Duncan Sprott: "Das Haus des Adlers"
"Tauche ein in das Buch, wie du ins Wasser tauchst. Armut erwartet den, der dort nicht hingeht." (Ägyptische Weisheit)
Duncan Sprotts Roman "Das Haus des
Adlers" ist der Teil einer Ptolemäer-Tetralogie über die sagenhafte Geschichte
des griechischen Herrschergeschlechts in Ägypten. Als Erzähler fungiert Thot,
der Gott der Schreiber und Erzählkunst, der die Geschichte dieser Familie mit
Ptolemaios, dem Begründer der Dynastie, beginnt:
1. Buch: Ptolemaios,
Sohn des Lagos
Die Abstammung des Ptolemaios selbst ist ungewiss und
wirft viele Fragen auf. Einmal ist sein Vater Lagos, ein Heerführer König
Philipps von Makedonien und seine Mutter Arsinoe, ein anderes Mal wird König
Philipp als Vater und wiederum Arsinoe als Mutter genannt. Wieder eine andere
Variante nennt ihn einen Bauernjungen aus Eordaia in Makedonien. Über die
restliche Familie ist weiter nichts bekannt außer seinem Bruder Menelaos, der
ein Leben lang an seiner Seite sein wird.
Bis zum Alter von 14. Jahren hütet
er die Herde seines Vaters, dann wandert er nach Pella, der Hauptstadt
Makedoniens und Sitz des Hofes König Philipps. Dort wird er Schüler an der
dortigen Pagenschule, geht mit dem König auf die Jagd und bedient an seinem
Tisch. Belegt ist weiters, dass er auch Alexanders Vorkoster ist, der erst zwei
oder drei Jahre alt ist, als er nach Pella kommt.
In den nächsten Jahren
widmet sich Ptolemaois, der kein Liebhaber der Bücher und des Lernens ist,
verstärkt seiner Ausbildung in der Kunst des Kriegführens.
Nach Philipps
Ermordung tritt Alexander seine Herrschaft an. Zur Sicherung seines Anspruches
ermordet er seine Brüder und Schwestern bis auf Arrhidaos, der geisteskrank und
somit keine Bedrohung für ihn ist, und beginnt unmittelbar darauf mit dem
persischen Feldzug, der fast elf Jahre andauen wird und an dessen Ende er über
ein gewaltiges Reich herrschen wird.
Ptolemaios selbst nimmt vorerst als
gemeiner Soldat am Indienfeldzug teil. Erst nach dem Marsch durch die Wüste
Gedrosien wird er von Alexander zum Strategen (General) befördert. Während
dieser Zeit lebt er mit seiner Konkubine Thais zusammen, die auch die drei,
dieser Verbindung entsprungenen, Kinder aufzieht. In Susa wird er auf Betreiben
seines Feldherrn mit Prinzessin Artakama, der Tochter des Strategen von
Baktrien, vermählt. Diese leistet jedoch erfolgreichen Widerstand gegen den
Vollzug der Ehe, und so kehrt Ptolemaios wieder zu Thais zurück.
Nach dem Tod Hephaistions, dem Geliebten Alexanders, verfällt dieser in maßlose
Trauer. Seine Schwermut ist bald untragbar und so überlegen seine Generäle,
ihm den Oberbefehl über das makedonische Heer zu entziehen. Als Alexander dann
in Babylon wenige Tage vor seinem dreiunddreißigsten
Geburtstag und nach nur etwas mehr als zwölf Jahren als König von Makedonien
stirbt, bilden die zwölf Generäle, auch als Diadochen oder Nachfolger bekannt,
einen Staatsrat. In diesem wird entschieden, wer König werden soll, wie das
Reich aufgeteilt wird und wer für welche Gebiete zuständig sein wird. Dies führt
zu ständigen Streitereien, die in fünfzig Jahre andauernden Kriegen um das Erbe
gipfeln. Nachfolger Alexanders als König von Makedonien wird sein Bruder Arrhidaos,
der Verrückte. Ptolemaios selbst will Ägypten und erhält es auch. Er zieht daraufhin
nach Ägypten und nimmt Alexanders Leiche mit.
