Alain Demurger: "Die Templer"
Aufstieg und Untergang 1120-1314
Historisches Basiswerk über die mythenumrankten Mönchsritter
Fast 700 Jahre nach seinem offiziellen Ende liefert der Orden der Tempelritter immer noch Gesprächsstoff. Oder fängt die ganze Diskussion gar erst an? Einige meinen, mit dem Feuertod von Jacques de Molay und den Massenverhaftungen seiner Ritter zerfiel der Orden als solcher zu Asche. Falsch, halten Andere dagegen: Organisation und Gedankengut haben bis heute unter anderem Namen überlebt. |
Eine
dritte Gruppe sieht die Templer unverblümt als Hüter
der Blutlinie Christi. Ein rational fast undurchdringliches Dickicht
aus Theorien und Spekulationen umrankt das Tatzenkreuz der
geharnischten Mönche. Der mittlerweile emeritierte Historiker
der Universität Paris, Alain Demurger, analysiert: "Es
gibt die Geschichte des Templerordens und die Geschichte seiner Legende
(...) Auf einem historischen Grundstock haben sich verschiedenste
Mythen und Überlieferungen gebildet", weiter: "Der
Historiker beschäftigt sich nicht nur mit dem Wahren, sondern
auch mit dem Unwahren, wenn man es für wahr gehalten hat, auch
mit dem Imaginären und mit dem Traum. Freilich gibt er sich
Mühe, sie nicht miteinander zu vermengen". In
anderen Worten: Bibliografien über die Templer füllen
prall volle Regale, die Geschichte des Ordens vom wissenschaftlichen
Standpunkt aus betrachtet, gilt es erst zu schreiben. Demurger macht
den Anfang mit diesem Buch, dessen Ziel es ist, "Aufstieg und
Untergang einer typischen Schöpfung des mittelalterlichen
Abendlandes zu schildern: des geistlichen Ritterordens, deren erstes
Beispiel der Templerorden war."
Trifunktionales Schema und Investiturstreit
Anfänglich ist das mittelalterliche Gesellschaftsbild
geprägt von einem trifunktionalen Schema der drei
Stände Betende, Kämpfende und Arbeitende; genau in
dieser hierarchischen Abfolge. Doch mit der Zeit setzt sich der
weltliche Adel immer mehr über die Privilegien des Klerus
hinweg, vergibt kirchliche Pfründe oder besetzt geistliche
Ämter nach Eigenermessen. Bischöfe ernannt durch des
Kaisers Gnaden erregen den Zorn des Papsttums. Mit dem
kämpferischen Gregor VII. (Pontifikat: 1073-1085) geht Rom auf
Konfrontationskurs. 1075 verfasst der Pontifex Maximus das
Schriftstück "Dictatus Papae", in dem er
die Oberhoheit der Kirche ein für allemal festzulegen
trachtet. Die Folge ist der so genannte
Investiturstreit:
Kaiser Heinrich IV. fordert Gregor VII. zum Abdanken auf, dieser belegt
ihn im Gegenzug mit dem Bann. Am 28. Januar 1077 demütigt sich
der Salierkaiser durch den berühmt-berüchtigten
Canossagang - um die Wahl eines Gegenherrschers zu verhindern. Doch
Demütigung und Demut halten nicht lange. 1080 ernennt Heinrich
den Erzbischof von Ravenna zum Gegenpapst Klemens III. 1084 belagert
der Kaiser Rom und erobert die Ewige Stadt. Demonstrativ nimmt er von
Klemens die Krone entgegen, während Gregor sich in der
Engelsburg verschanzt, aus der er letztlich von den Normannen befreit
wird. 1085 stirbt Gregor VII. in Süditalien. Das Schisma der
Kirche mit zwei Päpsten hält bis 1111 an, der
Investiturstreit kann gar erst am 23. September 1122 im Wormser
Konkordat beigelegt werden. Der französische Historiker
Jacques Le Goff hat diese Epoche in seinem Buch "Die
Geburt Europas im Mittelalter" anschaulich
zusammengefasst. In ihr liegt jene zeitliche Qualität - der
Dualismus Kirche vs. Kaisertum -, der das Entstehen des Templerordens
überhaupt erst möglich gemacht hat: Das Papsttum
brauchte eine loyale, schlagkräftige Einsatztruppe.
