"Schweizer Küche"

Traditionelle Rezepte


Nicht nur Käsefondue und Rösti: eine vielseitige Zusammenstellung aus Schweizer Küchenklassikern

Die Schweizer Küche muss sich hinter derjenigen anderer Länder keineswegs verstecken, denn sie verwendet gesunde und wohlschmeckende Zutaten in interessanten und abwechslungsreichen Kombinationen. Hat man nach einem Schweizurlaub Gefallen an ihr gefunden, so freut man sich über ein Kochbuch, in dem man einige der Gerichte wieder findet, die man genossen hat und gern nachkochen würde.

Dazu gehören zum Beispiel cremige, mit feinen Kräutern gewürzte Suppen wie die Kürbissuppe mit Randen (Rote Bete)-Würfelchen, Rüeblisuppe oder, im Frühjahr besonders verführerisch, Bärlauchcremesuppe mit verlorenem Ei. Bezüglich der Bergheusuppe in der Bischofsmütze könnte sich der Flachlandtiroler mit der Beschaffung der namensgebenden Zutat freilich etwas schwertun. (Bei der Bischofsmütze handelt es sich übrigens um einen Patisson-Kürbis.)

Fleisch ist teuer in der Schweiz, daher gibt es zahlreiche leckere und sättigende vegetarische Gerichte. Einen Schwerpunkt bilden deftige Kuchen und Aufläufe, die in der Schweiz in vielen Varianten zu finden sind. Feine Küchenkräuter und würziger Käse ergänzen den Geschmack des Gemüses, das die Basis dieser Gerichte bildet, gern wird auch mal Wein beigefügt. Wenn man etwas Hack- und Reibarbeit nicht scheut, lohnt es sich beispielsweise unbedingt, den Kartoffel-Birnen-Kuchen auszuprobieren. Typisch Schweizer Zutaten enthält die Käse-Karotten-Quiche, altbackenes Brot lässt sich im Pikanten Brotauflauf verwerten. Natürlich darf auch das Rezept für Käsefondue nicht fehlen! Überrascht mag man sein, ein Rezept für einen Risotto mit Lauch und Bergkäse vorzufinden, doch wurde Reis schon vor Generationen durch italienische Gastarbeiter in manche Schweizer Gegenden gebracht, und die Schweizer Variante des Risottos schmeckt vorzüglich.

Eine ganze Reihe von Fisch- und Fleischgerichten schließt sich an, manche kennt man aus dem ländlichen Gasthof, so wird man das Rösti "Chrüüzbode-Chlapfhöchi" oder ein ähnliches Rösti mit gebratenem Speck, Käse und Spiegelei sicher versucht haben; andere sind weniger alltäglich und lassen nicht minder das Wasser im Mund zusammenlaufen, zum Beispiel Zanderfilet mit Apfelweinsauce überbacken.

Und wer ließe sich nicht gern von Desserts in der Art von Grießköpfchen mit Rotweinsauce, Apfelweinkuchen oder pochierter Birne mit Kastanienmousse verführen?

Für Menschen, die tagein, tagaus auf ihr Gewicht achten, eignet sich das Kochbuch also nicht, das geht sicher schon aus den oben genannten Beispielen hervor. Wer es in Bezug auf Kalorien entspannter angehen lässt, wird das eine oder andere Rezept daraus gern in sein "Repertoire" aufnehmen, wobei die Auswahl schwer fallen dürfte: Köstlich sind sie alle, die Vorbereitung nimmt in den meisten Fällen nicht allzu viel Zeit in Anspruch, und bis auf die genannte Ausnahme kann man die Zutaten sozusagen an jeder Ecke kaufen. Sollten Nicht-Schweizer sich mit Ausdrücken wie "Schweinsvoressen" nicht auskennen, so hilft ein Blick aufs Foto zum Rezept; fast alle typischen Schweizer Ausdrücke werden ohnehin erklärt.

Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet mit der Zutatenliste links und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Vorbereitung rechts auf der Rezeptseite. Dank der bestens nachvollziehbaren Anleitung können sich auch weniger erfahrene Hobbyköche an die Rezepte wagen. Zu jedem Rezept gibt es außer einem sehr ansprechenden Foto eine Anmerkung, die Informationen zur Herkunft des Gerichts oder seiner Zutaten, bisweilen auch mögliche Varianten enthält. Sehr sympathisch ist an der Aufmachung die Anlehnung an ein klassisches Hausfrauenrezeptbuch in Form eines Spiralheftes aus kariertem Papier mit Notizen und "festgeklammerten" Fotos. Für eigene Notizen des Kochbuchbesitzers sind einige Seiten vorgesehen.

Dieses Kochbuch dürfte in den meisten Haushalten keinen Staub ansetzen!

(Regina Károlyi; 04/2007)


"Schweizer Küche. Traditionelle Rezepte"
Fona Verlag, 2007. 93 Seiten. 
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Weiterer Buchtipp:

Martin Sieberer: "Von allen Sinnen - Kochkunst in den Alpen" zur Rezension ...