John Vermeulen: "Der Garten der Lüste"
Roman über Leben und Werk des Hieronymus Bosch
In
seiner Welt brauchten die Menschen keine Kleider zu tragen, um ihre
Hässlichkeit zu verbergen. In seiner Welt waren alle schlank
und elegant und lebten in unendlichen, lieblichen Gärten, wo
sie den ganzen Tag nichts Anderes taten, als zu essen und zu trinken,
zu spielen und sich zu lieben. Und das wichtigste: Dort gab es keinen
Gott und keine Kirche, und daher konnte auch das Böse dort
nicht existieren ...
Ein Ärgernis ist dieser Roman für denjenigen, der
tagsüber einem Broterwerb nachgeht, abends entspannen und
nächtens schlafen sollte. Denn hat er John Vermeulens
Künstlerepos erst einmal zur Hand genommen, wird er bald aller
irdischer Kleinlichkeiten verlustig sein und in eine Welt
entführt, die längst schon verflossen schien und
deren Vergegenwärtigung doch so berauschend sein kann, als
befände man sich im Atelier des Hieronymus Bosch und atme den
Rauch verglimmenden Hanfs
ein. Kommt man wieder zu sich, wird es zu spät oder jedenfalls
schon sehr spät in der Nacht sein. Vor die Alternative
gestellt, am nächsten Tag ausgeruht im Dienst zu erscheinen,
oder sich bis spät in die Nacht einem fast noch nicht
gekannten Leserausch hinzugeben, entschied ich mich fast immer
für Letzteres.
Der Roman zum Leben des holländischen Künstlers
erstreckt sich über 592 Seiten, und ich hielt es bis dato
nicht für möglich, ein Niveau höchster
Spannung über eine höhere Seitenzahl und schon gar
nicht über 592 Seiten durchgängig zu halten. John
Vermeulen hat dieses Wunder vollbracht. Sein Roman ist an Spannung
wahrlich nicht mehr zu übertreffen.
Die in jeder Hinsicht ergreifende Handlung spielt teils im 15. und
teils im 16. Jahrhundert, denn Hieronymus Bosch, der seinem
bürgerlichen Namen nach eigentlich Jeronimus Bosch van Aken
hieß, war Kind zweier Jahrhunderte und war für seine
Zeit eigentlich recht langlebig, womit sich auch der Hass einiger
einflussreicher Inquisitoren abfinden musste, welche den ketzerischen
Freigeist liebend gern im reinigenden Flammenbad einer
Autodafé gesehen hätten. Obwohl schon in
frühen Jahren ob seiner Genialität eine
künstlerische Berühmtheit von überregionaler
Bedeutung blieb Jeroen - wie er im Roman meistens angesprochen wird -
sein Lebtag lang seiner eher provinziellen Geburtsstadt
's-Hertogenbosch in Holland treu, wo er vermutlich um 1450 als Spross
eines wohlhabenden bischöflichen Malers geboren wurde und wo
er, von kirchlichen ebenso wie von weltlichen Feudalherren als
Ausnahmekönner geschätzt, 1516 der Welt wieder adieu
sagte.
Hieronymus Bosch, welcher der Kunstgeschichte als Bahnbrecher des
satirischen Sittenbildes und früher Wegbereiter des
Surrealismus gilt, hat der Welt eine ganze Reihe beeindruckender
Malereien hinterlassen, und mit etwas Geschick im Umgang mit
Suchmaschinen kann man sie heutzutage alle aus dem Internet
herunterladen. Sein berühmtestes ist das Triptychon "Der
Garten der Lüste", wonach der gegenständliche Roman
aus einem sehr konkreten Grunde benannt ist. Darüber darf
freilich nicht allzu viel verraten werden. Nur soviel sei verraten: Die
Zeitumstände waren in jenen Tagen nicht die
günstigsten. Unwissenheit und Aberglauben trieben die Menschen
in törichte Verhaltensweisen und ermöglichten erst
den Terror, der sich in Gestalt der Heiligen Inquisition das Recht
anmaßte, Menschen ob ihrer besonderen Talente der
Teufelsbuhlschaft zu bezichtigen. Geständnisse wurden unter
Folterqualen herausgelockt, und wer nicht in den Verdacht der Hexerei
kommen wollte, hielt sich am besten in seiner Wortwahl stets tunlichst
bedeckt.