2. Buch: Satrap von Ägypten
Ptolemaios ist
vierundvierzig, als er gemeinsam mit seinem Bruder Menelaos und seinen drei
Kindern - aber ohne Thais und Artakama, die ihn nicht begleiten wollten - nach
Ägypten zurückkehrt.
In Memphis wird Ptolemaois von Amenhor, dem Hohepriester
des Ptah und von Memphis, empfangen. Anfänglich besteht zwischen den beiden
großes gegenseitiges Misstrauen. Ptolemaios ist als Satrap in Ägypten auch
Stellvertreter des Pharao und wird von den Ägyptern zwangsläufig mehr oder
weniger akzeptiert. Anemhor drängt ihn, Alexandria zu seiner Hauptstadt zu
machen. Alexandria, erst zehn Jahre zuvor von Alexander gegründet und damals
nicht mehr als eine Ansammlung von Fischerhütten und den Überresten eines großen
Hafens, hat sich zwischenzeitlich durch die Bestrebungen des Baumeisters
Klemenos zu einer der edelsten Städte entwickelt. Hauptsächlicher Beweggrund
Anemhors ist, die Griechen aus den ägyptischen Städten herauszubekommen. Sollte
dies gelingen, so könnte es fast so sein, als hätten die Ägypter noch immer die
Herrschaft über die Zwei Länder.
Zur Sicherung seines Anspruchs auf Ägypten
schließt Ptolemaios ein Bündnis mit Antipatros, der von Alexander während seiner
Abwesenheit als Reichsverweser in Makedonien eingesetzt worden war und den Ruf
hat, einer der weisesten Herrscher zu sein, und heiratet dessen Tochter
Eurydike. Mit ihr kommt ihre Tante Berenike nach Ägypten. Bald darauf wird der
erste Sohn, Ptolemaios, später wegen seiner Unbeherrschtheit und Gewalttätigkeit
auch Ptolemaios Keraunos (=Donnerkeil) genannt, geboren. In weiterer Folge
werden noch fünf Kinder - zwei Söhne und drei Töchter - von Eurydike
geboren.
Trotz der Maßnahmen zur Sicherung seines Herrschaftsanspruches kommt
es in den nächsten Jahren immer wieder zu Kämpfen mit den Regenten anderer
Gebiete. So zieht Perdikkas, der Regentschaft für die beiden Nachfolger
Alexanders - Sohn und Bruder - übernommen hat, mit seinem Heer nach Ägypten,
wird aber in der Schlacht vor Memphis geschlagen und daraufhin von seinen
Generälen ermordet.
Fünf Jahre nach Übernahme der Herrschaft über Ägypten
erobert Ptolemaios Syrien und Palästina und sichert und vergrößert damit das
ägyptische Territorium. Um etwaige Umsturzpläne seines Bruders Menelaos zu
verhindern, schickt er diesen als Regenten nach Zypern.
Berenike, Eurydikes
Tante, gelingt es, Ptolemaios zu beeindrucken. Sie wird seine Geliebte. Als sie
bald darauf mit ihrer Tochter Arsinoe schwanger wird, heiraten die beiden, und
sie wird seine Zweitfrau.
Anemhor will Ptolemaios zum König, denn Ägypten
braucht einen Pharao, der in Ägypten lebt - ein Satrap genügt nicht. Ptolemaios
lehnt dieses Ansinnen aber ab, es genügt ihm, Satrap zu sein - alles Andere wäre
in seinen Augen Überheblichkeit.
Im achten Jahr seiner Herrschaft fällt
Antigonos Einauge, der Satrap von Groß-Phrygien, in Phönikien und Syrien ein.
Ptolemaios gewinnt zwar die Schlacht gegen ihn und seinen Sohn Demetrios,
verliert diese Gebiete aber kurz darauf doch, als er Killes, einen seiner
Generäle, ein weiteres Mal gegen Demetrius in den Krieg schickt.
Aus diesem
Grund schließt er bald darauf Friedensverträge mit allen anderen makedonischen
Generälen mit Ausnahme von Seleukos, seinem ehemaligen Freund und nunmehr
größten Feind und konzentriert sich auf die Verstärkung seiner Seestreitmacht.
Um diese Zeit erfolgt auch der endgültige Umzug nach Alexandria; nach fast
zwanzigjähriger Bauzeit zu einer überaus prächtigen griechischen Stadt
geworden.
