Atiq Rahimi: "Erde und Asche"
Afghanistan ist - via Fernsehen
- in unseren Wohnzimmern oft zu Gast.
Bilder
eines fremden kriegserschütterten Landes, die uns berühren und doch
unberührt lassen.
Wer von uns kann sich schon wirklich vorstellen,
wie es ist, wenn Bomben die Erde erbeben lassen und der Geruch von verbranntem
Fleisch in der Luft hängt? Was fühlen diese Menschen, deren verschlossene Gesichter
über unsere Bildschirme flackern?
Atiq Rahimi bringt uns
mit seiner Erzählung Afghanistan näher, gewährt uns einen Einblick in das Denken
und Fühlen dieser Kultur. "Erde und Asche" ist eine einfache Geschichte, die man
in einem Satz beschreiben kann: Ein Großvater macht sich mit seinem durch die
Bomben taub gewordenen Enkel auf den Weg zu seinem Sohn, um ihm zu erzählen, dass
der Krieg alle Menschen, die er liebte, getötet hat.
Dahinter verbirgt sich der
in Worten schwer auszudrückende Schmerz von Menschen, welche die Hölle auf Erden
erlebt haben. Atiq Rahimi schafft es die richtigen Worte zu finden, um Bilder
zu erschaffen, die erschüttern.
Eine fremde, ferne Welt erscheint
lebendig und eindrücklich vor unseren Augen. Die Erzählung ist traurig, bedrückend,
zurückhaltend und poetisch und öffnet einen Weg für ein besseres Verständnis,
was Krieg bedeutet, und erweckt Sympathie für jene Menschen, die inmitten dieser
Gewalt leben.
(wm)
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Atiq Rahimi, 1962 in Kabul geboren, studierte Literatur. 1984
floh er über Pakistan
nach Frankreich, wo er vor allem als Dokumentarfilmer tätig
ist. Sein international vielbeachtetes "Erde und Asche" wurde im Jahr
2004 verfilmt.
Weitere Bücher des Autors:
"Stein der Geduld"
Ein Mann liegt im Sterben. Seine Frau sitzt bei dem Bewusstlosen und beginnt zu
erzählen - von Demütigung und Unterdrückung, von alltäglichen Grausamkeiten
und vom Drama ihrer Ehe. Die kraftvolle Sprache, die eindrücklichen Bilder
wirken wie ein Schrei, der die Stille zerreißt.
In einem Dorf irgendwo in Afghanistan sitzt eine Frau am Bett ihres
schwerverletzten Mannes, der im Koma liegt. Im Zimmer ist es still, draußen hört
man Schüsse, die Frau betet. Dann beginnt sie zu reden. Sie erzählt ihm, was
sie ihm vorher nie sagen konnte, sie berichtet dem reglos Daliegenden von dem
Drama, das die Ehe für sie bedeutet. Wie dem magischen "Stein der
Geduld" aus der afghanischen Mythologie vertraut sie ihm ihren Schmerz an
und beichtet ein Geheimnis, das sie seit langem bedrückt. Doch auch die Geduld
eines Steins ist nicht unendlich. Atiq Rahimi hat ein großes, eindrucksvolles
Buch geschrieben, erzählt in einer wunderbar klaren und poetischen Sprache. (Ullstein)
zur Rezension ...
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"Der Krieg und die Liebe"
Eine zarte Liebesgeschichte und die beeindruckende Schilderung eines
Frauenschicksals im Islam aus dem Blickwinkel eines Mannes. (List)
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