Julia Navarro: "Die Bibel-Verschwörung"
Gelesen von Johannes Steck
(Hörbuchrezension)
Eine
international verflochtene, auf Kunstraub spezialisierte Organisation
hat es auf einen sensationellen archäologischen Fund der
Tannenbergs im Irak abgesehen: Tontafeln, die die biblische
Schöpfungsgeschichte in ihrer Urfassung enthalten
Auf einem großen Archäologenkongress in Rom spricht
die junge Clara Tannenberg von einer Entdeckung ihres
Großvaters, die wirklich sensationell ist. Anscheinend hat
Abraham einst einem jungen Schreiber seine Ideen in den Kratzer
diktiert, der darauf einen guten Teil des Alten Testaments - und vor
allen Dingen die Schöpfungsgeschichte - auf einer Reihe von
Tontafeln niedergelegt hat. Und genau solche Tafeln hatte der
Großvater vor Jahren im Großraum Bagdads gefunden.
Ein sicherlich nicht uninteressanter Fund, aber die anwesenden
Fachleute sind von den Belegen nicht sonderlich überzeugt, und
die Familie Tannenberg hat aus verschiedenen Gründen keinen
wohlklingenden Namen in der Szene, so dass Clara praktisch vor die
Tür gesetzt wird. Doch nicht alle sehen ihren Fund so
kritisch, und so findet sich doch ein etablierter Wissenschaftler, der
sich bereit erklärt, die von Claras Vater finanzierte
Expedition zu leiten.
Claras Vater hat für diese Finanzierung durchaus sehr
unterschiedliche Motive, die unter anderem mit der Möglichkeit
eines bald ausbrechenden Krieges in der Region zu tun haben. Clara
selbst hat die Geschäftspraktiken ihres Vaters lange
ignoriert, aber die Reaktionen ihres Mannes und ihrer Umgebung zwingen
sie bald dazu, genauer hinzuschauen.
Auch Andere schauen aus ganz unterschiedlichen Motiven sehr genau hin,
was der alte Tannenberg so treibt, und so brechen höchst
unterschiedliche Menschen mit höchst unterschiedlichen Zielen
nach Bagdad auf, um dort entweder große Gewinne zu machen
oder aber auch alte Rechnungen zu begleichen.
Die Handlung springt beständig zwischen den einzelnen
Protagonisten hin und her, und zwischendurch kommt auch immer wieder
eine Erzählung aus Abrahams Zeiten dazu, die verdeutlicht, wie
es zur Aufzeichnung der Schöpfungsgeschichte auf den Tontafeln
kam. Und genau hier liegt das Problem dieser Geschichte. Immer wieder
werden - bedingt durch die Perspektivenwechsel - die gleichen
Informationen vorgeführt, was mit der Zeit extrem
ermüdend wirkt. Das ist besonders für denjenigen, der
die Hörbuchfassung beim Autofahren konsumiert, nachgerade
gefährlich.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 11/2007)
Julia Navarro: "Die Bibel-Verschwörung" Julia Navarro wurde 1953 in Madrid geboren. Sie arbeitete als Journalistin für
renommierte spanische Zeitschriften sowie Radio- und Fernsehsender. "Die stumme Bruderschaft"
(Originaltitel "La Biblia de Barro")
Aus dem Spanischen von K. Schatzhauser.
Gelesen von Johannes Steck.
Audiobuch, 2006. Laufzeit ca. 480 Minuten.
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