichte des eigenbrötlerischen und einsamen Korim, eines Archivars und Privatgelehrten aus einer ungarischen Provinzstadt, der einen radikalen Entschluss gefasst hat: Von einem Tag auf den anderen begibt er sich auf eine Reise nach USA, genauer New York City, um dort zu sterben.
Seine Reise führt ihn über imaginäre oder auch real besuchte "Leidensstationen" - Budapest, New York, Kreta, Köln, Venedig, Rom - in ein Iglu des italienischen Künstlers Mario Merz in den Hallen für Neue Kunst in Schaffhausen.
An der Schwelle zum neuen Jahrtausend unternimmt Korim eine Reise durch die Vergangenheit des Abendlandes, er durchlebt die Schrecknisse der Geschichte nochmals, um so zu seinem gewünschten und gesuchten Ende zu finden, mit sich in Frieden und im reinen. (Ammann Verlag)
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Aus dem Ungarischen von Hans Skirecki.

"Satanstango"
Eine heruntergekommene Ansiedlung in Südostungarn. Keine Arbeit, keine Hoffnung, keine Zukunft. Ringsum Verfall, von strömendem Oktoberregen in tiefe Trostlosigkeit getaucht. Nur eine Handvoll Menschen sind geblieben und warten auf ein Wunder, das ihr Los zum Besseren wenden könnte. Eines Tages kommt einer und verheißt Erlösung: Irimias, ein ehemaliger Dorfbewohner mit dem Charisma eines Propheten. Er verspricht anderswo einen neuen Anfang, Arbeit und ein besseres Leben. Die Dorfbewohner können sich der Suggestionskraft seiner Verheißungen nicht entziehen, wenngleich sie ahnen, dass sie wie schon so oft in ihr Unglück rennen werden. Und richtig, Irimias ist ein Gaukler und Gauner, der, seinerseits den Zwängen eines übermächtigen Systems ausgeliefert, Spitzeldienste für die Polizei verrichtet. Während aus dem Mund eines Irren Warnlaute erklingen und rätselhaftes Glockengeläut das Dorf erzittern lässt, tanzen dessen Bewohner zur Feier ihrer bevorstehenden Befreiung in der Kneipe einen infernalischen nächtlichen Tango ...
Eine Parabel über das Versagen von Ideologien, über Indoktrination und Manipulation, über politische Hörigkeit und Spitzelwesen, über die Macht von Worten und das Unglück der Zeit. (Ammann Verlag)
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Aus dem Ungarischen von Hans Skirecki.

László Krasznahorkai wurde 1954 in Gyula/Ungarn geboren. Studium der Philosophie an der Budapester Universität. Er erhielt für sein literarisches Schaffen zahlreiche Preise. "Satanstango" wurde 1993 in einer aufsehenerregenden siebenstündigen Kinofassung von Béla Tarr verfilmt.
Lien zur Netzseite des Autors:
http://www.krasznahorkai.hu.


Kálmán Mikszáth: "Lapaj, der berühmte Sackpfeifer"
Kálmán Mikszáth (1847-1910) gilt als einer der größten Erzähler Ungarns. Der Sohn eines Landwirts schlug sich mit journalistischen Arbeiten in Budapest und Szeged durch, bevor seinen Novellen und Romanen, unter ihnen "Die Geschichte des jungen Noszty mit der Mari Tóth" (1908), literarische Erfolge beschieden waren. Als bereits berühmter Schriftsteller wurde Mikszáth ins Parlament gewählt.
Der Feldhüter Istók Lapaj, ein verschrobener Kauz, weiß seiner Sackpfeife Töne zu entlocken, die jedes Herz erweichen. Doch dieser
"Sohn der Natur'
" dem Tiere lieber sind als Menschen, hat seine Kunst nie erlernt, auch scheinen ihm die Lieder nicht das Geringste zu bedeuten. Doch als Lapaj, der niemanden braucht, eines Tages von einem Menschen gebraucht wird, strahlt aus der Tiefe seiner Brust eine Wärme, die ihn zu einem entscheidenden Schritt veranlasst. (Manesse)
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István Örkény: "Minutennovellen"
Der ungarische Schriftsteller István Örkény (1912-1979) hat eine literarische Form erfunden: die Mininovelle, deren Lektüre nicht mehr als eine Minute beansprucht und deren Titel unmissverständlich sein muss wie die Nummer einer Straßenbahn. Er schrieb sie "während der wenigen freien Stunden, die er der Geschichte abtrotzen konnte" - einer Geschichte, die ihm vor allem Verfolgung, Krieg, Gefangenschaft und den unberechenbaren Alltag in einer repressiven Gesellschaft zugedacht hatte. In diesen "Märchen aus dem 20. Jahrhundert" (György Konrád) lesen wir von einem kleinen Mädchen in Russland, das fasziniert die neue Leica-Kamera betrachtet, mit der die Hinrichtung seiner Mutter aufgenommen wird; von einer Tulpe, die sich vom Fensterbrett stürzt, weil sie keine Tulpe mehr sein will; oder von der Pförtnerin eines Unternehmens, die zwanzig Jahre lang die selbe Auskunft gibt, bis sie eines Tages einen unerhörten Satz spricht und für Sekunden ein Loch in die Welt schlägt.
Die "Minutennovellen", deren Humor und Rätselhaftigkeit an Kafka erinnern, gehören längst zu den Klassikern der osteuropäischen Moderne. In wenigen Zeilen die Essenz eines Lebens, in einem simplen Dialog die Absurdität einer Epoche festzuhalten - das ist die hohe Kunst dieses Autors, der seine Texte gern mit Brühwürfeln verglich, aus denen der Leser sich eine Suppe kochen soll.
(Suhrkamp)
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Ausgewählt und aus dem Ungarischen von Terézia Mora. Mit einem Nachwort von György Konrád.


