Gebauter Hanf
Cannabis sativa (Urticaceae) - Hanf
Der Hanf - Einige nennen ihn Kannabion, andere Schoinostrophon,
Asterion - ist eine Pflanze, welche im Leben viel Verwendung findet zum
Flechten der kräftigsten Stricke. Er hat denen der Esche
ähnliche, überlriechende Blätter, lange,
einfache Stengel und eine runde Frucht, welche, reichlich genossen, die
Zeugung vernichtet. Grün
zu Saft verarbeitet und
eingeträufelt ist sie ein gutes Mittel gegen Ohrenleiden.
Wilder Hanf
Althaea
cannabina (Malvaceae) - Hanfblättriger Eibisch
Der wilde Hanf - Einge nennen ihn Hydrastina, die Römer
Terminalis, treibt Zweige ähnlich denen des Eibisch, aber
dunkler und auch rauer und kleiner; er hat die Höhe einer
Elle. Die Blätter sind denen des gebauten gleich, aber rauer
und dunkler; die Blüten sind rötlich, denen der
Nelke
ähnlich. Same und Wurzel sind wie beim Eibisch. Die gekochte
Wurzel hat als Umschlag die Kraft, Entzündungen zu lindern,
Ödeme zu verteilen und verhärtete
Knochengeschwülste zu erweichen. Auch von diesem eignet sich
die Rinde sehr zum Verfertigen
von Stricken.
(Von Dioskurides; Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr.)