Phyllis Curott: "Spirituelle Magie"
Die hohe Kunst der Heiler und Hexen
Phyllis Curott ist
nicht nur eine New Yorker Anwältin, sondern
auch
eine umtriebige moderne Hexe des sogenannten Wicca-Covens. Der Begriff
Coven beschreibt den Zirkel gleichgesinnter, meist weiblicher Mitglieder.
Wicca
ist eine matriarchalisch orientierte Naturreligion, die sich gemäß der Autorin
besonders in den USA großer Beliebtheit erfreut. Curott kämpft für die gesellschaftliche
Anerkennung ihrer Glaubensgemeinschaft.
In ihrem in Erfolgsbüchermanier verfassten, umfangreichen Werk verwehrt sie sich dagegen,
ein weiteres Kochrezeptbuch
für Freitzeit- und Teilzeithexen geschrieben zu haben. Es geht ihr vielmehr darum,
sowohl Anfänger als auch bereits Eingeweihte die Reichhaltigkeit ihrer Kunst erahnen
zu lassen.
Da soll der Zugang zur wirklichen Magie, fernab von abgeklatschten Klischeevorstellungen des Instantzaubers
eröffnet werden. Nachahmer werden aufgerufen, sich ihrer ursprünglichen
Sensibilität für die Natur,
von der sie letztendlich auch noch ein bisschen in hochtechnisierten Gesellschaften
umgeben sind, zu entsinnen.
Curott stellt Praktiken ihres Hexendaseins vor,
wie sie im ihr vertrauten Wicca-Orden üblich sein dürften.
Das beinahe 500 Seiten starke Buch vermag auf kurzweilige
Weise eine Einführung in die moderne Hexenwelt zu geben, wobei es sich damit wohl
eher um einen gutgemeinten und aufgrund seiner Thematik etwas außergewöhnlichen
Ratgeber für ein ausgeglichenes Leben, als um ein tiefgründiges Hexenlehrbuch
handeln dürfte.
Zu sehr ist es auf ein großes Publikum zugeschnitten, welchem
vermittelt wird, diverse Techniken und Praktiken wären auch leicht via Buchstudium
ohne umfassende weitere Schulung zu erlernen.
(ama)
Phyllis Curott: "Spirituelle Magie.
Die hohe Kunst der Heiler und Hexen"
Heyne, 2005.
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