Gao
Xingjian: "Die Angel meines Großvaters. Erzählungen"
Ein Freund aus Kindertagen, ein Krampf beim Schwimmen im
Meer, die Angel des Großvaters, die Erinnerung an die längst
verstorbene Mutter - das sind die Momente, um die Gao
Xingjians Erzählungen kreisen. Ausgehend vom Konkreten
evoziert Gao Xingjian das Glück der Liebe und der
Freundschaft, das alte China, aber auch die Tragödie
politischer Verfolgung. Der Nobelpreisträger spiegelt die
Realität nicht einfach wider, sondern ertastet im Schreiben
Träume, Gerüche, Landschaften und Gedanken. So entstehen vor
den Augen des Lesers Erzählungen, in denen jedes Wort wahr
klingt, man taucht in eine andere Welt ein.
Gao Xingjian wurde 1940 in Ganzhou, Ostchina, geboren. Bis
1962 studierte er am Institut für Fremdsprachen in Peking
französische Literatur, wurde dann im Zuge der
Kulturrevolution zur "Umerziehung" aufs Land gezwungen. 1987
verließ er China und lebt seither in Paris. Im Jahr 2000 wurde
er mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet. Zuletzt
erschienen von ihm die Romane "Der Berg der Seele" (2001) und
"Das Buch eines einsamen Menschen" (2004). (S. Fischer. Aus
dem Chinesischen von Natascha Gentz Vittinghoff.)
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Pu Yi: "Ich war
Kaiser von China"
Seine Majestät das Kind: Das Leben des letzten Kaisers von
China ist eine der unglaublichsten und aufregendsten
Geschichten des 20. Jahrhunderts. Mit zweieinhalb Jahren
inthronisiert, muss Pu Yi bereits 1912 unter dem Druck der
ersten chinesischen Revolution abdanken. Seine Gedanken
konzentrieren sich fortan nur auf ein Ziel: die Rückkehr auf
den Drachenthron. Um dies zu erreichen, ist ihm jedes Mittel
recht.
Pu Yis spannende Autobiografie, Vorlage für Bertoluccis mit
neun "Oscars" ausgezeichneten Film "Der letzte Kaiser",
gewährt absurde und zugleich
faszinierende Einblicke in die mit ihm versunkene Welt
der Verbotenen Stadt und führt über die Wirren des
chinesischen Bürgerkriegs in die Gefängnisse der
Volksrepublik, wo Pu Yi neun Jahre lang eine Umerziehung
zuteil wurde, die aus dem ehemaligen Herrscher über Millionen
einen überzeugten Anhänger Maos, den "Neuen Menschen" machte.
(dtv. Herausgegeben und aus dem Chinesischen übersetzt von
Richard Schirach und Mulan Lehner.)
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Qian Zhongshu:
"Die umzingelte Festung"
Der Klassiker der modernen chinesischen Literatur nun wieder
auf Deutsch.
Bummelstudent Fang hat in Europa reichlich westliche
Lebensart
studiert, die er nun nach China importiert. Beim
Versuch, erotisch und
beruflich Fuß zu fassen, gerät er in die Fallstricke einer
Gesellschaft im Übergang,
bei der sich traditionelle chinesische und moderne westliche
Vorstellungen in
tragikomischem Konflikt befinden.
Erstmals 1946 als Fortsetzungsroman in China erschienen und
während der
Kulturrevolution verboten, erlangte das Buch nach seiner
Neuauflage 1980
Weltruhm. Seither gilt dieser brillante, witzige, vor Bildern
und Metaphern überbordende
Schelmenroman als ein Schlüsselwerk zum Verständnis der
chinesischen
Gesellschaft. (SchirmerGraf. Aus dem Chinesischen von Monika
Motsch und Jerome Shih.)
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Barbara Beuys:
"Der Preis der Leidenschaft. Chinas große Zeit: Das
dramatische Leben der Li Qingzhao"
Unterhaltsam, faktenreich und spannend schildert Barbara Beuys
das dramatische Leben und das literarische Werk von Li
Qingzaho (1084-ca. 1155), der größten Dichterin Chinas. Ein
Leben, in dem sich Glanz und Ambivalenz einer wegweisenden
Epoche Chinas spiegeln. Ein konkurrenzloses Buch, das zentrale
Themen chinesischer Kultur für ein breites Publikum lesbar
macht. (Insel)
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"Der
Traum der roten Kammer"
Aus dem Chinesischen von Franz Kuhn. Mit zeitgenössischen
Illustrationen.