Als zwanzig Jahre nach Alexanders Tod alle legitimen Anwärter auf
seinen Thron ermordet sind, wäre für Ptolemaios der Weg, selbst König von
Ägypten zu werden, frei - er aber zögert weiterhin.
Nach weiteren acht Jahren
wird ihm endlich auch von Berenike ein Sohn geboren, der Ptolemaios Mikros,
Kleiner, später auch Ptolemaios Philadelphos genannt wird. In diese Zeit fällt
auch die Eröffnung der später weltberühmten
Bibliothek
von Alexandria.
Einundsechzigjährig führt Ptolemaios wieder einen Feldzug
gegen Demetrius in Zypern, das von Ptolemaios' Bruder Menelaos regiert wird, an.
Hier kommt es zur legendären "Seeschlacht von Salamis". Ein Sieg würde für beide
die absolute Vorherrschaft über alle Rivalen bedeuten. Ptolemaios wird
vernichtend geschlagen und flüchtet nach Ägypten. Noch im selben Jahr ergeht der
Befehl Antigonos Einauges, in Ägypten einzufallen, was aber von den beherzt
kämpfenden ägyptischen und griechischen Truppen verhindert wird.
Nachdem alle
anderen Diadochen den Titel König für sich beanspruchen, ernennt sich Ptolemaios
ebenfalls zum König - allerdings nur zum König der Griechen in Ägypten. Anemhor
beschwört Ptolemaios immer wieder, auch die Königswürde über Ägypten anzunehmen.
Ptolemaios zögert jedoch immer noch, auch die ehrgeizige Berenike versucht ihn
umzustimmen. Schließlich wird der heilige Stier befragt, und damit fällt auch
die endgültige Entscheidung zur Annahme der Pharaonenwürde. Berenike schenkt ihm
ein drittes Kind, eine Tochter namens Philothera.
3. Buch:
Pharao
Mit zweiundsechzig Jahren besteigt Ptolemaios den Thron von
Ägypten und wird zum Pharao, Berenike seine "Prächtige Königliche Gemahlin".
Ptolemaios Keraunos, der zu diesem Zeitpunkt sechzehn Jahre alt ist, wird
allgemein als Thronerbe angesehen. Anemhor bleibt auch weiterhin erster Ratgeber
von Ptolemaios, der sich nach Kräften bemüht, den Bräuchen der Ägypter
entsprechend ein guter Pharao zu sein. Er bereitet auch Keraunos auf seine Rolle
als Thronfolger vor, dieser hat aber ein aufbrausendes Wesen und ist fast
bösartig zu nennen.
Ptolemaois' Kinder, Töchter wie Söhne, erhalten dieselbe
Ausbildung entsprechend ihres Ranges als Königskinder. Einzig Ptolemaios Mikros,
der keinerlei kriegerische Neigung zeigt, erhält wissenschaftliche Ausbildung
durch Straton von Lamsakos. Arsinoe und Keraunos verlieben sich ineinander. Als
Arsinoe schwanger wird, wird Keraunos zwar bestraft - aber nicht, wie sonst bei
den Griechen üblich - verstoßen. Die Strafe für Arsinoe ist Abtreibung und
anschließend Verheiratung mit dem viel älteren Lysimachos von
Thrakien.
Ptolemaios plant, auch seine restlichen Töchter mit Regenten
anderer Gebiete zu verheiraten und Bündnisse zu schließen. Diese Ehen sollen zur
Stabilität Ägyptens und seines Reiches beitragen sowie dem Frieden in
schwierigen Zeiten dienen. So wird Theoxene mit Agathokles, König von Sizilien,
Berenikes Tochter Antigone mit Pyrrhos, Ex-König von Epeiros, und Lysandras mit
Alexandros, einem Neffen Alexanders, verheiratet. Des Weiteren beabsichtigt er,
Ptolemais mit Demetrius, seinem alten Widersacher, zu verheiraten. Dieser stimmt
zwar zu, zögert die Hochzeit jedoch hinaus.
Ptolemaios Mikros heiratet
Arsinoe Alpha, die Tochter von Lysimachos von Thrakien, dem Ehemann von Arsinoe,
nunmehr Arsinoe Beta genannt. Die beiden bekommen bald darauf einen Sohn, der
ebenfalls Ptolemaios, Euergetes, genannt wird.
