Boris Strugazki, Arkadi Strugazki: "Die dritte Zivilisation"
Science Fiction-Kult aus Russland
(Hörspielrezension)
Tolle Hörspielumsetzung eines
Strugazki- Romans
Mitte des 22. Jahrhunderts. Ein
Raumschiff landet auf einem biologisch passiven Planeten, also einem Himmelskörper,
der kein Leben trägt. Schon sehr bald geschehen jedoch merkwürdige Dinge: Die
Kybers genannten Arbeitsroboter handeln auffällig, der für diese
Roboter
zuständige Techniker Stas, gesprochen von Jens Wawrczeck, scheint zu halluzinieren;
er hört Stimmen und fühlt sich beobachtet.
Nur wenig später wird die Mannschaft einen jungen Mann, einen Knaben, gerade
12 vielleicht 13 Jahre alt, entdecken. Dieser jedoch gibt noch mehr Rätsel auf,
als er zu lösen imstande ist ...
Die Brüder Strugazki (geboren 1925 und 1933) gehören zu den Großen des Science
Fiction Genres. Sie zählen zu den wichtigsten Vertretern der sowjetischen
Science Fiction. In ihren Werken lassen die beiden Brüder, die niemals unabhängig
von einander Werke veröffentlichten, Elemente aus der russischen Erzähl- und
Märchentradition einfließen. Wie bei allen großen Autoren zukunftsgerichteter
Belletristik findet man auch bei Arkadi und Boris Strugazki sehr viele philosophische
Ansprüche. Wo sind die Grenzen dessen, was erforscht werden darf?
Wie verhält sich der Mensch angesichts einer fremden Zivilisation? Und so stellt
auch dieser Roman immer wieder die Motive der Menschen in Frage und lässt uns
mit der Frage zurück, was denn nun richtiges, der Situation angepasstes Verhalten
wäre.
Die Umsetzung als Hörspiel ist wirklich großartig gelungen. Die Sprechrollen
wurden mit angenehmen Stimmen besetzt, und die Geräuschkulisse ist passend und
harmonisch eingefügt.
Die nachdenkliche Stimmung des Romans kommt wunderbar herüber und lässt den
Hörer immer wieder grübelnd zurück.
Als Sprecher kann man unter anderem Jens Wawrczeck, Jens Harzer und Margit Carlo
hören.
(Reinhold Stansich; 10/2005)
Boris Strugazki, Arkadi Strugazki: "Die
dritte Zivilisation"
SciFi-Hörspiel.
Regie: Irene Schuck. Produktion: Bayerischer Rundfunk.
Der Audioverlag, 2005. 1 CD; Laufzeit 60 Minuten.
ISBN 3-89813-481-4.
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Boris Strugatzki, geboren 1933, zählt
zusammen mit seinem Bruder Arkadi (1925-1991) zu den erfolgreichsten russischen
Autoren der Nachkriegszeit. Im Original hat die Gesamtauflage ihrer Werke 40
Millionen weit überschritten, ihre Bücher sind in über 30 Sprachen übersetzt.
Viele ihrer Romane wurden verfilmt - unvergesslich "Picknick am Wegesrand"
unter dem Titel "Stalker" von Andrej Tarkowski.
"Stalker"
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Zwei weitere Buchtipps:
Boris Strugatzki: "Die Suche nach der Vorherbestimmung"
Boris Strugatzki hat einen Roman voller Ironie und unheimlicher Ideen
geschaffen. Dieses Meisterwerk der neueren russischen Fantastik ist ein
Ereignis, nicht nur für die große Gemeinde der Strugatzki-Freunde.
Stanislaw Krasnogorow - Programmierer auf dem Gebiet Künstlicher Intelligenz
und Amateurschriftsteller - ahnt, dass in seinem Leben nicht alles mit rechten
Dingen zugeht. Der Tod scheint keine Macht über ihn zu haben ...
In den über 30 Jahren seines Lebens hat Stanislaw Krasnogorow - genannt Stak -
23mal am Rande des Abgrunds gestanden. Nur um Haaresbreite entkam er jedes Mal
dem Tod. Jeder Versuch, die Tatsache seines Überlebens durch puren Zufall zu
erklären, spräche dem gesunden Menschenverstand Hohn. Doch wenn er nicht zufällig
überlebt hat, gibt es also eine Gesetzmäßigkeit, etwas, das ihn rettet, beschützt,
aufspart - aber für welche Bestimmung? fragt sich Stak und beunruhigt mit
dieser Idee nicht nur seine Freunde.
Auch das KGB wird auf die seltsamen Vorfälle aufmerksam und bringt sie mit
einer Reihe ungeklärter Todesfälle in Zusammenhang. Das
Rätsel ist aber auch
für den Geheimdienst nicht zu lösen. Und niemand hat mit der Entschlossenheit
gerechnet, mit der Stak eine fantastische Zukunft inszeniert, die sich von
unserer Gegenwart grundlegend unterscheidet ...
"Was ist ein Wunder?
Die Überlagerung von Ereignissen mit geringer Wahrscheinlichkeit, und weiter
nichts ..." (Klett-Cotta)
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"Die bewohnte Insel" zur Rezension ...
"Die Wellen ersticken den Wind" zur Rezension ...
Lien zu einer
Netzseite über Arkadi und Boris Strugatzki:
https://www.ottosell.de/strug/material.htm
Ein Interview mit Boris Strugatzki (Oktober 2005)