Vom "gerechten Krieg" zum "Kreuzzug"
Um dauerhaft gegen weltliche Herrscher oder christliche Gegenbewegungen
bestehen zu können, musste der Kirche vorrangig eines
gelingen: das Rittertum ideologisch an den Papst zu binden. Kein
leichtes Unterfangen, denn: "Das
Urchristentum verurteilte jede Gewalt und jeden Krieg (...)
Heiligkeit und Rittertum waren zwei einander radikal entgegengesetzte
Ethiken", schreibt Demurger. Augustinus'
(354-430) Konzept des bellum iustum leistet dem
Papst gute Dienste: "Gerecht werden die Kriege genannt, die
Unrecht rächen, wenn ein Volk oder ein Staat, gegen das oder
den Krieg geführt wird, es versäumt hat, die
Missetaten seiner Bürger zu bestrafen oder
zurückzugeben, was durch dieses Unrecht geraubt worden war".
Im 7. Jahrhundert hatte der gelehrte
Bischof
Isidor von Sevilla die augustinische Definition noch
ergänzt: "Gerecht ist der Krieg, der nach Warnung
geführt wird, um Güter zurückzugewinnen oder
Feinde zurückzuschlagen". Der Stuhl Petri
möchte Krieger unter dem Banner des Kreuzes versammeln. Als
Einsatzort wird das "Heilige Land" ausgemacht, das in der Hand der
Moslems ist. 1095 ruft Papst Urban II. in Clermont zum "Kreuzzug" gegen
die Ungläubigen in Palästina auf. Ein Heer
französischer, lothringischer und normannischer Ritter folgt
dem Aufruf. Es locken Besitztümer, der Ablass ist ebenso
garantiert - und jene, die im Kampf ums Heilige Land fallen, gehen als
Märtyrer in den Himmel ein - heißt es. Der "gerechte
Krieg" mutiert zum "heiligen Krieg", bei dem das Töten nicht
mehr als Sünde gilt. Am 13. Juli 1099 fällt Jerusalem
in einem Blutbad in die Hände der christlichen Ritter. Die
"Heilige Stadt" samt Umland wird zum Königreich Jerusalem, in
Antiochia entsteht ein christliches Fürstentum, Edessa und
Tripolis bilden Grafschaften. Somit ist die Levante zum Beginn des 12.
Jahrhunderts weitgehend unter Kontrolle der Kreuzritter. Um das Gesicht
zu wahren, legt die Kirche den Rittern die treuga Die
auf, ein Gebot, das sie verpflichtet, zu bestimmten Anlässen
(Sonntag, Ostern, etc.), der Gewalt zu entsagen. Andererseits binden
Riten wie Schwertleite oder Waffenweihe die Kämpfenden
stärker an die Betenden. Dem Papsttum ist der erste Schritt
gelungen, sich der weltlichen Macht großflächig zu
bedienen. Doch die ritterliche Hausmacht fehlt noch.
