Verlagsgemeinschaft Österreich Lexikon,
Ernst Bruckmüller (Hrsg.): "Österreich Lexikon"


Hat man das Lexikon vor sich, dann besticht zuerst die Kassette, in der die einzelnen Bände - deren gibt es drei - aufbewahrt sind. Sie ist schlicht und einfach weiß, nicht einmal ein kleiner Aufdruck ist zu finden. Umso mehr besticht das, was diese unscheinbare Kassette beinhaltet: Drei Bände, über 1800 Seiten, Papier in 120-Gramm-Stärke. Gewichtig ist hier also nicht nur der Inhalt.

Jeder der drei Bände verfügt über einen rot-weiß-roten Einband mit jeweils verschiedenen, den enthaltenden Buchstaben zugeordneten Ablichtungen.
Wie schon gesagt, ist das Werk auf einem dickeren Papier gedruckt und enthält unzählige farbige Darstellungen von hoher Qualität. Zu finden sind Fotos, Gemälde, Statistiken, Wappen, Diagramme, Porträts, Landkarten und vieles mehr. Schon aus optischen Gründen bereitet es daher große Freude, das Lexikon aufzuschlagen.

Größere Beachtung als dem Aussehen und der Verarbeitung sollte aber dem Inhalt eines Lexikons beigemessen werden. Auch hier weiß das Österreichlexikon zu überzeugen.
Die drei Bände vereinen eine Unzahl an Wissensgebieten. Insgesamt mehr als 15.000 Stichworte geben einen detaillierten Einblick in nahezu alle Bereiche, die mit Österreich zu tun haben. Egal oder Pflanzen, Tiere, Geschichte, Sport oder Kultur, man findet immer das passende Stichwort. Interessant sind auch die ausführlichen Stamm- und Regententafeln am Ende des dritten Bandes. Es bietet sich zum Beispiel ein guter Überblick über den Stammbaum der Habsburger.

Ein Glanzlicht ist sicherlich, dass jeder einzelnen Gemeinde in Österreich zumindest ein kleiner Absatz gewidmet ist. So kommen auch die Einwohner kleinerer Orte auf ihre Kosten. Und wen interessieren nicht Einwohnerzahl und Fläche sowie Besonderheiten der eigenen Heimatgemeinde?
Auch an übersichtlichen Grafiken und Darstellungen mangelt es nicht. Beispielsweise kann man zu den jeweiligen Ministerposten nachlesen, welche Personen dieses Amt seit 1945 innehatten.
Auch bei der Beschreibung der Hofformen, also der typischen Bauweise von bäuerlichen Bauten in bestimmten Gebieten, ist eine übersichtliche grafische Darstellung zur Veranschaulichung enthalten.
Umfangreich ist zudem das Heer der im Lexikon nachschlagbaren Persönlichkeiten. Vom Künstler bis zum Politiker und Wirtschaftsboss ist alles vertreten, was in Österreich Rang und Namen hat oder hatte. Von A, wie Claudio ABBADO bis Z, wie Otto Matthäus ZYKAN ist jeder dabei.

Das vorliegende Werk befindet sich nunmehr in der zweiten, aktualisierten und erweiterten Auflage. Aktualisiert bedeutet, dass sich die Eintragungen durchwegs auf dem Stand des Jahres 2004 bewegen. Beispielsweise findet man die Auflistung der Österreichischen Fußballmeister bis in die Saison 2003/2004. Die Ergebnisse der olympischen Sommerspiele in Griechenland sind klarerweise noch nicht enthalten, dafür aber eine Auflistung aller österreichischen Medaillengewinner seit Bestehen der modernen olympischen Spiele.

Aus persönlicher Erfahrung kann gesagt werden, dass die drei Bände auch schon für Kinder und Jugendliche im Schulalter viele nützliche Informationen enthalten. Ist man beispielsweise mit einem Referat zu einem Thema mit Österreichbezug betraut, so finden sich im Lexikon eine Fülle von Informationen, die, falls sie nicht ohnedies bereits ausreichen, zumindest einen passablen Grundstock liefern. Außerdem wird nicht selten ein Stichwort mit weiterführenden Literaturtipps versehen, die für besonders Interessierte wertvolle Hinweise liefern. Ebenso dürften Unterrichtende davon profitieren, wenn sie aus diesem gebündelten Wissen schöpfen können.

Es macht Freude ein solches Werk zu besitzen, das eigentlich in keinem österreichischen Haushalt fehlen sollte. Da an dieser Stelle vom Umfang des Lexikons kaum ein treffender Eindruck vermittelt werden kann, ist jedem Interessierten anzuraten, dieses Werk selbst einmal kurz durchzublättern. Er wird es nicht mehr missen mögen.

Angesichts der Qualität der Verarbeitung sowie der Qualität und Quantität des Inhalts kann dieses Werk wirklich allen empfohlen werden, die sich auch nur ein wenig für Österreich interessieren - oder mit einem imposanten Nachschlagewerk im Buchregal Flagge zeigen möchten.

(MagMaMa; 09/2004)


Verlagsgemeinschaft Österreich Lexikon,
Ernst Bruckmüller (Hrsg.): "Österreich Lexikon"

Christian Brandstätter, 2004. 3 Bände mit insgesamt 1824 Seiten 
mit ca. 15.000 Stichwörtern, ca. 2.500 Abbildungen.
ISBN 3-85498-385-9.
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