Nagib Machfus: "Spiegelbilder"
"Der Nobelpreis hat Nagib Machfus nicht verändert. Er liebt es, in den Cafés zu sitzen."
(Tahar Ben Jelloun)
Menschen, Menschen,
Menschen
Nagib Machfus porträtiert in seinem Buch "Spiegelbilder"
vierundfünfzig Zeitgenossen aus seinem beruflichen und privaten Umfeld. Er
beschreibt die Menschen nicht einfach, sondern entwickelt ihre Charakterzüge
mosaikartig aus verschiedenen Begegnungen und kurzen Dialogen heraus. Machfus
blickt auf ein langes Leben zurück. Die ältesten Episoden reichen daher weit
zurück bis in seine Kindheit im Kairo der 1920er Jahre. Die Neugier der Leser
befriedigt Machfus, indem er die weiteren Lebenswege der Porträtierten
skizziert. Tiefsinnige Einzelstudien im Umfeld der jeweiligen sozialen,
kulturellen und politischen Verhältnisse in Ägypten belegen, dass Nagib Machfus
ein exzellenter Beobachter ist.
Jedes Kapitel ist mit einer Person
überschrieben, deren Lebenslauf im Vordergrund steht. Im Zeitraffer stellt
Machfus die Protagonisten zu unterschiedlichen politischen und sozialen
Verhältnissen in Beziehung. Die Zeit der britischen Vorherrschaft, die
Wafd-Bewegung und die Auswirkungen nationaler Krisen und Kriege beeinflussen
viele Begegnungen. Die besondere Rolle der Frau in der arabischen Welt ist
genauso Thema, wie die Liebe, Karriere und das Beamtentum. Ägyptens
geschichtliche Entwicklung ist vielschichtig und voller Brüche, und so werden
manchmal auch Brüche in der Entwicklung und im Charakter einzelner Zeitgenossen
erkennbar. Wie flexibel ist der Mensch? Die Beweggründe sowohl für Opportunismus
als auch für Widerstand werden plausibel.
Äußerlich handelt es sich
um abgeschlossene Episoden. Das gesamte Potenzial erschließt sich dem Leser aber
erst durch die zahlreichen Querverbindungen zwischen den einzelnen Kapiteln. Der
Protagonist aus der einen Geschichte ist gleichzeitig Nebendarsteller in anderen
Geschichten. Vorschnelle Beurteilungen der Charaktere und Lebenswege sind daher
fehl am Platz. Da wird der Raufbold Chalil Zaki erst Bordellbesitzer und später
Beamter. Der vom Schicksal geschlagene Rida Hamada wird trotzdem (oder gerade
deswegen) im späteren Leben ein sehr erfolgreicher Anwalt. Suad Wahbi, eine
attraktive und selbstbewusste Frau im Hörsaal, verwirrt Professoren und
Studenten gleichermaßen und Achmed Kadri, zeitweilig Mitarbeiter der politischen
Polizei, verteidigt sich: "Wir haben nicht aus Spaß gefoltert." Abgerundete
Menschenbilder erschließen sich erst aus dem Beziehungsgeflecht des
Gesamtwerkes.
Der Titel "Spiegelbilder" ist mehrdeutig. Der
unmittelbare Bezug zu den Bildern des ägyptischen Künstlers Saif Wanli, dessen
ausdrucksstarke Impressionen im Buch abgedruckt sind, drängt sich auf. In vielen
Fällen kann man den Charakter der Protagonisten erraten, wenn man sich vorab die
Bilder anschaut. Aber in dem Begriff "Spiegelbilder" steckt noch mehr. Er steht
auch für die vielfältigen Beziehungen der beschriebenen Menschen untereinander
und für die Reflexionen auf den Autor selbst, der durch seine markanten
Beschreibungen ein Bild seiner selbst zeichnet.
Das Buch ist
durchweg leicht verständlich und sehr lesenswert. Die Übersetzung durch Doris
Kilias ist gelungen. Die Begegnungen sind mal heiter unterhaltsam, mal politisch
geprägt und mal melancholisch. Was wird deutlich? Der Mensch steckt überall auf
der Welt voller Hoffnungen und Ideale - und voller Widersprüche. Machfus kennt
sie alle, den pedantischen und sarkastischen Abbas Fauzi, die gespaltene
Persönlichkeit Adli al-Muazin, den intelligenten und beherrschten Abd al-Wahhab
Ismail und den windigen Boten Sakr al-Manufi. Gibt es diese Menschen nicht
überall auf der Welt? Nur der politische und soziale Rahmen ist in jedem Land
ein anderer. Mit diesem Buch trägt Nagib Machfus maßgeblich zu einem besseren
Verständnis der arabischen Kultur bei. Es ist ein geistreiches Werk und der
Autor ein hervorragender Menschenkenner. Seine eigene Distanz in den Geschichten
ist eine Aufforderung zu mehr Toleranz. Nicht nur
in der arabischen
Welt, sondern auch im Westen sollten diese großartigen Erzählungen gelesen
werden.