Inhalt des "Traums der roten Kammer" ist die Geschichte vom
Glanz und vom selbstverschuldeten Verfall eines edlen, großen
Geschlechts, das schließlich dank der sittlichen und geistigen
Hochleistung eines an sich entarteten Sprösslings wieder zu
Aufstieg gelangt. (Insel)
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"Kin Ping Meh
oder Die abenteuerliche Geschichte von Hsi Men und seinen
sechs Frauen"
Aus dem Chinesischen von Franz Kuhn. Mit zahlreichen
Illustrationen.
Der Erzählung, die sich
um den reichen Wüstling Hsi Men und seine sechs Frauen
bewegt, liegt zweifellos eine jener Haus-Chroniken zugrunde,
wie sie in vornehmen chinesischen Familien geführt wurden.
(Insel)
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"Die Räuber vom Liang Schan Moor"
Aus dem Chinesischen von Franz Kuhn. Mit sechzig
Holzschnitten.
"Die Räuber vom Liang Schan Moor" spielt hauptsächlich auf
Landstraßen und in der Wildnis. Das Werk gilt als eines der
großen Volksbücher Chinas. Der Räuber Sung Kiang, Hauptfigur
des Romans, ist eine historische Gestalt. (Insel)
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"Das schöne
Mädchen Yingying. Erotische Novellen aus China"
Die hier versammelten erotischen Novellen schlagen einen
Bogen über acht Jahrhunderte klassischer chinesischer
Belletristik. Im Mittelpunkt steht die Kunst der sinnlichen
Liebe in den vielfältigsten Spielarten - sei sie nun aufreizend
oder genießerisch, freizügig oder verschämt, spielerischheiter
oder melancholisch.
Bei den Verfassern handelt es sich um je zwei
Hauptrepräsentanten aus der frühen Blütezeit der Tang-Dynastie
(um 800) und aus der letzten Periode der Vollendung chinesischer
Romandichtung im 17. Jahrhundert. So weit die Epochen und ihre
jeweiligen Moralvorstellungen auseinanderliegen mögen, markieren
sie doch zwei Höhepunkte erotischer Literatur im alten China.
Bo Xinghan erzählt von einer Kurtisane, die ihren verarmten
Liebhaber erst verstößt, sich seiner später aber erbarmt und ihm
eine glänzende Karriere ermöglicht. Yuan Zhen schildert das
Schicksal eines jungen Gelehrten, der sich dem Glück der Liebe
ganz nah glaubt und seiner Geliebten glühende Sehnsuchtsbriefe
schreibt. Wojiao Shanren spielt mit dem Wunschtraum eines
Mannes, der sich von zwei wunderschönen Mädchen nach allen
Regeln der Liebeskunst verwöhnt sieht, und Li Yu lässt in seiner
Novelle eine anfangs ganz und gar unverständliche
Hochzeitsprophezeiung mit dem Fortgang der Handlung plausibel
werden: Der junge Bräutigam darf gleich zehnmal hintereinander
den Bund fürs Leben schließen, weil mit jeder neuen Braut ein
neues Ehehindernis auftaucht.
Illustriert sind die Texte mit sechzehn ansprechenden
Holzschnitten. Der Sinologe Martin Gimm macht mit seiner
sublimen Auswahl und der Erstübersetzung aller vier Werke der
deutschsprachigen Leserschaft verborgene Perlen einer
anspielungsreichen erotischen Erzählkunst erstmals zugänglich.
So galt etwa die Novelle "Episode eines Frühlingstraums" wegen
ihres pikanten Inhalts lange Zeit als verschollen und ist erst
Mitte des 20. Jahrhunderts in Japan wiederentdeckt worden.
(Manesse. Aus dem Chinesischen von Martin Gimm.)
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Su Tong: "Die
Tränenfrau. Der Mythos von der treuen Meng"
Der Mythos von der treuen Meng wird in China seit etwa 2000
Jahren erzählt, Su Tong nennt die bemerkenswerte Frau in
seiner Geschichte Binu.
Binus Mann wurde zum Bau der Großen Mauer eingezogen, und sie
nimmt nun eine Odyssee auf sich, um ihm warme Kleidung für den
Winter zu bringen. Auf ihrer Reise zur Großen Mauer gerät Binu
in die absonderlichsten Abenteuer, aus denen sie ihr nicht
endender Tränenfluss immer wieder errettet.