Arsinoe Beta arrangiert sich
mit ihrem viel älteren Ehemann, bringt drei Söhne, für die sie reichlich
beschenkt wird, zur Welt und wird ihm zur Vertrauten und Beraterin, der er auch
die Regierungsgeschäfte überträgt. Sie liebt aber ihren Gatten nicht, sondern
ihren Stiefsohn Agathokles.
Ptolemaios verstärkt seine Maßnahmen zur
Friedenssicherung und um seinen Namen in Ägypten in alle Ewigkeit in Ehren zu
halten. Alexandria wird griechischer als Griechenland selbst. So wird der Tempel
der Musen - das museion - errichtet, und es ergeht die Einladung an viele
griechische Weise, sich in Alexandria niederzulassen. Weiters ist ein neues,
großartiges Projekt in Planung - der Pharos, der große Leuchtturm, dessen
Bauzeit über zwanzig Jahre dauern soll.
Im Alter von neunundsiebzig zieht
Ptolemaios wieder einmal gegen seinen zukünftigen Schwiegersohn Demetrios zu
Felde, begleitet von seinen Söhnen Keraunos und Mikros. Angesichts der Übermacht
dankt Demetrios als König ab und heiratet endlich Ptolemais. Er verlässt diese
jedoch bereits nach einem Monat wieder, um sein Reich zurückzuerobern, wird aber
gefangen genommen und stirbt nach zwei Jahren in Gefangenschaft.
Als der
Hohepriester Anemhor stirbt, wird sein Sohn Eskedi auch sein Nachfolger, der -
wie sein Vater zuvor - Ptolemaios in seinen Regierungsgeschäften berät. Auch er
erkennt, dass Keraunos nicht in der Lage sein wird, das Amt des Pharaos von
Ägypten zu tragen, weil ein hartherziger, bösartiger und unnachgiebiger Mann
ist, der dem Land nur Schaden zufügen würde.
Ptolemaios erklärt Ptolemaios
Mikros zu seinem Nachfolger und Mitregenten und schickt Keraunos, seinen
Erstgeborenen und dessen zwei Brüder nach Thrakien, wo auch Eurydike bei ihrer
Tochter lebt. Arsinoe Beta unterstützt ihren Halbbruder Keraunos, weil sie der
Ansicht ist, als ältester Sohn habe er ein Recht darauf, dem Pharao
nachzufolgen.
Ptolemaios wird auf Grund seinen hohen Alters immer
schwächlicher, und Mikros übernimmt nach und nach die Regierungsverantwortung.
Schließlich stirbt Ptolemaios im Alter von vierundachtzig Jahren und wird nach
griechischem und nicht nach ägyptischem Brauch verbrannt. Bald nach ihm stirbt
auch Berenike. Ptolemaios Mikros wird zum Pharao und Arsinoe Alpha Prächtige
Königsgemahlin.
4. Buch: Arsinoe Beta
Noch immer ist
Arsinoe Beta in ihren Stiefsohn Agathokles, der mit ihrer Halbschwester Lysandra
verheiratet ist, verliebt. Sie versucht, ihn mit allen Mitteln für sich zu
gewinnen - er widersteht ihr aber, und sie beginnt ihn langsam zu hassen. Ihr
innigster Wunsch ist, auf immer und ewig Königin von Thrakien zu sein, dies ist
aber auf die Lebensdauer ihres Gatten beschränkt. Da ihr ältester Sohn
Ptolemaios im Falle von Agathokles' Tod Thronfolger des Herrschers von Thrakien
wäre, beginnt sie, sich bei ihrem Ehemann Lysimachos über dessen
"unschicklichen" Sohn zu beschweren und so langsam dessen Hass ebenfalls zu
schüren.
Auf ihr Betreiben wird Agathokles ermordet - ob ihr ältester Sohn
und dessen bester Freund die Tat begehen, ist umstritten. Agathokles' Frau
Lysandra flieht mit Alexandros, einem weiteren Sohn Lysimachos', zu Seleukos
nach Syrien und bitten um seine Unterstützung, die dieser ihnen auch
gewährt.