Mönchsritter treten auf die Bühne der
Geschichte
Aus Europa strömen bald Pilgerscharen ins Heilige Land, deren
Schutz aufgrund des unwirtlichen Terrains allerdings schwer zu
gewährleisten ist. Zum sicheren Geleit eben dieser Pilger
formiert sich eine Gruppe frommer Ritter - nur neun sollen es anfangs
gewesen sein, die ersten Templer. Ihren Namen erhält diese
Miliz von den Resten des Tempels zu Jerusalem, in denen sie ihr
Quartier bezieht. Als wahrscheinlich für das Entstehen der
Truppe steht das Jahr 1220; Gründungsväter sind Hugo
de Payns (Hochadliger aus der Champagne) und Geoffrey de Saint-Omer
(Ritter aus Flandern). "Über die Anfänge
der Templer wissen wir nur wenig", schreibt Demurger. Denn
die genauesten noch erhaltenen Berichte (Guillaume de Tyre, Jacques de
Vitry) stammen erst aus späteren Jahren. Sicher ist hingegen,
dass die Templer als erster Orden überhaupt die Ideale von
Mönchs- und Rittertum vereinen. Keuschheit und individuelle
Armut sind ebenso gewünschte Tugenden wie Gehorsam und
Kampfgeist. In einem Zeitgeist, der vom trifunktionalen
Gesellschaftsschema geleitet ist, "grenzte das an einen
Skandal", meint Demurger. Dass die Kirche die Templer gerne
gewähren lässt und am 13. Januar 1129 auf dem Konzil
von Troyes ihre Ordensregel billigt, ist als genialer Schachzug zu
werten. In Bernard de
Clairvaux, einem Zisterzienser und Fundamentalisten, finden die Templer
den wohl wortgewaltigsten Fürsprecher. "Er half den
Templern einen originellen, ihnen angemessenen Rahmen zu finden",
bringt es Alain Demurger auf den Punkt. In der Schrift "De
laude novae militiae" ("Das Lob der neuen Miliz",
1130/31) preist Clairvaux die Templer: "Ich zögere,
sie Mönch oder Ritter zu nennen. Und wie könnte man
sie besser als mit beiden Namen zugleich bezeichnen, diese
Männer, denen es weder an der Sanftmut des Mönchs
noch an der Bravour des Ritters mangelt?". "Miliz
Christi" nennt der Kreuzzugspropagandist sie,
während er das Gros der weltlichen Ritter als "Malitia
(=Schlechtheit)" geißelt. 1139 garantiert die Bulle
"Omne datum optimum" den Tempelrittern eine Reihe
von Vorrechten inklusive der Steuerfreiheit. Zudem werden sie der
bischöflichen Weisungsgewalt entzogen und direkt dem Heiligen
Stuhl unterstellt. Dem Papst steht somit erstmals ein eigener
Ritterorden zur Verfügung. Seit 1147 kleiden sich die Ritter
des Tempels im legendär gewordenen weißen Habit mit
dem roten Tatzenkreuz über dem Herzen. "In der
Folgezeit haben etwa hundert päpstliche Weisungen, die von
1139 bis 1272 gewährten Privilegien bestätigt und
erweitert" (Demurger).
Das Hauptquartier der Templer liegt bis 1187 in Jerusalem, danach in
der Hafenstadt Akkon und noch später auf Zypern. Im Abendland
werden ständig neue Brüder angeworben, Gelder
für die Mission lukriert und Ordenssitze gegründet.
In vielen Teilen Frankreichs fallen den Tempelrittern Schenkungen zu,
vor allem in der Provence und im Languedoc. Spanien, Portugal und
England sollen bald folgen. Der kometenhafte Aufstieg des Ordens nimmt
seinen Anfang.
"Heiliger Krieg" im "Heiligen Land"
Viele Jahre gelingt es den vier christlichen Herrschaftsenklaven in
Palästina, die feindliche, aber zerstrittene moslemische
Übermacht gespalten zu halten. Aleppo liegt mit Damaskus im
Streit, und das schiitische Kalifat von Ägypten geht
überhaupt eigene Wege. Einen Tag vor Weihnachten 1144
fällt Edessa jedoch in die Hände der Moslems. Prompt
ruft Papst Eugen III. 1145 zum II. Kreuzzug auf. Die Heere des
deutschen Kaisers Konrad II. und von Frankreichs König Ludwig
VII. erleiden in Kleinasien schwere Niederlagen. Als die Kreuzfahrer
dann auch noch das verbündete Damaskus angreifen, ist das
Vertrauen der moslemischen Alliierten dahin. Sultan Nuredin wird zum
neuen bestimmenden Machtfaktor. Einzig und alleine die Tempelritter
bewähren sich militärisch auf christlicher Seite.