Su Tong, geboren 1963 in Suzhou, studierte Chinesische
Literatur in Peking. Seine erste Erzählung "Eine Schar von
Frauen und Nebenfrauen" (1990) wurde von Zhang Yimou
unter dem Titel "Rote Laterne" verfilmt und für den "Oscar"
nominiert. Tong gilt in China wegen seiner drastischen,
dramatischen, experimentellen Erzählformen als einer der
wichtigsten Autoren der jüngeren Generation. Er lebt in
Nanjing. (dtv. Aus dem Chinesischen von Marc Hermann.)
Leseprobe:
Vorwort
Ich freue mich, dass "Die Tränenfrau" nun Bekanntschaft mit
Lesern aus aller Welt schließen kann.
Die Geschichte der treuen Meng (eigentlich: Mengjiangnü), die
mit ihren Tränen die Große Mauer zum Einsturz bringt, erzählt
man sich in China seit rund 2000 Jahren. Es ist ein Mythos,
der vom Volk fürs Volk weitererzählt wurde - nun
erfreulicherweise auch über die Landesgrenzen hinaus.
In gewissem Sinne ist der Mythos eine Wirklichkeit, die in den
Lüften kreist, aber vielleicht behält selbst eine derart
schwebende Wirklichkeit noch ihre Schwere. Dennoch bedeutet
eine solche vorübergehende Loslösung von der normalen
Wirklichkeit eine Befreiung, die beglückend ist und die wir
alle brauchen.
Die prächtigste und zügelloseste Fantasie findet sich oft im
Volk. Meine Arbeit an diesem Buch war wesentlich von der
Absicht bestimmt, ein volkstümliches Gefühlsleben wieder
heraufzubeschwören, wie es sich meiner Meinung nach in einer
volkstümlichen Philosophie niedergeschlagen hat. Der
Schreibprozess bedeutete für mich auch eine Erkundung dieser
Philosophie.
Die gesamte Welt der Imagination ist beim Menschen Ausdruck
und Ausgestaltung seiner jeweiligen Gefühle. Freiheit,
Gleichheit und Gerechtigkeit, darüber lehrt uns - innerhalb
wie außerhalb unseres gewöhnlichen Lebens - der Mythos seine
ganz eigene Denkweise: Indem wir in ihm mit unbändigem Drang
die Grenzen unseres Lebens überwinden, gewinnt unsere Existenz
eine außerordentliche Freiheit.
Den Schöpfern der Mythen erschien die Welt in klaren,
anheimelnden Konturen; für Geburt und Tod, Kommen und Gehen
der Menschen gab es einfache, elementare Erklärungen, und so
ließ sich auch für jedes bittere, drückende reale Problem
leicht eine Lösung finden.
Die Geschichte der treuen Meng, einer Frau, die mit ihren
Tränen die Große Mauer zum Einsturz bringt, ist weniger eine
traurige als vielmehr eine optimistische Geschichte. Und sie
erzählt weniger von einer Frau, die mit ihren Tränen ihre
endlos lange Odyssee auf der Suche nach ihrem Mann beendet,
als vielmehr von einer Frau, die sich mit ihren Tränen aus
einer ungeheuren Bedrängnis befreit.
Eine solche Geschichte, die jeder kennt, neu zu erzählen,
stellt einen Autor unausweichlich vor ein großes Problem. Ein
jeder trägt in seinem Herzen eine eigene Meng. Die Meng, wie
ich sie verstehe, ist vor allem eine Frau - eine Frau, die
reinen Herzens ist und die in mir lang vergessene Gefühle
weckt; und in ihrem Schicksal, so wie ich es verstehe, drückt
sich im Grunde das Leiden, ja, das Wesen der Existenz
überhaupt aus. Ihre Geschichte ist vielleicht nicht einfach
nur die Legende einer Frau aus armen Verhältnissen, sondern
die Legende einer ganzen Gesellschaftsschicht.
Ich war an der Großen Mauer und auch in dem Tempel, welcher
der treuen Meng geweiht ist, doch sie selbst habe ich nicht
gesehen. Aber wer hat das schon? Im Roman habe ich versucht,
ihr ein Band zu geben, das die 2000 Jahre in Zeit und Raum
überspannt und an dem sie mich mit sich führt - denn genau wie
sie wollte auch ich zur Großen Mauer gehen!
