Douglas Preston: "Der Canyon"
Ein geheimnisvolles Notizbuch voller verschlüsselter Informationen
Bei
"Der Canyon" handelt es sich um einen ohne Lincoln Childs Mitwirkung
verfassten Roman. Dieser beginnt aber nicht, wie man aufgrund des
Originaltitels "Tyrannosaur Canyonquot; erwarten könnte, in
einer Schlucht voller unangenehmer Fleischfresser, sondern vielmehr auf
der letzten Mondmission
in den 1970er Jahren.
Danach begegnet man in dem titelgebenden Gebiet von Neu Mexiko einem
ziemlich aufgeregten Mann, der sich anscheinend auf einer Art
Schatzsuche vor einem Verfolger in Sicherheit zu bringen versucht. Doch
plötzlich wird er von etlichen Kugeln aus großer
Entfernung getroffen, womit die Geschichte für diese
Romanfigur bereits ein sehr frühes Ende nimmt.
Für Tom Broadbent, Millionenerbe und Tierarzt aus
Leidenschaft, beginnt die Geschichte mit diesen
Schüssen,
die
ihn zu dem sterbenden Mann eilen lassen. Vom tödlich
Getroffenen erhält Tom ein Notizbuch mit der Bitte, es an
dessen Tochter weiterzuleiten. Eilig macht sich Tom auf den Weg aus der
Wildnis, um Hilfe zu holen, findet jedoch bei seiner Rückkehr
zunächst weder eine Leiche noch das Pferd vor. Aufgrund von
mit frischem Sand bedecktem Blut kann er die mitgekommenen Polizisten
davon überzeugen, sich die Umgebung ein wenig genauer
anzusehen. In einem etwas weiter entfernten provisorischen Grab finden
die Männer bald den Toten sowie dessen Pferd. Das Notizbuch -
ja sogar dessen Existenz - behält Tom vorerst einmal
für sich.
Mit diesem Notizbuch, das bald auch einen weiteren Interessenten auf
den Plan ruft, versucht er herauszufinden, worum es überhaupt
geht und wer die Tochter sein könnte, der er das Buch geben
sollte. Denn der Mann aus der Wildnis hatte keine Unterlagen bei sich,
die etwas über seine Identität aussagten.
Tom Broadbent wendet sich an einen außergewöhnlichen
Helfer, der ihm zeigt, dass es bei der vorliegenden Problemstellung um
den internationalen Fossilienhandel geht, ein Geschäftsfeld,
in dem zum Teil sehr hohe Summen im Spiel sind; Summen, für
die manche Leute sicher buchstäblich über
Leichen
gehen würden.
Allerdings droht Tom, und später auch seiner Frau, nicht
allein aus dieser ungewohnten Ecke Gefahr. Auch aus ganz unerwarteter
Richtung nähert sich ihnen und allen anderen Beteiligten ein
Unheil, mit dem sie nun wirklich nicht hatten rechnen können.
Denn der Fund des unbekannten Mannes in der Wildnis enthält
wesentlich mehr Geheimnisse, als es zunächst den Anschein hat
...
Fazit:
"Der Canyon" ist absolut spannend und mitreißend geschrieben.
Die Lektüre beginnt man besser nicht an einem Abend, der einer
Nacht vorausgeht, in der man unbedingt schlafen muss, denn der Roman
ist extrem schwer aus der Hand zu legen.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 06/2007)
Douglas
Preston: "Der Canyon"
(Originaltitel "Tyrannosaur Canyon")
Knaur, 2007. 560 Seiten.
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