Bigotterie und kriminelle Neigungen vereinigten sich zu einem
Terrorregime sozialer Kontrolle, dessen diabolischer Zweck es war,
natürliche Lebensäußerungen zu
schöpferischer Lust zu unterdrücken und wenn
nötig auszumerzen. Die Scheiterhaufen rauchten Tag und Nacht,
Papst und deutscher Kaiser hatten es angeordnet, und der Schrecken
machte auch vor der näheren Umgebung des Hieronymus Bosch
nicht Halt, dessen Glück es war, all zu reich und all zu
prominent zu sein, sodass gegen ihn die Schergen der Inquisition
letztlich doch nicht ankonnten. Und doch, trotz allen
bürgerlichen Erfolgs als Künstler der Reichen und
Mächtigen, die Zeitumstände mit ihrem Sittenverfall
bei gleichzeitiger Sittenstrenge, die ständigen gewaltsamen
sozialen Ausbrüchen und fürstlichen Kriege, die
gegenseitige Bespitzelung und Denunziation, basierend auf
Dämonenglaube,
Hexenwahn und Narretei, all das schien ihm die Lust am Leben
zu verderben, wäre da nicht im Verborgenen eine real gewordene
Utopie gewesen, ein wirklicher Garten der Lüste, geeignet, ihm
den längst schon verlorenen Glauben an ein erfülltes
und selbstbestimmtes Leben zurückzugeben.
Mehr noch als die gewiss herausragende Kunst des Meisters ist sein nie
enden wollender Konflikt mit der Dummheit seiner Zeitgenossen und sein
oft nur angedeuteter, verklausulierter Widerstand gegen das
angemaßte Diktat der römisch-katholischen Kirche
Gegenstand dieses Buches. Man spürt, mit John Vermeulen ist
ein Aufklärer am Werk, ein Freigeist, der ein Buch
über einen Freigeist geschrieben hat und sich für
freigeistige Inhalte engagiert, da bis zum heutigen Tag der Ungeist des
Törichten nicht aus der Welt gewichen ist.
Die Inquisitionsgerichtsbarkeit mag zwar längst schon
Geschichte sein, doch ihre Nachfolgerin - die römische
Glaubenskongregation - hat sich bis heute nicht mit dem Begriff
liberaler Meinungsfreiheit anfreunden können. Und immer noch
treten vereinzelt Personen auf, welche das Wüten der
Inquisition als Notwendigkeit im abendländischen
Zivilisationsprozess auslegen, welche eine Aufsplitterung der
Christenheit in zahllose konkurrierende sektiererische Kulte - wie
beispielsweise
Albigenser, Katharer, Waldenser und Bogomilen im 11. und 12.
Jahrhundert n. Chr. - verhindert hätte, also einen Zerfall der
abendländischen Kultur und Rückfall Europas in die
vorgebliche Barbarei
vorchristlicher Zeiten. Des Elends menschlichen
Freiheitsstrebens wegen wäre die Inquisition einfach eine
historische Notwenigkeit gewesen, deren erhabenste Aufgabe es war, das
menschliche Freiheitsstreben in vernünftige Bahnen zu zwingen.
Nicht zuletzt "die
Legende vom Großinquisitor" von Fjodor
Michailowitsch Dostojewskij legt darüber ein beredtes Zeugnis
ab. Angesichts grausamer Foltermethoden und des ebenso grausamen
Flammentods - (der Klerus durfte kein Blut vergießen) - ist
jeder legitimistische Rechtfertigungsversuch einfach nur als
bloßer menschenverachtender Zynismus zu werten.
