Douglas Preston & Lincoln
Child: "Burn Case - Geruch des Teufels"
Ein Kunstkritiker wird tot aufgefunden. Er
ist verbrannt worden - und in der Luft hängt der Geruch von Schwefel ...
FBI-Agent Aloysius Pendergast
ist wieder in New York, wo er auf Seargent Vincent D'Agosta trifft, dem er
erstmals in "Das Relikt" begegnete. Dieser hatte zwischenzeitlich die
Polizeiarbeit zugunsten einer Karriere als Schriftsteller aufgegeben, die allerdings
nicht so ganz von Erfolg gekrönt gewesen war, so dass es ihn nach zwei
weniger erfolgreichen Romanen zurück in den Polizeidienst zog.
Da in New York
zunächst keine Stelle zu bekommen war, ließ er sich bei einer anderen
Dienststelle anwerben, aber es zieht ihn doch sehr an seine alte Wirkungsstätte
zurück. Doch zur Zeit muss er mit reduziertem Rang Handlangerdienste
verrichten, wobei er auf seinen alten Freund Pendergast trifft, der sich nach
seinem Ausflug aufs Land - in "Das Ritual"
- nun wieder mit den Problemen auseinandersetzt, die sein letzter Fall in
New York ("The Cabinet of Curiosities") mit sich brachte.
Ihr Treffpunkt
ist ein Haus, in dem ein Mann von innen nach außen gekocht wurde, ohne dass
Brandstellen außerhalb seines Körpers zu finden sind. Lediglich ein Kreuz
auf seiner Haut ist teilweise geschmolzen, und in der Nähe der Leiche ist ein
Hufabdruck in den Holzboden eingebrannt. Die möglichen Verbindungen scheinen
klar.
Am Abend vor seinem Ableben hatte der Verstorbene noch einige Besucher, und außerdem hat er noch kurz vor seinem Tod mit
etlichen anderen Leuten telefoniert. Die Verhöre dieser Gesprächspartner,
die sehr einflussreich sind, erweisen sich als recht unergiebig, doch schon
kurz darauf wird einer dieser Gesprächspartner in seiner ebenfalls
verschlossenen Wohnung ebenfalls gut durchgegart aufgefunden. Nun
werden die Ermittlungen hektischer, besonders, da auch die Presse sich
einschaltet und publik wird, dass neben der Leiche eine Teufelsfratze in eine
Holzvertäfelung eingebrannt wurde.
Weitere Ermittlungen führen zu einem
Industriellen namens Locke Bullard, der von politischer Seite auf Grund seiner
Rüstungsprodukte viel Protektion genießt, allerdings wegen heimlicher Geschäfte
mit China auch für die CIA interessant geworden ist. Als er sich von
Pendergast und D'Agosta belästigt fühlt, sehen diese sich bald von
professionellen Problemlösern bedrängt. Und die ausgiebige - zum Teil
überaus
alberne - Presseberichtserstattung zu diesem Fall lockt eine Reihe Endzeitgläubiger
nach New York, die die Arbeit der beiden Ermittler weiter erschweren.
Doch die Arbeit bleibt nicht auf New York beschränkt, denn bald führen die
Ermittlungen die beiden Männer
nach Florenz in die "alte Heimat" D'Agostas,
der sich dort zunächst ganz gut einlebt, während sich die Ermittlungen unter
der Mithilfe der italienischen Polizei wiederum ganz anders gestalten, als zunächst
erwartet. Dies auch deshalb, weil es Pendergast eilig hat, die Sache abzuschließen,
denn mittlerweile hat sich sein Bruder Diogenes bei ihm gemeldet, der in
gewisser Hinsicht der Dr. Moriarty zu Aloysius' Holmes darstellt. Und
der scheint noch gefährlicher zu sein als
der Teufel selbst, der nun auch
noch in Florenz zuschlägt, beinahe vor den Augen der beiden Ermittler.
Spannend und in sich schlüssig macht dieser Roman alten Pendergast-
und-D'Agosta-Liebhabern
bestimmt unheimlich viel Spaß und wird sie bestimmt fesseln.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 06/2005)
Douglas Preston &
Lincoln Child: "Burn Case - Geruch des Teufels"
(Originaltitel "Brimstone")
Droemer, 2005. 624 Seiten.
ISBN 3-426-19649-2.
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