Károly Pap: "Azarel"
Als wäre er schon ein Schriftsteller, lässt sich der kleine Gyuri von seinen älteren Geschwistern Papier und Bleistift geben und beginnt zu schreiben: "Es war einmal ein jüdischer Priester und seine Frau. Die hatte drei Kinder. Die beiden älteren aber liebten sie mehr als das kleinste ..." Doch dieses Märchen wirft Gyuri ins Feuer, es kommt ihm so harmlos und abgeschmackt vor, wie ihm die Wirklichkeit falsch und gefühllos begegnet, in der er stets brav und verständig sein soll. Seit er bei seinem Großvater gelebt hat, kann er sich in diese Welt nicht mehr fügen. Der Großvater wollte ihn nach den strengen Regeln der Schrift erziehen, konnte aber sein Werk nicht vollenden, da er alt war und starb. Seine Eltern sind froh, dass sie ihren jüngsten Sohn wieder zurückhaben, aber wie anders ist das Leben bei ihnen? Sie denken nur an Geld und wie die Christen an Weiterkommen. Der Vater ist ein angesehener Rabbiner, aber, fragt sich Gyuri, glaubt er überhaupt, was er verkündet? Zwischen ihm und der angepassten Welt der Juden und seinem Vater tut sich ein tiefer Graben auf.
"Azarel" ist 1937 zum ersten Mal erschienen und wurde als Skandalon empfunden. Die böse Ahnung des Großvaters, dass die Juden in den Hochöfen der Assimilation verlöschen könnten, erfüllte sich auf tragische Weise im Leben des Autors, er 1945 in Bergen-Belsen ermordet wurde.

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Aus dem Ungarischen von Hans Skirecki.


Lajos Zilahy: "Was mein Herz begehrt"
Lajos Zilahy ist einer der wichtigsten europäischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Sein Roman "Was mein Herz begehrt" war in den 1930erjahren eine Sensation und ein internationaler Erfolg. Nun liegt dieses lange Zeit verbotene Buch wieder auf Deutsch vor.
Budapest im Jahre 1913: Auf einer Teegesellschaft begegnet der aufstrebende Anwalt Péter Takács der jungen Miette Almády zum ersten Mal. Es ist der Beginn einer zärtlichen und leidenschaftlichen Liebe. Sie heiraten und verbringen wunderbare Flitterwochen in Italien. Vier Monate nach der Hochzeit bricht der Erste Weltkrieg aus. Péter wird eingezogen und gerät in russische Gefangenschaft. Miette bleibt in Budapest, wo sie nach dem Tod ihres Vaters vollkommen allein ist. Sie hofft, auf den nächsten Brief, auf ein baldiges Ende des Krieges. Doch ihre besten Jahre vergehen, ohne dass sie und Péter sich wiedersehen. Als Miette den Diplomaten Iwan Golgonsky kennen lernt, fühlt sie sich nach langer Zeit wieder geborgen - und glücklich. Das Schicksal droht Miette und Péter auseinander zu reißen, und es gibt nichts, was er dagegen tun könnte.
(Diana)
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Aus dem Ungarischen von Eta Neumann-Veith, Andrea Seidler.


Miklós Bánffy: "Die Schrift in Flammen"
Luxuriöse Bälle und große Jagden auf prächtigen Landschlössern, Affären in Budapester Palais, Duelle im Morgengrauen, Intrigen im Parlament: sie bilden den Hintergrund dieses Romans, der die untergehende Welt zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Sicht der beiden jungen Grafen Bálint Abády und László Gyeroffy schildert. Das Buch erzählt vom Versagen der herrschenden Schichten und entwirft ein Gesellschaftsbild vom Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie. Dieser erste Band der "Siebenbürger Geschichte“ wurde vor dem Zweiten Weltkrieg in Ungarn publiziert und viele Jahre später wiederentdeckt.
Miklós Bánffy wurde 1873 in Klausenburg geboren, studierte Jus, leitete von 1912 bis 1918 die Budapester Oper und das Nationaltheater und war 1921/22 ungarischer Außenminister. Zeit seines Lebens setzte er sich für eine ungarisch-rumänische Annäherung ein, 1926 optierte er für die rumänische Staatsangehörigkeit. Er starb 1950 verarmt in Budapest
. (Zsolnay)
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Aus dem Ungarischen übersetzt von Andreas Oplatka.


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