Håkan Nesser: "Der Tote vom Strand"
Der
achte Fall aus der Van Veeteren-Reihe
Eigentlich hat Eva Moreno Urlaub. Eigentlich
- denn die kriminalistische Spürnase kennt kein Ausspannen ...
(Hörbuchrezension)
Nachdem Mikaela Lijpharts
Mutter dem 18-jährigen Mädchen die "offizielle" Wahrheit über die Jahre zurückliegenden
Vorfälle eröffnet hat, fährt Mikaela unverzüglich zu ihrem leiblichen Vater, kurz
danach verliert sich ihre Spur. Die besorgte Mutter, vor Ort eingetroffen, ersucht
die örtliche Polizei in Lejnice, die von einem glatzköpfigen, wortkargen und undurchsichtigen
Grobian, Hauptkommissar Vrommel nämlich, geleitet wird, ihre Tochter zu finden.
Allerdings machen die Ermittler einen erstaunlich untätigen und desinteressierten
Eindruck.
Mikaela Lijpharts Mutter hatte mit ihrer Tochter den Ehemann
und die Stadt nach den Ereignissen des Jahres 1983 verlassen und gehofft, niemals
wieder dorthin zurückkehren zu müssen.
Mikaela Lijphart und ihr leiblicher Vater, Arnold Maager, sind im Juli 1999 wie vom Erdboden verschluckt - kurz nach ihrem ersten Aufeinandertreffen nach 16 Jahren, die der Vater, ein ehemaliger Lehrer, in einer psychiatrischen Klinik verbracht hat, nachdem er allem Anschein nach zum geistig verwirrten Mörder geworden und als solcher verurteilt worden war. Jedenfalls wurde er im Juli 1983 unter einer Eisenbahnbrücke neben der Leiche von Winnie Maas, einer 16-jährigen flatterhaften Schülerin, die er zuvor geschwängert haben soll, aufgegriffen. Der nachfolgende Prozess scheint ein abgekartetes Spiel gewesen zu sein; ein Geständnis hatte Arnold Maager niemals abgelegt, sondern eisern geschwiegen. Auch der ehemalige Gemeindearzt der Stadt, der die Leiche von Winnie Maas seinerzeit obduziert hat, verfügt anscheinend nicht über eine weiße Weste, denn als Eva Moreno ihn zu den einstigen Ereignissen befragen will, verliert er die Fassung und verweigert recht unwirsch jede Antwort.
Wie passt Tim van Rippe, der Tote vom Strand, den zwei im Sand spielende Kinder, die sich zur anderen Seite der Erdkugel durchgraben wollen, ausbuddeln, in das Puzzle? Somit ist klar, dass sich Eva Morenos Urlaub mit ihrem zukünftigen Ex-Freund umgehend gänzlich anders als geplant entwickelt: Statt mehr oder weniger entspannt in der Sonne zu liegen, wird die Polizeiinspektorin aus Van Veeterens Truppe (der Altmeister kommt diesmal nur am Rande, dennoch mitbestimmend, vor), die Mikaela Lijphart, welche auf eigene Faust Nachforschungen anstellt, auf der Zugfahrt kennen gelernt hat, mit einer Menge mysteriöser Vorfälle, Anschuldigungen und Erhebungen im Zusammenhang mit Pädophilie in ihrer eigenen Dienststelle, zahlreichen Ungereimtheiten und zwielichtigen Kollegen in einer weiteren fiktiven Stadt auf Nessers literarisch-erfundener Landkarte konfrontiert. Unterstützt von energischen Lokalreportern und engagierten Kollegen rollt Eva Moreno den alten Fall wieder auf, dessen Ausläufer bis ins Jahr 1999 reichen.
Wo stecken Arnold Maager und Mikaela Lijphart, wird die aufrechte Truppe weitere Morde verhindern können, wird die Wahrheit ans Licht kommen oder behalten die mutmaßlichen Vertuscher weiterhin die Oberhand? Und kann der Pädophile in den eigenen Reihen entlarvt werden?
Die Geschichte entfaltet sich in der Gegenwart des Jahres 1999 zum einen und Rückblicken auf das Jahr 1983 zum anderen, die in Form von Vernehmungsprotokollen und Erzählungen wie auch Gedankenabläufen der Beteiligten einfließen.
Dietmar Bär, 1961 geboren, ist mit dem Genre "Krimi" schauspielerisch groß geworden. Seine wandelbare Stimme erfüllt das gegenständliche Hörbuch auf spannende und vielseitige Weise, einmal sanft, dann wieder eindringlich, mit Leben, und man ist von der ersten Sekunde an stundenlang "ganz Ohr".
Der ehemalige Lehrer Håkan Nesser, geboren 1950, ist dem deutschsprachigen Publikum vor allem durch seine Reihe um Kommissar Van Veeteren bekannt, die bereits Millionen begeisterter Leser hat.
(K. Eckberg; 07/2003)
Håkan
Nesser: "Der Tote vom Strand"
(Originaltitel
"Ewa Morenos fall")
Gelesen von Dietmar Bär
(gekürzte Hörbuchfassung).
Random House Audio, 2003. 5 CDs (Laufzeit ca. 330 Minuten)
oder
3 Audiocassetten (Laufzeit ca. 300 Minuten).
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Gebundene Ausgabe:
Aus
dem Schwedischen von Gabriele Haefs.
btb, 2002. 352
Seiten.
ISBN 3-442-75060-1.
ca.
EUR 21,90.
