John M. Yumoto: "Das Samuraischwert"

Ein Handbuch


Ein Samuraischwert hat jeder schon einmal gesehen, und wer sich ein solches zu dekorativen Zwecken kaufen möchte, findet in der Regel sehr schöne Schauobjekte bereits zu annehmbaren Preisen im nächsten Asia-Markt oder im Internet. Sobald man allerdings ein Sammlerstück sucht oder auch ernsthaftes Training mit einem Schwert betreiben möchte, ist die Sache nicht unbedingt so einfach. Waffenschmiede gibt es heute nun wahrlich nicht mehr in jedem Landstrich, und Sachverständige für Hieb- und Stichwaffen sind auch relativ dünn gesät. Da einige dieser Leute auch gleichzeitig als Anbieter auftreten, sind neutrale Urteile und Ratschläge nicht allzu einfach zu bekommen, obwohl auch hier verschiedene Internetforen Abhilfe schaffen können.

Das vorliegende Buch wendet sich an den allgemein interessierten Laien oder auch an denjenigen, der tatsächlich ein Sammlerobjekt oder eine hochwertige Trainingshilfe sucht. Es wurde bereits im Jahr 1958 verfasst und hat im Jahr 2004 erstmals eine deutschsprachige Bearbeitung erfahren. Die Übersetzung stützt sich dabei auf die überarbeitete 29. Auflage des Ausgangstexts. Außerdem haben die deutschen Bearbeiter hin und wieder Ergänzungen und Korrekturen eingefügt. 49 Fotos und 31 Abbildungen helfen sehr dabei, das im Text Gesagte zu illustrieren, und dass aus Kostengründen dabei auf den Einsatz von Farbdruck verzichtet wurde, stört nicht allzu sehr, weil im Schwarzweißbild wichtige Details wesentlich deutlicher hervorkommen.

Nach einem Vorwort und einigen Danksagungen geht das Buch zunächst auf die japanische Geschichte mit Bezug auf die Schwertschmiedekunst ein. Dann werden die verschiedenen Schwertarten vorgestellt, bevor die Details einzelner Schwerter thematisiert werden. Hierbei werden sowohl die Klingen als auch die Montierungen ausgiebig behandelt, wobei die Bedeutung des Sageo allerdings ein wenig vernachlässigt wird. Aber dieser ist in seiner Repräsentationsform überaus wandelbar und eigentlich ein eher persönliches Beiwerk, so dass diese Unterlassung nachvollziehbar ist.

Kein Buch über das japanische Schwert wäre vollständig ohne eine Darstellung der Herstellung desselben, wobei zahlreiche Fotos einen guten Einblick in eine traditionelle Schwertwerkstatt gewähren. Hierbei geht es in erster Linie um die Fertigung der Klingen, die ja bei den meisten Interessenten das größte Interesse hervorrufen.

Nach einer Kurzanleitung zu Lagerung und Pflege eines Schwertes geht es ab Seite 136 vorwiegend um Erkennungsmerkmale für Qualität, Herkunft und Echtheit von historischen Waffen, die dem Sammler eine große Hilfe sein dürften und dem Laien einen Einblick in die Komplexität dieses Bereichs der Beschäftigung mit japanischen Schwertern gibt. Abgeschlossen wird "Das Samuraischwert" mit einem Sachwortverzeichnis und einem umfänglichen Index, der es als Hand- und Nachschlagebuch benutzerfreundlich macht. Es gibt sicherlich noch mehr zu japanischen Schwertern zu sagen, als man in "Das Samuraischwert" findet, jedoch ist dieses Buch ein guter Anfang bzw. eine solide Grundlage für eine Bibliothek, die sich der ernsthafte Sammler nach und nach anlegen sollte.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 01/2007)


John M. Yumoto: "Das Samuraischwert. Ein Handbuch"
Übersetzer: Bernd Rolff.
Ordonnanz-Verlag, 2004. 189 Seiten.
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