Sicherlich, Hieronymus Bosch gilt als der bekannteste Unbekannte der
Kunstgeschichte. Man weiß über ihn nicht viel mehr
als was in rund dreißig schriftlichen Dokumenten enthalten
ist, worunter Steuerurkunden ihn als außerordentlich
wohlhabenden Bürger ausweisen. Seine Vorfahren stammten aus
Aachen, er war mit einer reichen Frau namens Aleyt Goyaert van de
Mervenne verehelicht und wurde 1486 in die einflussreiche
Liebfrauenbruderschaft aufgenommen, in der sich die örtliche
Elite organisierte. Viel weiß man nicht von der historischen
Person des Künstlerfürsten, doch reichte dies immer
schon für vage Mutmaßungen, die in ihm einen
Alchimisten
und/oder Atheisten vermuteten. Andere wiederum meinten, er sei, der
durchgehend religiösen Symbolgehalte seiner Malereien wegen,
fest in der Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche
verankert gewesen und hätte gegen Sittenverfall, Quacksalberei
und schwarze Magie angemalt.
Nun denn, die Wahrheit kennen wir nicht, und einzig Interpretationen
der Person und ihrer Gedankenwelt können uns
zugänglich sein. John Vermeulen interpretiert Hieronymus Bosch
eben als skeptischen Freigeist, der sich von niemandem und durch nichts
vereinnahmen lässt, der offen für Neues ist, diesem
Neuen gegenüber jedoch immer abwartend reserviert bleibt,
soweit ihn nicht seine innere Stimme, wie im Fall des
Alternativprojekts "Ecce Homo", ganz spontan von der Richtigkeit der
Sache überzeugt.
Sein Jesus-Bild ist nicht das der herrschaftlichen Kirche, sondern das
jenes rebellischen
Gottessohns der Evangelien, der den Menschen
herausführt aus seiner selbstverschuldeten
Unmündigkeit, der sich nicht scheut, das Leben jenseits
gängiger Moralkategorien zur ungenierten Selbstentfaltung
aufzustacheln. Kein Atheist also, auch kein Alchemist, sondern ein
weltoffener kritischer Geist, der für sich den Anspruch
stellt, sein Leben selbstbestimmt führen zu dürfen.
Ein Apostel der Freiheit.
Und gewiss ist Hieronymus Bosch in der dichterischen Auslegung seiner
Person auch ein Misanthrop, der aus tiefer Erschütterung
über die triste Wirklichkeit menschlichen Erdendaseins "Das
ganze Leben ist monströs; es besteht aus Töten, um zu
überleben, aus liederlicher Begierde, um sich fortzupflanzen,
aus ...", die Zeugung von Kindern vehement verwehrt, und sollte daran
seine Ehe mit Alyet zerbrechen. Freilich kann es sich bei der
Darstellung von all diesen Wesenszügen immer nur um Deutung
handeln, doch ist sie von überzeugender Plausibilität
und - wie auch immer es um ihren Wirklichkeitsgehalt bestellt sein mag
- mit großer epischer Kraft und aufklärerischer
Freude dargelegt.
Sein Freiheitsbegriff ist letztlich auch ein
sexueller
Freiheitsbegriff, wenn auch die schmerzliche Tragik dieser
Freiheit zur Lusterfahrung nicht ausgeblendet bleibt.
Schlüpfrige Szenen bleiben dem Leser erspart, hingegen
verhaltene Erotik
in den Text eingestreut ist, so wie sich die Gelegenheit hierzu
zwanglos aus der Handlung ergibt. Momente des
Leichtfüßigen und Spielerischen bleiben selbst in
gewichtigen Szenen immer noch stilbestimmend. Dem sinnlichen
Gemüt des Malerfürsten entsprechen die sinnlichen
Wortmalereien über eine Menschheitsepoche, deren
natürliche Farbenpracht vom bleiernen Grau noch schwelender
Scheiterhaufen verdüstert wurde. Eine deprimierende
Grundstimmung dominiert das Geschehen, und alles irdische
Glück ist nur von kurzer Dauer, eben bis alles verzehrende
Flammenzungen danach lecken und das Schöne und Lebendige in
Asche verwandeln. Und hierbei handelt es sich wahrlich nicht nur um ein
bloßes poetisches Bild, sondern um eine traurige historische
Wirklichkeit, welche sich im Handlungsablauf immer wieder auf ein Neues
zum schaurigen Ausdruck bringt.