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Zhu Wen: "I love
Dollars und andere Geschichten aus China"
Sechs Geschichten aus dem modernen China: Lakonisch, mit Witz
und Sarkasmus zeichnet Zhu Wen das Bild einer zwischen
Kommunismus und Kapitalismus eingeklemmten chinesischen
Gesellschaft, in der alle Werte und Sicherheiten ins Wanken
geraten.
Eine Bootsreise auf dem Yangzi, die von Anfang an unter einem
schlechten Stern steht und während der sich der Ich-Erzähler
ohne sein Zutun in kafkaesker Weise der Willkür immer neuer
Personen ausgesetzt sieht; ein Fabrikarbeiter, der durch
Zufall in die Fänge einer mafiösen Familie gerät, die ihn
beschuldigt, mit dem Fahrrad ihren Großvater angefahren zu
haben; ein junger Mann, der von der Familie einer Freundin
genötigt wird, am Krankenbett des frisch operierten Vaters
Nachtwache zu halten, und unvermutet dessen Launen und dem
Apparat eines maroden, profitorientierten Krankenhauses
ausgesetzt ist; oder der Ich-Erzähler in der Titelgeschichte,
ein glückloser Schriftsteller in einer chinesischen
Provinzstadt, der Besuch von seinem Vater bekommt und ihm ein
paar schöne Tage machen möchte, und zwar mit den Dingen, die
ihm selbst im Leben am meisten bedeuten: Geld und Sex.
Zhu Wens Protagonisten sind sympathische junge Männer, die
unverschuldet in die absurdesten Situationen geraten und sich
darin zurechtfinden müssen. Die Erzählungen konzentrieren sich
dabei auf tragikomische Einzelheiten des täglichen Lebens in
einem sich schnell wandelnden Land und beleuchten durch ihre
unverblümte Darstellung die brüchige Seite einer Gesellschaft,
in der die Genusssucht ihre Wurzeln schlägt.
Zhu Wen, geboren 1967 in Quanzhou, studierte Kinetik in
Nanjing und lebte dort mehrere Jahre als freier
Schriftsteller, bevor er 2000 nach Peking übersiedelte. Er
veröffentlichte Gedichte, Erzählungen und einen Roman. In den
1990er-Jahren war er Initiator der literarischen Bewegung
"Risse" (duanlie) und Vertreter einer Generation junger
Autoren, die die Erneuerung der chinesischen Literatur
maßgeblich beeinflusste. Seit 1998 arbeitet er auch als
Drehbuchautor und Regisseur. Sein erster Film "Haixian"
erhielt auf den Filmfestspielen in Venedig 2001 den
Spezialpreis "Cinema of the Present - Lion of the Year", sein
zweiter Film "Yun de nan fang" wurde 2004 auf der "Berlinale"
mit dem "Netpac-Preis" ausgezeichnet. Zhu Wen lebt in Peking.
(A1 Verlag. Aus dem Chinesischen von Frank Meinshausen.)
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Xu Zechen: "Im
Laufschritt durch Peking"
Dunhuang ist Mitte zwanzig. Getrieben vom Traum, in der
Hauptstadt das große Geld zu machen, reist er nach Peking. Er
schließt sich einer Bande von Dokumentenfälschern an, mit
seinem Freund Baoding arbeitet er als Anwerber und Auslieferer
auf der Straße. Das Geschäft läuft gut, bis sie unvorsichtig
werden und die Polizei sie einbuchtet. Drei Monate später
kommt Dunhuang frei und gerät gleich wieder auf die schiefe
Bahn. Er lernt die etwas ältere Xiaorong kennen, sie verkaufen
DVD-Raubkopien, sie haben Sex, dann versöhnt sich Xiaorong
wieder mit ihrem Exfreund, und Dunhuang muss sich alleine
durchschlagen. Er verkauft Pornos und trifft die hübsche
Qibao, sie werden ein Paar. Aber Qibao führt ein reichlich
exzentrisches Leben und wird verhaftet ...