Es kommt zum Krieg Lysimachos gegen Seleukes. In der Schlacht bei
Korupedion in Lykien versammeln beide ihre Heere und kämpfen im Zweikampf
gegeneinander. Lysimachos verliert, und seine Truppen laufen zu Seleukos über.
Arsinoe Beta flüchtet daraufhin mit ihren drei Söhnen und all ihrem Reichtum
nach Kassandreia, einer jene Städte, die sie von ihrem Gemahl geschenkt bekam,
auf die Halbinsel Chalkidike und versucht von dort, die leeren Throne von
Thrakien und Makedonien für ihren Sohn Ptolemaios zu sichern.
In der Schlacht
von Korupedion kämpft auch Ptolemaios Keraunos im Gefolge von Seleukos. Dieser
unterstützt seinen Freund jedoch nicht, den Thron von Ägypten zu erobern, da
auch er erkennt, dass Keaunos wegen seiner Unbeherrschtheit und Bösartigkeit
kein guter Monarch sein würde. Keraunos ermordet daraufhin Seleukos und ruft
sich zum König von Makedonien aus. Zur Absicherung seines Herrschaftsanspruches
plant er, seine Halbschwester Arsinoe Beta zu heiraten und ihre Söhne zu
adoptieren. Beim ersten Zusammentreffen nach zwanzig Jahren flammt die alte
Leidenschaft zwischen den beiden auf, und nach langem Zögern stimmt Arsinoe Beta
der Heirat zu.
In Kassandreia, in der die Hochzeitsfeierlichkeiten abgehalten
werden sollen, kommt es jedoch zu einem Massaker, bei dem neben allen Einwohnern
auch die beiden jüngeren Söhne Arsinoe Betas - der älteste flieht vor dem Einzug
Keraunos aus der Stadt - ermordet werden. Dies ist Keraunos' Rache an seiner
Halbschwester, die ihre Liebschaft an ihren Vater verriet, weshalb er nicht
König von Ägypten ist. Dafür ist er nunmehr unumstrittener Herrscher über
Makedonien. Arsinoe Beta kann auf die Insel Samothrake fliehen und schwört dort
erbitterte Rache.
Nicht lange danach fallen die Kelten oder Galater aus dem
Norden in Makedonien ein. In der Nähe von Pella kommt es zum Kampf, den Keraunos
in seiner Überheblichkeit und Starrköpfigkeit ohne Hilfstruppen führt und bald
von Borgos, dem Anführer der Barbaren, im Zweikampf besiegt wird.
Arsinoe
Beta aber kehrt nach Ägypten und zu ihrer Familie zurück. Noch immer von dem
Wusch beseelt, Königin zu werden, fasst sie den Plan, ihren Bruder Ptolemaios
Mikros, den Pharao, zu heiraten und durch ihn zur Königin von Ägypten zu werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind ihr alle Mittel und Wege recht, und so beginnt
sie vorerst einmal damit, ihrem Bruder als Ratgeberin in innen- und
außenpolitischen Fragen zur Seite zu stehen.
Duncan Sprott zeichnet
im ersten Teil dieser Ptolemäer-Tetralogie den Beginn des Zeitalters der
griechischen Herrscher in Ägypten. Die Hauptpersonen porträtiert er mit all den
Stärken und Schwächen, die einen Menschen ausmachen. Der Roman ist zwar
spannend, streckenweise unterhaltend und historisch detailliert geschrieben,
allerdings hätte er mit einer Kürzung um 100 bis 150 Seiten die gleiche
Geschichte erzählen können.
(Andrea Ciza; 05/2004)
Duncan Sprott: "Das Haus des
Adlers"
(Originaltitel "The House of the Eagle")
Aus dem
Englischen von Karsten Singelmann.
Europa Verlag, 2004. 496 Seiten.
ISBN 3-203-82051-X.
ca. EUR 24,90.
Buch
bestellen
Englische Ausgabe
bestellen
Lien:
Kunsthistorisches
Museum Wien
Ägyptisch-Orient. Sammlung
(Ptolemäische und Römische Zeit)
Duncan Sprott, geboren 1952 in Essex, studierte an der St. Andrews-Universität in Edinburgh und an der Heatherley-Kunstakademie und arbeitete über zehn Jahre als Englischlehrer. Er lebt in Northumberland im Norden Englands. "Das Haus des Adlers" ist sein vierter Roman und der erste, in sich abgeschlossene Band seiner Ptolemäer-Reihe.