Es ist die Wirklichkeit gesellschaftlicher
Herrschaftsverhältnisse, konkret, die Wirklichkeit der
Pfaffenherrschaft, welche das Leben zum Fluch für Geborene
werden lässt und die Existenz des genialen Pinselvirtuosen
zwischenzeitlich in tiefe Depression stürzt. Das einzige
Mittel gegen die Herrschaft der Unvernunft ist der Geist der
Aufklärung, welcher, in Verkörperung trotziger
Gestik, mit eindringlichem Wortlaut zum Leser spricht, sich nur allzu
gern kein Blatt vor den Mund nimmt, und mag freche Widerspenstigkeit
auch mit qualvollen Sanktionen bedroht sein.
Dieser Geist der Aufklärung, welcher aus den Zeilen der
Textfassung unseres Romans das Dunkel der Welt erhellt, ist keineswegs
aufdringlich und degradiert die handlungsleitenden Romanfiguren auch
keinesfalls zu bloßen Funktionsträgern eines
weltanschaulichen Gepräges. Wir haben es stets noch mit
fühlenden, leidenschaftlichen oder auch kriminellen Menschen
zu tun, deren allererstes Anliegen es ist, Mensch zu sein. Ein
Begehren, das in jenen finsteren Tagen von den Mächten
konfessioneller Herrschaft immer noch abweisend beschieden wurde. Das
Streben nach Einklang von Mensch und Kosmos (Mensch und Natur) galt als
ketzerische Versündigung gegen die konfessionelle
Diktatordnung und war auch für die weltliche Gerichtsbarkeit -
der ein jeder Ketzerprozess
unterlag - (in Anlehnung an das dominierende Kirchenrecht) ein
todeswürdiges Verbrechen.
Zuletzt wollen wir uns noch in Erinnerung rufen, dass Jeroen van Aken
einer der größten und für die Entwicklung
der modernen Malerei einflussreichsten Künstler des
ausgehenden Spätmittelalters war, dessen Kunst uns Vermeulen
aus dem Leben des Künstlers verständlich machen
hilft. Denn, ist die Kunst des Malers Ausdruck seiner Lebenssituation,
so kann aus ihr das Leben des unbekannten Künstlers
rekonstruiert werden. Wir alle wissen um die Unfreiheit der
Kunstproduktion jener fernen Tage, welche nicht für einen
Kunstmarkt produzierte, wo sich Angebot und Nachfrage treffen und Kunst
über mehr oder minder sachverständige Marktteilnehmer
ausgehandelt wird, sondern die Kunst jener Tage stand als Auftragskunst
unter der Knute des Hochklerus und der Kontrolle der Inquisition.
Es stellt sich in diesem Zusammenhang also allemal noch die Frage, wie
weit es einem Künstler überhaupt möglich
war, zu einem persönlichen Stil zu finden? Nun denn, so
drangsalierend dürften die Verhältnisse dann doch
nicht gewesen sein und sind es folgerichtig auch in der Romanhandlung
nicht. Auch der hohe Klerus bestand nicht nur aus eifernden
Blutsäufern, und die symbolisierenden
Verschlüsselungen in den Darstellungen von Boschs
Gemälden geben uns eine Ahnung von der künstlerischen
Freiheit des frechen Lästermauls, welches Hieronymus Bosch
nach der überzeugenden Deutung von Vermeulen wohl gewesen sein
wird.
Es gibt also einige gute Gründe, um dieses Buch zu lesen:
Historisches und kunsthistorisches Interesse, Lust an der
spannungsgeladenen Erzählung, das Bedürfnis nach
Bildungswissen, man kann es im Einzelnen benennen und jedes Motiv
für sich rechtfertigen. Dieses Buch bleibt kein Argument
schuldig, das für eine Empfehlung dieser Lektüre
sprechen würde.
Doch sagen wir schlicht und einfach, dass es sich um ein herausragendes
Buch handelt, wie es noch nicht so oft geschrieben wurde. Man mache
sich auf ein 592 Seiten umfassendes Lesevergnügen gefasst, von
dem man wünschen möchte, es würde noch
einmal so viele Seiten umfassen.
Das ist Dichtung, die den Menschen wieder an die Liebe zum Buch
heranführt. Und war die Kultur der Aufklärung nicht
immer eine Kultur der Liebe zum kritischen Geist einer Buchkultur?