Xu Zechen, geboren 1978 in der Provinz Jiangsu, studierte
Chinesische Literatur an der Universität Peking. "Im
Laufschritt durch Peking" wurde 2006 von der chinesischen
Prosagesellschaft als einer der besten Kurzromane des Jahres
und 2007 mit einem Literaturpreis ausgezeichnet. Xu Zechen
lebt in Peking. (Berliner Taschenbuch Verlag. Aus dem
Chinesischen von Marc Hermann.)
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"Insel-Almanach
auf das Jahr 2009: China" Zusammengestellt von Christian Lux
und Hans-Joachim Simm
Gastland der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2009 ist China. Mit
seiner reichen kulturellen und religiösen Tradition und mit
seiner literarischen Vielfalt, nicht zuletzt aber auch mit
seiner erstarkenden Wirtschaftskraft wird das Land zu einem
der mächtigsten Faktoren in der globalisierten Welt.
Die chinesische Literatur blickt auf eine dreitausendjährige
Geschichte zurück, und meist war sie nicht nur Reflexion des
Lebens und der Gesellschaft, sondern auch ein Politikum.
Philosophische Abhandlungen, Geschichtsbücher, Gedichte,
später auch Romane und Novellen sind die vorrangigen
literarischen Genres, von den Anfängen über die Dynastien der
Han, der Tang, der Song, der Ming bis zur Qing-Dynastie und
der Moderne des 20. Jahrhunderts, von der Literatur unter der
kommunistischen Doktrin über die vorsichtige politische
Öffnung 1979, die neuerlichen Restriktionen nach 1989 bis
heute.
Die Verlage Suhrkamp und Insel haben der Literatur Chinas,
seiner Bildkunst, seiner kulturellen Entwicklung seit
Jahrzehnten ein Forum bereitgestellt, von Konfuzius und
Lao-Tse bis zu den klassischen Romanen, vom "Traum der
roten Kammer" und vom "Kin Ping Meh", das chinesisches
Alltagsleben darstellt, bis zu Jacques Gernets berühmtem
Standardwerk "Die chinesische Welt".
Der "Insel-Almanach auf das Jahr 2009" gibt mit exemplarischen
Texten einen Überblick über die chinesische Literatur in
Vergangenheit und Gegenwart. Dazu kommen Abbildungen, die
einen Eindruck chinesischer Kunst und Kalligrafie vermitteln.
(Insel)
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"Lexikon der
chinesischen Literatur"
Herausgegeben von Volker Klöpsch und Eva Müller, unter
Mitarbeit von Ruth Keen.
In über 400 Stichwörtern informiert dieses Lexikon über die
wichtigsten Aspekte der chinesischen Literatur. Einflussreiche
Autoren, klassische Werke und zentrale Genres werden ebenso
präzise wie allgemeinverständlich vorgestellt. Für Kenner der
chinesischen Literatur stellt dieses Lexikon ein
unverzichtbares Nachschlagewerk dar; für alle Anderen bietet
es einen Einblick in Chinas faszinierende literarische
Tradition.
Dieses Lexikon ist ein umfassendes wie systematisches
Nachschlagewerk. Es beschränkt sich nicht auf Literatur im
engen Sinne, sondern behandelt darüber hinaus auch frühe
philosophische und historiografische Werke von allgemeiner
Bedeutung.
Neben den klassischen Autoren und Werken gilt das besondere
Augenmerk den neueren literarischen Entwicklungen von 1919 bis
heute. Die Autoren- und Sacheinträge werden durch biografische
Skizzen, kulturgeschichtliche Informationen sowie
Kurzbibliografien ergänzt.
Das Lexikon konzentriert sich dabei auf Texte und Autoren, die
in deutschen, französischen oder englischen Übersetzungen
vorliegen. Damit wendet es sich nicht allein an sinologische
Spezialisten, sondern an Literaturwissenschaftler
unterschiedlicher Ausrichtung sowie alle, die sich für Chinas
facettenreiche Literatur interessieren. Die einzelnen Beiträge
stammen aus der Feder führender Fachvertreter. Sie sind
fundiert geschrieben und zugleich gut lesbar. In dieser
Verbindung von wissenschaftlichem Anspruch und verständlicher
Darstellung bietet das Lexikon ein unverzichtbares Werkzeug
für die Auseinandersetzung mit Chinas faszinierender
Literatur. (C.H. Beck)
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Jacques Gernet:
"Die chinesische Welt. Die chinesische Welt von den Anfängen
bis zur Jetztzeit"
Gernets Werk ist eine wissenschaftliche Universalgeschichte
Chinas von den Anfängen der Zivilisation bis in die Zeit der
Kulturrevolution. Es ist zudem ein Versuch, die Geschichte
Chinas als integralen Teil der Weltgeschichte darzustellen,
die chinesische Kultur nicht als eine exotische, in sich
geschlossene Sonderform abzuhandeln, deren interne Strukturen
sich nur dem Eingeweihten erschließen, sondern auf die
vielfältigen Entsprechungen und Beziehungen hinzuweisen, die
in den letzten 2000 Jahren zwischen Orient und Okzident
herausgebildet wurden. Gernets These: Europa verdankt China
mehr als China Europa.