Nagib Machfus, 1911 in Kairo geboren, studierte an der
Universität von Kairo Philosophie. Er gehört zu den bedeutendsten Autoren der
Gegenwart und gilt als der eigentliche "Vater des ägyptischen Romans". Sein
Lebenswerk umfasst mehr als vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen. 1988
erhielt er als erster arabischer Autor den
Nobelpreis
für Literatur. Nagib Machfus lebt heute in Kairo. Saif Wanli, 1906 in
Alexandria geboren, bildete sich autodidaktisch als Maler aus. Ab 1957 war er,
zusammen mit seinem Bruder Adham, Lehrer an der Kunstakademie in Alexandria.
Saif Wanlis Werke wurden international ausgestellt. Er starb 1979 in
Stockholm.
Nagib Machfus starb am 30. August 2006 in Kairo
(Klemens Taplan;11/2003)
Nagib Machfus:
"Spiegelbilder"
Mit 49 Illustrationen von Saif
Wanli.
(Originaltitel "Al-Maraya")
Aus dem Arabischen von Doris
Kilias.
Unionsverlag, 2002. 256 Seiten.
ISBN 3-293-00306-0.
ca. EUR
29,80.
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Ergänzende Buchtipps:
Nagib Machfus: "Der
letzte Tag des Präsidenten"
In den Cafés, wo die alten Nasseristen sich versammeln, brodelt es. Das
neue Regime unter Sadat hat die Geschäftemacher, Karrieristen und Großgrundbesitzer
an die Macht gebracht. Seit der großen "Wende" verdienen nicht einmal jene genug,
die sich an zwei Jobs abrackern. Die Fundamentalisten bauen ihre Camps auf,
die Neureichen feiern Bankette. Randa und Alwan sind schon seit Jahren verlobt
und werden nie genug sparen können, um sich die Hochzeit zu leisten. Zermürbt
und verzweifelt trennen sie sich und suchen das Glück auf eigene Faust. An der
großen Siegesparade zum Jahrestag des Oktoberkriegs sitzt das ganze Land vor
dem Radio oder Fernseher. Es fallen Schüsse - die Übertragung wird unterbrochen,
der Präsident ist ermordet worden. Dieses Ereignis findet seinen tragischen
Widerhall im Leben der Liebenden.
Dieser Roman zeichnet mit höchster Konzentration und Dichte das Lebensgefühl
der Ära Sadat.
"Der letzte Tag des Präsidenten" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von Doris Kilias.)
"Der Rausch"
Omar al-Hamzawi ist erfolgreicher Anwalt in Kairo, fünfundvierzig, verheiratet
und Vater von zwei Töchtern. Eines Tages wird ihm bewusst, dass er eingeschlossen
ist in einem schalen Alltag voller Kompromisse. Er wirft das bürgerliche Leben
ab und verlässt die Seinen. Rücksichtslos stürzt er sich in ein Leben ohne Schranken,
jenseits aller Konventionen und Tabus.
"Der Rausch" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias.)
"Anfang und Ende"
Eines Morgens werden die beiden Söhne aus der Schule gerufen: Der Vater
ist tot. Er wurde mitten aus dem Leben gerissen, und sein Tod bringt die Familie
an den Rand des Abgrunds. Etwas Geld im Portemonnaie, ein paar Möbel, einen
untadeligen Ruf und eine lächerliche Pension - mehr hat er ihnen nicht hinterlassen.
"Anfang und Ende" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias.)
"Die Spur"
Auf dem Totenbett lüftet die Mutter, eine in ganz Alexandria gefürchtete
Bordellwirtin, ihr letztes Geheimnis - sie gibt Sabir den Namen seines Vaters
und eine Fotografie preis. Damit beginnt die Suche nach einem Unbekannten; denn
wenn der Sohn seinen Platz finden und nicht verloren gehen soll, muss er seine
Abstammung, seinen Vater kennen. Die Suche führt ihn durch Alexandria und Kairo,
durch Höhen und Tiefen der ägyptischen Gesellschaft. Soll er sich für die liebenswerte
Ilham und die Aussicht auf ein ehrbares, freilich recht ordentliches Leben entscheiden?
