Evelyn Polt-Heinzl (Hrsg.): "Nilpferd"
Das kleine Buch vom großen Tier
Ein Liebhaberband - durch und
durch
Dieses kleine DIN A 5-formatige Büchlein mit stoffimitiertem
Einband und noch nicht einmal 300 g Gewicht liegt gut in der Hand. Und so ist es
allein schon vom Äußeren her ein wahres Geschenk. Keine kitschigen Umschlagfotos
oder großformatigen Lettern - stattdessen wird auf grau-beige-schwarzem Grund
ein frisches Grün als Unterlage für den Titel gewählt und ein zartes Orange für
den Umriss eines Nilpferdes.
Entsprechend sind auch die Buchseiten sehr
sorgfältig und inhaltlich abgestimmt gestaltet.
Die Überschriften der
einzelnen Kapitel und Textbeiträge sind in fetten, sattschwarzen Buchstaben
gedruckt. Die verstreut platzierten Karikaturen, Zeichnungen, Comics und Bilder
wirken in ihrem grau-schwarzen Ambiente der Hautfarbe des Nilpferdes angepasst
und zollen einmal dem Humor, einmal der Schönheit und dann auch wieder der Kraft
dieses großen Tieres Respekt.
So durchmischt wie die vielfältigen
Abbildungen sind auch die über 45 Texte ausgewählt. Vom Limerick, Gedicht,
Abhandlung, Erzählung und Bericht bis hin zu einer hervorragenden Einleitung mit
dem passenden Titel "Warum das Nilpferd
in der Literatur unentbehrlich ist" reicht die Bandbreite dieses
Buches.
Ebenso vielfältig ist auch Auswahl der Autorinnen und Autoren:
Wilhelm Busch, Peter Hammerschlag,
Joachim Ringelnatz,
Christian Morgenstern,
Eugen Roth und Mascha Kaléko fehlen ebenso wenig wie
Karl May,
Ernst Jünger,
Johann Wolfgang von Goethe, Kurt Schwitters, Dylan Thomas oder auch
T.S.
Eliot; um nur einige der berücksichtigten Schriftsteller zu
erwähnen.
Ein gut gegliedertes Inhaltsverzeichnis und eine mit kurzer
Lebens- und Werkbeschreibung versehenes Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
runden diesen Band hervorragend ab.
Das Nilpferd ("Hippopotamus
amphibius") ist zwar schon lange nicht mehr am Nil, sondern in den Seen
Ostafrikas beheimatet, trotzdem kann es mit diesem Band wieder ein Zuhause in
den Herzen derjenigen Menschen finden, welche jenseits von Werbung diese
besondere Spezies liebschätzen.
Der Herausgeberin Evelyne Polt-Heinzl ist
ein großer Dank auszusprechen für diese so lebendige Literaturauswahl -
inhaltlich und äußerlich liebevoll ausgewählt und gestaltet.
Ein
leichtgewichtiges Buch über ein schwergewichtiges Tier, das durch und durch ein
hervorragendes Geschenk ist, dem viele Genießer zu gönnen sind.
(Detlef Rüsch; 04/2006)
Evelyn Polt-Heinzl (Hrsg.): "Nilpferd"
Residenz Verlag, 2006. 237 Seiten.
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Noch ein Buchtipp:
Holger
Jenrich: "Das Nilpferd-Buch"
Das Nilpferd ist zugegebenermaßen plump,
aber auch pfiffig, gemütlich und gebildet, mitunter sogar niedlich und
neugierig. Und es hat überall seine unübersehbaren Spuren hinterlassen: in der
Malerei und in der Musik, in der Poesie und in der Politik, in der Werbung und
in der Welt des Films.
Sollten Sie am Ende der Lektüre dieses Buches das
Nilpferd, wie ein Münchner Boulevardblatt behauptete, noch immer für einen
"lebenden Rasenmäher" halten, ist Ihnen nicht mehr zu helfen. Sollten Sie es,
wie es die "Berliner Tageszeitung" tat, als "Versöhnung von absoluter Schwere
und ätherischer Leichtigkeit" begreifen, besteht Grund zur Hoffnung.
(dtv)
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