Rena Salaman, Peter Cassidy: "Meze"

Kleine Köstlichkeiten der griechischen und libanesischen Küche


Die "Tapas" des östlichen Mittelmeerraumes: sehr appetitlich und außerdem gesund!

Wer die Mittelmeerküche kennt, hat sich beim "Griechen" oder "Libanesen" sicherlich schon von dem einen oder anderen in diesem Kochbuch vorgestellten Gericht begeistern lassen: zum Beispiel von Hummus (ein Kirchererbsendip), ein typischer griechischer Bauernsalat mit Tomaten, Zwiebel, Paprika, Gurken, Feta und Oliven, frittierter Käse, Zaziki, gefüllte Weinblätter (Dolmádes), Gígantes (gebackene dicke Bohnen) oder Souvláki (Spieße). Eventuell macht man sich eine Weile Gedanken, wie man diese Köstlichkeiten nachkochen kann, und verwirft den Gedanken schließlich. Das muss nicht so sein, denn nun gibt es ein Kochbuch, das die Rezepte zu all diesen und etlichen weiteren Gerichten anbietet.

Mezedes sind kleine Gerichte, die als Vorspeisen oder Zwischengänge im Menü, aber auch als Imbiss dienen können, darin nicht unähnlich den spanischen Tapas, jedoch vom Charakter her natürlich ganz anders. Sie spiegeln die Vielfalt der Küchen des östlichen Mittelmeerraumes wider und verwandeln jedes Büffet in ein Feuerwerk der geschmacklichen Eindrücke. Das Auge isst bei den Mezedes natürlich mit - Farben, Formen und Anrichtung sind verblüffend vielfältig.

Neben den oben genannten, auch Nicht-Griechenland-Reisenden zumeist bekannten Gerichten findet man in diesem Kochbuch weniger geläufige Gaumenkitzel, die man unbedingt ausprobieren sollte, zum Beispiel Walnuss-Paprika-Dip, Auberginenpüree (Baba Ghanush), Tabbuleh (libanesischer Petersiliensalat), den unvergleichlichen Krautsalat mit Granatapfelkernen, Spinat-Fetakäse-Gebäck, Käseküchlein von Alonnisos, Tintenfisch mit Spinat, Fleischbällchen mit Pinienkernen und Schweinefleisch mit Quitten (eine wunderbar herbstliche Komposition).

Die Rezepte sind zumeist auf eine größere Personenzahl ausgelegt (zumeist sechs), da diese Gerichte ja häufig ein geselliges Beisammensein begleiten. Zu jedem Rezept gibt es eine kleine Einleitung, die Eigenheiten oder auch Herkunft der jeweiligen Meze erläutert. Über Bedeutung und "Einsatz" der Mezedes kann man sich im einleitenden Kapitel "Die Kultur der Meze" informieren.
Jedes Rezept ist übersichtlich gegliedert. Die Zutaten kann man fast sämtlich überall kaufen, und die Anleitungen eignen sich auch für weniger routinierte Köche; sie sind unkompliziert, gründlich und mit Tipps zum Gelingen versehen. Angaben zur Zubereitungszeit und zur Kalorienzahl gibt es nicht. Die meisten Gerichte erfordern jedoch keinen sonderlich großen Aufwand und sind auf jeden Fall nicht nur köstlich, sondern auch gesund.
Wie bei Hädecke üblich, ist das Kochbuch nicht nur informativ und praktisch, sondern auch vorzüglich aufgemacht. Zu jedem Rezept gibt es zudem ein sehr schönes, hochwertiges Farbfoto. Nicht zuletzt deshalb eignet sich dieser Band hervorragend als (vielleicht nicht ganz uneigennütziges) Geschenk. Oder vielleicht kaufen Sie doch lieber zwei Exemplare? Denn Sie könnten beim Durchblättern leicht selbst allzu angetan sein.

(Regina Károlyi; 11/2006)


Rena Salaman, Peter Cassidy: "Meze"
Aus dem Englischen von Franziska Weyer.
Redaktion der deutschen Ausgabe: Monika Graff.
Walter Hädecke Verlag, 2006. 64 Seiten.
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