Hannes Nygaard: "Todeshaus am Deich"
Hinterm Deich Krimi 5
Bewohner
einer Seniorenresidenz
segnen auf außergewöhnliche Weise das Zeitliche
In Husum und Umgebung ist es weitestgehend ruhig in
"Todeshaus am Deich", dem neuesten Roman um die Abenteuer der Husumer
Kripo, weswegen sich Wilderich Große Jäger in erster
Linie auf der Suche nach
einem Mietnomaden befindet, der zufälligerweise auch ein
möglicher
Knochenmarkspender für einen kleinen Jungen sein
könnte. Und gerade dieser
Mann erweist sich im doch recht übersichtlichen Husum als
unauffindbar.
Doch schon bald müssen die Husumer Kräfte ihre
Aufmerksamkeit auf andere Dinge
richten, als nämlich in einem Altenheim am Husumer Stadtrand
eine Ärztin
Bedenken anmeldet in Bezug auf die Todesumstände eines
Schützlings der
Anstalt. Gegen den Willen des Anstaltsleiters schaltet sie darum die
Kripo ein;
und kaum im Sterbezimmer, hat Große Jäger das
sichere Gefühl, dass die Ärztin
Recht haben könnte. Also schaltet er seinerseits die
Kriminaltechnik ein.
Als es aber nicht bei diesem einen ungeklärten Todesfall in
dem Heim bzw.
dessen Umfeld bleibt, werden die Ermittlungen munter vorangetrieben,
und die
Kriminaltechniker in Kiel bekommen täglich neue Leichen
ins Haus geliefert. Der
Kreis der möglichen Verdächtigen wächst
ständig.
Wer Wilderich Große Jäger, Christoph Johannes,
Mommsen und die anderen Beamten
der Husumer Kripo bereits kennt, weiß, dass ihre Ermittlungen
eher bedacht und
unaufgeregt stattfinden. Aufregung sieht man eher in der
innerbetrieblichen
Dynamik. Wie in der Polizeiarbeit in der "realen" Welt gehen die
Ermittlungen in mehreren Strängen meist sehr zielstrebig vor
sich und laufen
immer wieder in tote Winkel, wenn eine Spur sich als Sackgasse erweist.
Daneben
hat der Leser ausgiebig Gelegenheit, die "Helden von Husum"
näher
kennenzulernen und zu sehen, wie sie mit viel Erfahrung ihre Arbeit tun.
Sozusagen "friesisch herb" ist der für einen Kriminalroman
ungewohnte
Stil; es sei denn, man kennt die Vorgängerbände um
die Husumer bereits.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 01/2008)
Hannes
Nygaard: "Todeshaus am Deich"
Emons Verlag, 2008. 237 Seiten.
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