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"Das grobmaschige Netz"
Als
Janek Mitter eines Morgens mit einem entsetzlichen Kater aufwacht, liegt seine
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"Das vierte Opfer"
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An
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Verhaven handelt, wird erst nach einiger Zeit klar, da der verstümmelten Leiche
Kopf, Beine und Füße fehlen. Wer könnte ein Interesse daran haben, diesen Doppelmörder,
der 24 Jahre im Gefängnis verbracht hat, umzubringen? Kommissar Van Veeteren rollt
den Fall erneut auf. Verhaven war ein Starsprinter, bevor er ins Gefängnis musste,
weil er angeblich zwei seiner Geliebten getötet hatte. Er hat diese Morde allerdings
nie gestanden und zeitlebens seine Unschuld beteuert.
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Verbindung besteht zwischen ihnen? Inspektor van Veeteren entdeckt eine heiße
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"Der Kommissar und das Schweigen"
Kommissar
Van Veeteren hat alles satt: die Polizeiarbeit, seine Exfrau und Serienmörder
sowieso. Eigentlich möchte er am liebsten Urlaub machen, und er weiß auch schon
wo: in Kreta - dorthin nämlich will auch die Frau mit dem kastanienbraunen Haar
verreisen, die er heimlich verehrt. Da kommt ein Hilferuf von einem benachbarten
Polizeirevier, den er nicht ignorieren kann, weil der dortige Polizeichef ihm
einmal das Leben gerettet hat. Was zunächst als harmlose Schuldbegleichung aussieht,
nimmt schon bald bedrohlichere Formen an:
Auf der Polizeiwache im idyllischen
Sorbinowo ist nämlich ein seltsamer anonymer Anruf eingegangen: Eine hektische
Frauenstimme teilte mit, in einem Ferienlager sei ein Kind ermordet worden. Wenige
Stunden später ruft sie abermals an und wirft der Polizei vor, nichts unternommen
zu haben. Deshalb gebe es schon bald mehr Morde. Wer ist die Frau? Eine Verrückte?
Oder sagt sie die Wahrheit? Welches Motiv hat sie für ihre Anschuldigungen? Mit
einem mulmigen Gefühl fordert der stellvertretende Polizeichef Kluuge Van Veeterens
Hilfe an.
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"Münsters Fall"
Eigentlich hat Kommissar Van Veeteren sich für ein Jahr beurlauben
lassen, und seitdem arbeitet er in einem Antiquariat. Niemand unter den Kollegen
glaubt jedoch, dass er durchhalten wird - seine Stelle ist deshalb unbesetzt,
und auch Münster, der sich an einem ungewöhnlichen Fall versuchen darf, kann es
nicht lassen und sucht seinen Rat. Den hat er auch bitter nötig, denn die Sache,
die er aufklären soll, gestaltet sich von Tag zu Tag mysteriöser: ein Toter, zwei
Verschwundene und eine Ehefrau, die einen Mord gesteht, den sie nach Ansicht von
Van Veeteren nicht begangen haben kann. Und dann findet eine Joggerin auch noch
den Kopf einer Toten, die als die verschwundene Else van Eck identifiziert wird.
Als immer neue Leichenteile auftauchen, beschließt Van Veeteren, den Fall noch
einmal völlig neu anzugehen ...
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"Der unglückliche Mörder"
Es
ist eine neblige, nasskalte Nacht. Der Regen gießt in Strömen, und der Junge,
der am Straßenrand geht, ist kaum zu sehen. Als der Mann den Aufprall hört, ist
es bereits zu spät: die Verletzungen des Jungen sind tödlich - und der schwer
angetrunkene Fahrer gerät in Panik und macht sich aus dem Staub. Warum sollte
er sein ganzes Leben zerstören wegen dieses Unglücksfalls? Sich von seiner Karriere
verabschieden? Seine Zukunft aufs Spiel setzen, die auf einmal in leuchtenden
Farben vor ihm steht. Gut, es plagen ihn durchaus Gewissensbisse, aber andererseits
haben sich gerade in den letzten Tagen erfreuliche Dinge getan: Er ist frisch
verliebt, seine Arbeit erfüllt ihn. Warum also sollte er sich stellen? Er kann
nicht wissen, dass seine Feigheit schließlich drei weiteren Menschen den Tod bringen
wird und seine Vertuschungsmanöver ihn letztlich gründlicher ruinieren werden,
als seine Todesfahrt es je gekonnt hätte ...
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"Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod"
Ein
Priester, der von einem Zug überfahren wird. Ein Mädchen, das spurlos verschwindet.
Eine Mutter, die niemand vermisst. Welche Verbindung besteht zwischen den Schicksalen
dieser drei Personen? Als der ehemalige Kommissar Van Veeteren die Geborgenheit
seines Antiquariats verlässt, um einigen mysteriösen Todesfällen nachzugehen,
stößt er schnell auf ein deutliches Muster aus der Bücherwelt.
Blake.
Musil.
Rilke.
Offensichtlich ist der Mörder, den er sucht, belesen, denn die Decknamen, die
er benutzt, sind literarische Anspielungen, und die einzigen Spuren, die er hinterlässt,
sind seltene Gedichtbände. Van Veeteren ahnt, dass er es mit einem Mörder ungewöhnlichen
Schlags zu tun hat. Die Spur führt zu einem universitären Elitezirkel. Oder ist
das nur ein Ablenkungsmanöver? Eines ist jedenfalls sicher: Die Partie ist eröffnet
- und Van Veeteren ist entschlossen, sie zu gewinnen. Doch sein Gegenspieler ist
ihm stets einen entscheidenden Schritt voraus ...
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"Aus Doktor Klimkes Perspektive" zur Rezension ...