Wo bist du? trunken dämmert die Seele mir
Von aller deiner Wonne; denn eben
ists,
Daß ich gesehn, wie, müde seiner
Fahrt, der entzückende Götterjüngling
Die jungen Locken badet'
im Goldgewölk;
Und jetzt noch blickt mein Auge von selbst nach ihm;
Doch
fern ist er zu frommen Völkern,
Die ihn noch ehren, hinweggegengen.
Dich
lieb ich, Erde ! trauerst du doch mit mir !
Und unsre Trauer wandelt, wie
Kinderschmerz,
In Schlummer sich, und wie die
Winde
Flattern und flüstern im
Saitenspiele,
Bis ihm des Meisters Finger den schönern Ton
Entlockt, so spielen Nebel und
Träum' um uns,
Bis der Geliebte wiederkömmt und
Leben und Geist sich in
uns entzündet.
(von Friedrich Hölderlin)