Doch 1187 trägt mit Gerard de Ridefort ein
unüberlegter Heißsporn den Ornat des
Großmeisters. Er ist federführend bei einem Putsch,
der seinen Verbündeten Guy de Lusignan auf den Thron von
Jerusalem bringt, welcher alsgleich den Frieden mit den Moslems bricht.
Folge dessen greift ein gewaltiges Heer unter der Führung
Sultan Saladins die Christenritter an und vernichtet sie unter der
brütenden Hitze von Hattin. 230 Templer werden dem Henker
übergeben. Im Oktober 1187 ergibt sich Jerusalem.
Was danach kommt, ist der III. Kreuzzug mit den altbekannten
historischen Gestalten Kaiser
Friedrich Barbarossa, König Philipp II. von
Frankreich bzw. Richard Löwenherz von England, der aber nur
kurzfristige Erfolge bringt. Immer mehr brechen Rivalitäten
zwischen den Templern und den Johannitern auf, dem zweiten
großen Ritterorden der Kreuzzüge.
Unterstützen die Einen Frankreich, sind die Anderen auf Seite
Englands und wechseln wenige Jahre später wieder die
Positionen. Schlagen sich die Johanniter auf die Seite Genuas, stehen
die Templer zu Venedig. Konsequent treu bleiben die Tempelritter
allerdings der Kirche, während die Johanniter gerne mit dem
deutschen Kaiser kooperieren. Wegen dieser innerchristlichen Intrigen
haben die Moslems leichtes Spiel. Die Errichtung imposanter
Templertrutzburgen (z.B. Krak des Chevaliers in Syrien) und die
heroische Gegenwehr können die unausweichliche Niederlage der
Kreuzritter nur hinauszögern. 1229-1244 verweilt Jerusalem
zwar nochmals unter christlicher Herrschaft, aber der
religiöse Idealismus ist mittlerweile von einer dicken Schicht
aus Blut, Wüstensand und Hoffnungslosigkeit
überdeckt. Damit verlieren die Templer ihre
ursprüngliche Aufgabe und sind mit einer schweren
Identitätskrise konfrontiert. Einige versuchen sich in der
Reconquista Spaniens von den Mauren, andere setzen auf Handel, in der
Hoffnung, irgendwann ins Heilige Land siegreich
zurückzukehren. Doch der Rückeroberungswunsch
verblasst bald gänzlich zum Wunschtraum.
Wirtschaftsgroßmacht in Europa
Drei Angriffswellen zählten zum taktischen Repertoire der
Templerreiterei auf dem Schlachtfeld; in drei Schenkungswellen
(1130-1140, 1180-1190, 1210-1220) gelangte der Orden in Europa zu
Wohlstand. Burgen, Kirchen, Anwesen, Rechte, ja, ganze Flüsse
oder Städte samt Bewohnern wurden dem Orden vermacht. So
entstand innerhalb kurzer Zeit ein stabiles ökonomisches
Grundgerüst, das die Mönchsritter mit Fleiß
und Geschick, aber auch Rücksichtslosigkeit ausweiteten. "Tausch,
Erwerb und Veräußerung ermöglichten es, ein
Landstück zu vergrößern, (...) Enklaven
verschwinden zu lassen, die ihre Besitztümer
'durchlöcherten'. Die Templer hatten rasch
versucht, Schenkungen verschiedener Natur oder geografisch verstreute
Flächen in zusammenhängende Gebilde zusammenzufassen",
erklärt Demurger. Und weiter: "Die Templer
respektierten die Besonderheiten jeder Region und erzeugten, was am
meisten einbrachte". Getreideanbau, Olivenhaine, Weinbau,
Schaf- oder Rinderzucht, Salinen, viele Bereiche waren vertreten.