Ergänzende Sachbuchtipps:
Siegfried Lauffer: "Alexander der Große"
Wenige Gestalten der Geschichte haben die Fantasie der Nachwelt so beschäftigt
wie Alexander der Große (356-323 v. Chr.). Als junger König von Makedonien errang
er die Vorherrschaft
in Griechenland, eroberte Persien und Ägypten und drang
bis nach Indien vor. Nach seinem Tod zerfiel das Reich rasch, doch hatte Alexander
entscheidende Impulse zur politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung
der damaligen Welt gesetzt und die Epoche des Hellenismus begründet. Auf Grundlage
der gesicherten Quellen beschreibt Siegfried Lauffer das Leben und die Wirkung
des "Weltherrschers".
"Alexander der Große" bestellen
Werner Huß: "Ägypten in
hellenistischer Zeit 332-30 v. Chr."
Werner Huß gilt international als
einer der Spezialisten für die Geschichte des Hellenismus. Mit diesem Buch legt
er eine Synthese seiner Forschungen zur Geschichte Ägyptens in hellenistischer
Zeit (332/31 bis 30 v. Chr.) vor. Er bietet eine detailgenaue, gut verständliche
Darstellung jener Epoche, die mit der Eroberung des Landes durch Alexander den
Großen beginnt und bis zu seiner Eingliederung
ins römische Imperium nach dem
Tod der letzten ägyptischen Herrscherin, der berühmten Kleopatra, andauert - ein
Meisterwerk altertumswissenschaftlicher Forschung. Eines der zentralen Probleme
Ägyptens in dieser Epoche bestand in dem Miteinander und Gegeneinander zweier
verschiedener Kulturen - der Jahrtausende
alten Kultur Ägyptens und der
hochentwickelten griechischen Kultur. Um dieses spannungsvolle Verhältnis
angemessen darzustellen, bringt der Autor gleichermaßen griechische wie
ägyptische Quellen zum Sprechen. Bei diesen Quellen handelt es sich um
literarische, epigrafische und papyrologische, aber auch um numismatische und
archäologische Zeugnisse. So entsteht ein dichtes, facettenreiches und farbiges
Bild von Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Ideologie und Religion im
hellenistischen Ägypten. Es wird deutlich, dass diese Zeit des großen Reiches am
Nil keinesfalls als Phase des Niedergangs abgetan werden kann, sondern in ihrer
besonderen kultur- und ereignisgeschichtlichen Bedeutung gewürdigt werden
muss.
"Ägypten in hellenistischer Zeit 332-30 v.
Chr." bestellen
Günther Hölbl: "Geschichte des Ptolemäerreiches.
Von Alexander dem Großen bis Kleopatra"
Die Ptolemäer waren eine der großen Herrscherdynastien Ägyptens. Diese umfassende
Gesamtdarstellung führt durch die Geschichte ihrer Blütezeit, den letzten drei
Jahrhunderten vor Christi Geburt.
Die dreihundertjährige Geschichte des Ptolemäerreiches, vom Einmarsch Alexanders
des Großen bis zum
tragischen Ende Kleopatras VII., ist gleichzeitig die letzte Blütezeit des
alten Ägypten. Unter den ersten Ptolemäern wurde Ägypten zum mächtigsten Reich
im Ostmittelmeerraum. Wachsende innere Spannungen und Kämpfe ermöglichten es
Rom, seinen Einfluss zunehmend auszubauen und schließlich Ägypten ganz an sich
zu binden. Der Autor führt Erkenntnisse aus den verschiedensten Disziplinen
zusammen und verfolgt anschaulich Aspekte aus Politik, Ideologie und religiöser
Kultur. So gelingt es, Tradition und Fremdeinflüsse zu hinterfragen und in eine
einmalige Gesamtdarstellung einzubetten. Detailreich und verständlich in Wort
und Bild wird der Leser durch die Geschichte des Ptolemäerreiches geführt.
"Geschichte des Ptolemäerreiches. Von Alexander
dem Großen bis Kleopatra" bestellen