Michael Bengel: "Der Ritter mit der Web-Adresse"

Walisische Panoramen

Wissenswertes und Kurioses aus dem grünsten Teil Großbritanniens

Wenn nicht gerade vom Prinzen von Wales die Rede ist, wird der namensspendende Teil Großbritanniens von den meisten Nichtbriten oft vergessen, was durchaus schade ist, sieht man sich nur einmal so einen Film wie "Der Engländer, der einen Hügel hinauf stieg und von einem Berg herunter kam" an, um eine Vorstellung von der walisischen Landschaft und den dort lebenden Menschen keltischen Einschlags zu bekommen. Darunter gibt es auch überaus bekannte Menschen, wie etwa Tom - "der Tiger" - Jones, Dylan Thomas, die Erstbesteiger des Mount Everest und Roald Dahl. Ein grünes Land von der Landschaft her, so grün wie die untere Hälfte des Buchumschlags, und voller Schafe und Stätten des "National Trusts", die den Besuch durchaus lohnen.

Diese und andere Informationen über Wales kann man dem Buch entnehmen; man liest von mehr oder minder absurden Sportarten neuerer Prägung (bspw. Schnorcheln durch Schlamm), von englischer Gartenbaukunst in Wales, von Laura Ashley, vom Leben am und mit dem Meer, von Cardiff, vom ersten Bücherdorf der Welt mit dem größten Antiquariat Europas, von Wasserbaukunst, Heiligen und den Freuden des Bergsteigens.
Der Autor, ein häufiger Besucher der britischen Inseln, hat in 13 kurzen Kapiteln allerlei Informationen zu Einzelaspekten von Wales dargestellt.

Die Darstellung dieser Aspekte lässt allerdings - aus Detailfreude in Bezug auf historische Momente oder Kuriositäten allgemein - öfter Geschlossenheit vermissen, so dass einige Kapitel eher atmosphärisch als informationstechnisch ergiebig ausgefallen sind.
Infolgedessen eignet sich dieses Buch mehr als Reisebegleiter und weniger als vorbereitende Lektüre auf eine Reise nach Wales.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 07/2007)

Michael Bengel: "Der Ritter mit der Web-Adresse"
Picus, 2007. 132 Seiten.
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Noch ein Buchtipp:

Dylan Thomas: "Die Liebesbriefe"
Dylan Thomas, der ewig Verliebte, hat sein Leben lang die schönsten Liebesbriefe verfasst. Aus Wales, London und New York schrieb er voller Sehnsucht, schmeichelnd, hemmungslos, witzig und gerissen an einen Reigen wunderbarer Frauen: von der Autorin Pamela Hansford Johnson über seine hinreißende Ehefrau Caitlin bis zu seiner letzten Geliebten Elizabeth Reitell. (Hanser)
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