Entweder wurden die Güter direkt bewirtschaftet oder an Bauern
verpachtet, die zahlreiche Usancen (etwa Weide-
oder Holzrecht) zu entrichten hatten. Jagd war den
Mönchskriegern allerdings verboten.
Die Selbstversorgung des Templerstützpunktes machte das erste
Ziel aus. Erst wenn Überschüsse erwirtschaftet werden
konnten, sprach man von einer Komturei. Die einzelnen Komtureien waren
wiederum in Ordensprovinzen zusammengefasst, die einem Meister
unterstanden. Der Überschuss wurde in
regelmäßigen Abständen am Seeweg ins
Heilige Land verfrachtet. Ab Ende des 12. Jh. verfügten die
Tempelritter über eine eigene Flotte und konstruierten
Spezialschiffe für den Pferdetransport.
Eine andere Einnahmequelle war das Tresor- und Kreditgeschäft.
Adlige gaben den Templern ihre Schätze zur sicheren Verwahrung
oder setzten eben diese Kostbarkeiten als Pfand für einen
Geldvorschuss ein. Einfache Santiago-, Rom- oder Jerusalempilger waren
ebenso Kunden der Mönchsritter wie das Kloster von Cluny oder
die Könige von England und Frankreich. Eine solche
Machtstellung, Staat im Staat zu sein, erzeugte
naturgemäß viel Neid. Gottlosigkeit und
Wucher
wurde den Templern vorgeworfen, ebenso wie Götzendienst und
Unkeuschheit. Ihr Stern begann in dem Maß zu verblassen,
indem der Einfluss des französischen Königs zunahm.
... das Ende naht
Im Schlusskapitel geht Alain Demurger auf das Ende der Tempelritter
ein.1312 wird der Orden vom Papst aufgelöst, 1314 stirbt der
23. und letzte Großmeister Jacques de Molay am
Scheiterhaufen. "Der Orden ging unter, nachdem er von seinem
natürlichen Schutzherrn, dem Papst, fallen gelassen worden
war, der sich, nachdem er lange die schützende Hand
über den Orden gehalten hatte, bedingungslos dem Willen des
französischen Königs beugte". Mehr
darüber in der Rezension zu Alain Demurgers "Der
letzte Templer".
In Portugal oder Schottland bestand der dezimierte Templerorden unter
anderem Namen und teils halb im Untergrund noch lange weiter. All das
ist nicht Demurgers Thema. Er beschränkt seinen
wissenschaftlichen Befund primär auf Frankreich und das
Heilige Land. Infrage stellt er auch die "heilige Geometrie", die der
Architektur vieler Templerkirchen zugrunde liegen soll.
Erzählungen von den Templern als Hüter des Grals
weist er ins Reich der Fantasie zurück. Wer in solchen Topoi
einen Wahrheitsgehalt sieht, ist mit anderen Büchern besser
dran, etwa dem spannend aufgemachten Roman "Sakrileg"
von Dan Brown. Wer hingegen schnörkellose, harte Wissenschaft
präferiert und die Mönchsritter im historischen
Zeitgeflecht anstatt im losgelösten mythischen Limbus
betrachten will, ist bei Alain Demurger punktgenau an der richtigen
Adresse. Karten, Zeittafeln oder Literaturindex verleihen dem Anhang
die Ingredienzien der Seriosität.
Aber wie gesagt ... Die Forschung in Sachen Tempelritter steht erst am
Anfang. Neue Quellen haben ein wohl gehegtes Weltbild schon oft zum
Einsturz gebracht. Verschwörungstheoretiker dürfen
also frohen Mutes der zukünftigen Enthüllungen einer
fernen Vergangenheit harren oder einfach im Kino das neu anlaufende
Opus "Königreich der Himmel" ansehen.
(lostlobo; 05/2005)
Alain
Demurger: "Die Templer. Aufstieg und Untergang 1120-1314"
Aus dem Französischen von Wolfgang Kaiser.