(Torquato Tasso)
John Vermeulen:
"Der Garten der
Lüste. Roman über Leben und Werk des Hieronymus Bosch"
Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers.
Diogenes. 592 Seiten.
Buch
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John
Vermeulen wurde am 13.
Mai 1941 geboren und starb am 23. August 2009. Er war Journalist,
Segler und
Schriftsteller. Seinen ersten Roman veröffentlichte er im
Alter von vierzehn
Jahren. Es sind mehr als fünfundzwanzig Romane erschienen, die
ins Deutsche und
Japanische übersetzt wurden. Er schrieb Film- und
Fernsehdrehbücher, Theaterstücke
und Kurzgeschichten. Vermeulen wurde mehrfach für sein Werk
ausgezeichnet.
Zwei weitere Buchtipps:
John Vermeulen: "Der Maler des Verborgenen"
Roman
über Leonardo da Vinci
Ein
fesselnder historischer Roman, der das Leben und die Zeit des genialen
Künstlers
Leonardo
da Vinci lebendig macht. Er umfasst seine Kindheit, die
Lehrjahre in
Florenz, seine Arbeiten für die größten
Fürsten seiner Zeit wie die Medici
und Borgia und seinen Lebensabend bei Amboise an der Loire, beschirmt
von Franz
I. von Frankreich.
Nicht nur als Künstler, auch als Wissenschaftler und Techniker
war er ein
Genie. Lebte er heute, hätte er den Stellenwert eines
Einstein
oder Hawking.
Neben diversen "Flugmaschinen" erfand er einen frühen Roboter,
entwarf Brücken, Schleusen und Pumpen, die heute noch
Verwendung finden. Vor
allem aber hinterließ er ein faszinierendes
künstlerisches Werk, am berühmtesten
wohl seine Mona
Lisa
und ihr rätselhaftes Lächeln. Viele Kunstexperten,
Historiker und
Schriftsteller haben sich um das geheimnisumwobene Werk Leonardo da
Vincis bemüht
bzw. sich seiner bedient. John
Vermeulen ging es - wie stets in seinen historischen Romanen
- vor allem
darum, das Wesen des Menschen zu ergründen. Er hat sich
vorgestellt, wie er war
und redete, wie er mit seiner Einsamkeit als uneheliches Kind umging,
wie -
umschwärmt von den Frauen - mit seiner
Homosexualität, wie er seine Modelle
wahrnahm und wie seine Gönner und Auftraggeber und wie es bei
den Aufenthalten
an verschiedenen Herrscherhöfen zugegangen sein
könnte. (Diogenes)
zur Rezension ...
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Stefan Fischer: "Hieronymus Bosch.
Malerei als Vision, Lehrbild und Kunstwerk"
Als Teufelsmaler war Hieronymus Bosch (1450/55–1516) bald
nach seinem Tod
verschrien, doch auch
religiöser Fanatismus oder zwanghafter
Moralismus wurden
ihm schon früh nachgesagt. Bis heute werden seine Werke
aufgrund ihrer außergewöhnlichen
Ikonografie kontrovers diskutiert und vielfach mit
fragwürdigen Deutungen überfrachtet.
Dieser Band stellt eine neue, adäquate Bewertung seines Lebens
und Werkes dar.
So zeigt sich, dass Bosch kein sozialer und religiöser
Außenseiter war,
sondern fernab der großen Kunstzentren in 's-Hertogenbosch
geistlich geprägt
wurde: Selbst Kleriker niederen Ranges, verkehrte er als Geschworener
der
Liebfrauenbruderschaft inmitten der gesellschaftlichen Elite und der
religiösen
Orden seiner Stadt. In detaillierten Analysen seiner zentralen Werke
werden die
produktions- und wirkungsästhetischen Aspekte seiner Kunst,
das Verhältnis von
Tradition und Innovation in seinen Bildern, aber auch die Bedingtheit
künstlerischer
Freiheit dargestellt. Denn seine künstlerischen Konzepte waren
abhängig von
den städtischen und höfischen Auftraggebern.
(Böhlau)
Buch
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