Eugen Drewermann: "Das Vaterunser"

Das zentrale Gebet der Christenheit in der Interpretation Eugen Drewermanns

Beten - das ist eine Form, das Bewusstsein zu ändern.


Nach dieser Lektüre spürt der Leser, dass im Beten ein großer spiritueller Schatz verborgen ist. Durch das Beten kann Beziehung zum Kosmos, zur sozialen Welt und vor allem Beziehung zu sich selbst, zur eigenen psychischen Wirklichkeit hergestellt werden.

Viele Menschen haben sich heute vom Beten abgewandt, können der Meditation aber durchaus etwas abgewinnen. Drewermann zeigt mit diesem Buch, dass auch das Gebet "Vaterunser" Meditation bedeuten kann. Die Leser werden eingeladen, sich auf den Weg zu machen, um die eigene Verbundenheit mit der liebevollen göttlichen Kraft zu erfahren.

Die von Drewermann zu jeder Textzeile des Gebetes gezeichneten Bilder bieten eine wichtige Orientierungshilfe bei diesem Unterfangen und machen die Beschäftigung mit diesem Gebet so bewegend. Je tiefer man sich auf diesen Weg einlässt, desto mehr entsteht das Gefühl, Teil Gottes, Teil einer wunderbaren Schöpfung, zu sein. Es entsteht plötzlich ein neuer Zugang zu alten Traditionen, und lange verborgene Bedeutungsebenen treten zutage.

Dieses Buch bietet Ansätze für eine völlig neue Interpretation, die die Kraft der Schöpfung in den Mittelpunkt stellt und das "Vaterunser" wieder oder erstmals zum Leben erweckt.

Ein herrliches Buch für jene, die dieses Gebet seit Kindertagen begleitet und die bereit für eine neue Erfahrung sind. Dieses Gebet, das ich zwar seit Jahrzehnten beherrsche, hat durch die Anregungen von Drewermann plötzlich einen ganz neuen Stellenwert erhalten und so kommt es in vielen Alltagssituationen vor, dass ich an eine Zeile aus dem Gebet denke und sofort einen Funken der göttlichen Kraft und inneren Frieden erspüren kann.

(margarete; 12/2003)


Eugen Drewermann: "Das Vaterunser"
Patmos, 2003. 96 Seiten.
ISBN 3-491-50105-9
ca. EUR 12,90. Buch bestellen

 

Vater unser im Himmel!
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme, dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Amen.

Wie wäre es einmal wieder mit ein paar Zeilen Latein?

Pater noster, qui es in caelis:
sanctificetur nomen tuum.
Adveniat regnum tuum, fiat voluntas tua,
sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cottidianum da nobis hodie.
Et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris.
Et ne nos inducas in tentationem.
sed libera nos a malo!
Amen.

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