Die Bhagavad Gita


in Ausschnitten

aus dem 2. Gesang:
erste Ermahnung und Begründung Krishnas die Schlacht zu schlagen
Erlangung des Seelenfriedens durch Rückzug von der Sinnenwelt
aus dem 4. Gesang:
über die Begriffe Tun und Nicht-Tun
aus dem 6. Gesang:
Anleitung zur richtigen Meditation
aus dem 7. Gesang:
Selbsterklärung Krishnas
aus dem 8. Gesang:
zur Vermeidung der Wiedergeburt
aus dem 11. Gesang:
Offenbarung der wahren Gestalt Gottes
aus dem 13. Gesang:
verschiedene Wege zu Gott
aus dem 16. Gesang:
über schlechte (dämonische) Menschen

 

Die Bhagavad Gita (Des Erhabenen Sang) ist eines der großen heiligen Bücher Indiens. Niedergeschrieben ca. 500 n.Chr. speist es sich aber aus viel älteren Quellen, die, wie das auch andernorts bei religiösen Texten der Fall gewesen ist, zunächst nur mündlich tradiert wurden. Ebenso kennzeichnend für eine solche Entstehungsgeschichte und eben auch für die Gita ist, dass schließlich ziemlich unterschiedliche religiöse Traditionen in dem Buch vereint wurden. Wurzeln aus der altvedischen Zeit wie die Gottgewolltheit des Kastenwesens und die immense Wichtigkeit von Opfern finden sich darin ebenso wie spätere Errungenschaften des Subkontinents, ein Hang zu abstrakten filosofischen und stark dualen Lehrgebäuden und nicht zuletzt der Begriff der All-Einheit, der von klassischem Monotheismus westlicherer Herkunft so weit nicht entfernt ist: Menschen, Götter, belebte und unbelebte Materie, Sein und Nicht-Sein sind alle nur Aspekte des All-Umfassenden Einen.
Dieser Eine spricht in der Bhagavad Gita zu uns. In Gestalt Krishnas unterweist er seinen Lieblingsschüler, den Helden Arjuna, in göttlichen Dingen. Dies geschieht zu einem brisanten Zeitpunkt, nämlich unmittelbar vor einer Feldschlacht: Arjuna, der Kriegsherr des einen Heeres, zaudert den Kampf zu beginnen, er hat Mitleid mit den Kämpfern des anderen Lagers, unter denen er auch Verwandte hat, fragt sich, ob es Sinn hat so viel Blut zu vergießen. In dem Augenblick beginnt Krishna zu sprechen, ermahnt ihn seine Pflicht zu tun und - in der richtigen Geisteshaltung, dass Leben und Tod nicht von seinem, sondern alles von Gottes Willen, dem er in Demut dienen möge, abhänge - die Schlacht zu beginnen. Das darauf entstehende Frage- und Antwortspiel zwischen Krishna und Arjuna lässt dann freilich bald den Anlass weit hinter sich. In 18 metrischen Gesängen wird Arjuna Unterweisung zu allen spirituellen Aspekten, die für die richtige Weltsicht und rechtes Handeln darin notwendig sind, zuteil, der dramatische Höhepunkt hierbei findet sich im 11. Gesang, als Krishna auf Arjunas Bitte hin seine menschliche Gestalt verlässt und sich ihm in seiner ursprünglichen Form, des Alles umfassenden (und Alles verschlingenden) Einen zeigt.
Auch die Bhagavad Gita ist Teil eines größeren Ganzen, des großen indischen Epos Mahabharata. In ihrem gelungenen Versuch die Hauptströmungen des indischen Geists zu einen und vor allem in ihrem Anspruch Antwort auf die wesentlichen Fragen des Menschen zu haben, hat sie auch heute nichts von ihrer Bedeutung verloren.


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Sämtliche Gita-Stellen entstammen der Übersetzung von Leopold Schröder.