C. H. Beck. 345 Seiten.
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Weitere
Buchtipps:
Alain Demurger: "Die Ritter des Herrn. Geschichte der geistlichen
Ritterorden"
"Das Predigen mit eiserner Zunge" wurde im 12. Jahrhundert zur Aufgabe
der eigens gegründeten geistlichen Ritterorden. Die Ritter im
Dienste des Herrn
zogen für ihren Glauben ins Feld und prägten
über lange Zeit die europäische
Geschichte entscheidend mit. Alain Demurger beschreibt diese
abgeschlossene Welt
der Orden, die die Extreme von weltlichem Kampf und gläubiger
Kontemplation in
sich versöhnen wollten.
Aus dem Geist der Kreuzzüge entstand im 12. Jahrhundert die
Idee des
Gottesrittertums, eine Idee, die Europa ein halbes Jahrtausend
tiefgreifend
prägen sollte. In ihr verbindet sich mönchische,
zisterziensisch geprägte
Weltentsagung mit diesseitigem Schutz der Kirche und des Glaubens sowie
dem
Kampf gegen die Ungläubigen. Alle Ritterorden wurden
maßgeblich beeinflusst
vom ersten Zusammenschluss der Ritter des Herrn, den Templern 1119 in
Jerusalem.
Ihnen folgten bald die
Johanniter
und - nach Zusammenschlüssen in Spanien -
schließlich der Deutsche Orden, die dritte bedeutsame
Ordensgründung, die
1190/98 im Heiligen Land ihren Ursprung hatte und in die Tradition der
Missionierung des Ostens im 13. Jahrhundert eintrat.
Das vorliegende Buch zeichnet erstmals auf dem neuesten Stand der
Forschung Idee
und Wirklichkeit der Gesamtheit dieser Orden nach; welche
Persönlichkeiten
standen hinter den Orden? Welche Rituale begleiteten die Aufnahme in
einen
Orden, welche Regeln waren zu befolgen? Wie wurden Kämpfe und
Kriege
organisiert? In welcher Konkurrenz standen die Orden untereinander, wie
wurden
Rivalitäten ausgetragen, wie oft gab es Übertritte
oder Ausstoßung aus dem
Orden? Wodurch wurde der Unterhalt der Ordensritter gesichert, wie kam
es zu
eigenen Herrschafts- und Staatsgründungen?
Schließlich wird die Zeit des
Niedergangs im 15. und 16. Jahrhundert beleuchtet und gezeigt, dass
einige
Vereinigungen den Auflösungstendenzen entgegenwirkten und bis
auf die heutige
Zeit fortbestehen. (C.H. Beck)
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Alexandre
Adler: "Das Geheimnis der Templer. Von den Rosenkreuzern bis
Rennes-le-Château"
Ein südfranzösischer Landpfarrer macht am Ende des
19. Jahrhunderts in der
Kirche von Rennes-le-Château eine ungeheure Entdeckung. Von
einem Tag auf den
anderen ist er reich und lässt die kleine Kirche
aufwändig umbauen. Was hat er
in dem hohlen Pfeiler gefunden? Ein Manuskript mit geheimen
Offenbarungen? Oder
gar den Schatz der Templer?
Das Geheimnis von Rennes-le-Château hat zu einem der
populärsten modernen
Mythen geführt, der Autoren wie
Umberto
Eco und Dan Brown inspiriert hat.
Dieser Mythos zieht eine Linie von den geheimen Nachkommen Jesu
über die
Dynastie der Merowinger, die Katharer, die Templer und die Rosenkreuzer
bis hin
zu der 1956 gegründeten "Bruderschaft vom Berg Zion", die bis
heute
ein geheimes Wissen um das wahre Christentum bewahren soll. Wie kam es
zu diesem
Mythos? Auf welche historischen Indizien stützen sich seine
Verfechter? Und was
hat es mit den Templern, Rosenkreuzern und anderen Geheimgesellschaften
in
Wirklichkeit auf sich?
Diesen Fragen geht Alexandre Adler auf ebenso kurzweilige wie
informative Weise
nach. (C.H. Beck)
Buch
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