Eine Universalgeschichte Chinas zu verfassen bedeutet auch und
zuerst eine Festlegung dessen, worüber man nicht schreiben
will. Gernet verlässt die ausgetretenen Pfade herkömmlicher
Historiografie, stutzt philosophische und religiöse Faktoren
auf ihre (im Gegensatz zu ihrer Bedeutung für die europäische
Geistesgeschichte) geringe Bedeutung zurück. Statt dessen
greift er Themen auf, die bislang vernachlässigt wurden, etwa
die Techniken des Umgangs mit der Natur, die Außenkontakte des
chinesischen Reiches (im 13. Jahrhundert war China die größte
Seemacht
der Erde) oder die kulturellen Beiträge der Mongolen zur
chinesischen Zivilisation. (Suhrkamp)
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Helwig
Schmidt-Glintzer: "Wohlstand, Glück und langes Leben. Chinas
Götter und die Ordnung im Reich der Mitte"
Bereits in den 1980er-Jahren wurde vorausgesagt, dass die
Religion in China wieder eine Zukunft haben werde. Wie sich
diese Prognose im heutigen China bestätigt, darüber gibt
Helwig Schmidt-Glintzer in diesem Buch Auskunft, indem er
nicht nur die gegenwärtige religiöse Lage und das spezifische
Verhältnis von Gesellschaft, Religion und Politik ausführlich
darstellt, sondern auch die gesamte Vielfalt von
Kulttraditionen und Glaubensformen. So werden die
geistig-soziale und die moralische Grundstruktur der
chinesischen Kultur und ihre Entwicklung bis zur jüngsten
Gegenwart erkennbar.
In China sind der Gottesbegriff und die Formen religiöser
Rituale bis heute von fundamentaler Bedeutung für das
Selbstverständnis des einzelnen ebenso wie für das
Funktionieren der Gesellschaft. Es ist eine Besonderheit des
Vielvölkerstaates, dass keine Lehre einen absoluten
Geltungsanspruch erlangen konnte. So wurde China schon früh zu
einem politisch-sozialen Großraum mit einem im internationalen
Vergleich erstaunlich hohen Maß an Toleranz gegenüber fremden
Kulturen. Mit Sicherheit wird der interreligiöse Dialog in
nächster Zukunft wieder stärker geführt werden, der bereits
vor zwei Jahrtausenden zwischen den großen Religionen in China
begonnen wurde.
Helwig Schmidt-Glintzers Einführung in die chinesische
Religion und Philosophie beschreibt die Grundlinien der
religiösen Entwicklungen in China und das Verhältnis der
wichtigsten Lehren zueinander. Nur aus einer Zusammenschau des
Daoismus, des Buddhismus und des Konfuzianismus sind die
Besonderheiten der einzelnen Lehren sowie der geistige und
religiöse Reichtum Chinas zu verstehen. (Verlag der
Weltreligionen)
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Françoise Hauser
(Hrsg.): "Reise nach China. Kulturkompass fürs Handgepäck"
Fasziniert, skeptisch und manchmal euphorisch schaut der
Westen auf das Reich der Mitte: Rasend schnell räumt China mit
der Vergangenheit auf, strebt mit gigantischem
Wirtschaftswachstum in die Zukunft, entledigt sich über Nacht
ganzer Stadtviertel - und richtet die neuen Glaspaläste
dennoch nach den alten Gesetzen der Geomantik aus.
Armut und Reichtum prallen im modernen China genauso
aufeinander wie Stadt und Land. Dieser Sammelband zeigt das
moderne China zwischen Konsum und Geisterglauben, Sozialismus
und Subkultur und lässt chinesische wie auch ausländische
Stimmen gleichermaßen vernehmen. (Unionsverlag)
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