Oder für die leidenschaftliche Karima, die wie er auf Lust und Reichtum aus
ist, aber mit einem Tattergreis verheiratet ist? Es kommt zum Mord, die Katastrophe
lässt sich nicht aufhalten. Nagib Machfus' Roman, 1964 entstanden, lässt sich
gleichermaßen als spannender Kriminalroman, als Bildungsroman oder Sittenbild
lesen. Er wurde als politische Parabel für eine Gesellschaft interpretiert,
die ihre Wurzeln verloren hat. Der Vater bleibt das Geheimnis, und das Leben
bietet wenig Hoffnung auf ein Glück in Anstand und Ehrbarkeit.
"Die Spur" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias.)
"Miramar"
Alexandria - die Stadt des Sonnenlichts, von Himmelswasser rein gewaschen,
das Herz voll Erinnerungen, voll der Süße des Honigs und der Bitternis von Tränen
... Die Pension Miramar hat ihre besten Zeiten hinter sich, sie ist zum Zufluchtsort
einer zusammengewürfelten Gästeschar geworden.
"Miramar" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Wiebke Walther.)
"Echnaton"
In der Rede zur Verleihung des Nobelpreises nannte Machfus sich einen Abkömmling
auch der pharaonischen Zivilisation. In diesem Roman wendet er sich dem Alten Ägypten zu. Wenige Jahrzehnte nach Echnatons Tod geht
der junge Historiker Merimun auf die Suche nach der Wahrheit. Er befragt vierzehn
Zeitzeugen nach ihren Erlebnissen: Generäle, Priester, Künstler, enge Vertraute
und Familienmitglieder erzählen ihm ihre Geschichte. Nach Echnatons Sturz und
der Niederlage der Utopie stehen in ihren Berichten Hass und stille Bewunderung
dicht nebeneinander. Zuletzt dringt Merimun auch zu Nofretete vor. Von den neuen
Machthabern in einem zerfallenen Palast eingesperrt, wird sie sich des Verrats
an ihrer großen Liebe bewusst.
zur Rezension
...
"Echnaton" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias.)
"Echo meines Lebens"
In dieser Sammlung fängt Nagib Machfus Momente und Gedanken ein, die ihn
sein Leben lang schon beschäftigen. Wie ein Echo hallen die Themen wider, die
auch seine Romane durchziehen. Die Erinnerungen an entscheidende Augenblicke,
an verpasste Gelegenheiten, an falsche, unumkehrbare Entscheidungen, die sich
im Nachhinein als schicksalsweisend herausstellen, stehen neben Aphorismen sufistischer
Weisheit. Machfus begegnet bei der Versenkung in die Vergangenheit noch einmal
seiner ewigen Sehnsucht nach Liebe; Trauer und Ironie wechseln sich ab mit den
Gedanken an die Quellen der Freude. Diese Skizzen erinnern an
Pascals
"Pensées". Das Echo dieses Lebens zeigt einmal mehr, dass Machfus nicht
nur ein grandioser Geschichtenerzähler ist, sondern ein heiterer Philosoph,
der mit einem lachenden, aber auch scharfen Auge von den Verwirrungen im Leben
schreibt, vom Alter, Tod und der Vergänglichkeit des Glücks.
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(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias. Mit einem Nachwort
von Nadine Gordimer.)
"Das Lied der Bettler"
In einem Fresko von ungezählten Schicksalen entfaltet Nagib Machfus die
Legende von Aschur an-Nagi, dem "Auserwählten", und seinem Viertel in der Altstadt
von Kairo. Hier ist die Zeit stehen geblieben, das Viertel folgt seit jeher
seinen eigenen Gesetzen. Die Betrüger und Bettler, die in den engen Gassen ihr
Leben fristen, aber auch die Bediensteten, Trödler und Kneipenbesitzer stehen
unter dem Schutz des Bandenkönigs und seiner Verbündeten. Ihr Urahne ist Aschur,
ein Findelkind, das zu einem Mann heranwächst, stark wie das Tor eines Derwischklosters.
Mit ihm steigt der Stern des Viertels, er sorgt für Ordnung, Wohlstand und Gerechtigkeit,
bis er eines Tages spurlos verschwindet. Das Viertel droht in Chaos und Korruption
zu versinken. In diesem Spätwerk, das 1977 entstanden ist, fabuliert Machfus
so kühn wie kaum je zuvor. In einer Sprache mit fantastischen und mystischen
Untertönen, die
von den Gesängen der Derwische
inspiriert zu sein scheint, sinnt er über Glück und Unglück, Macht und Ohnmacht
nach.
"Das Lied der Bettler" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias.)
"Zwischen
den Palästen" Kairoer-Trilogie I
Der Nobelpreis für Nagib Machfus galt vor allem auch seiner Kairo-Trilogie.
Sie ist das Hauptwerk des Autors, ein Meilenstein der modernen
arabischen Literatur.
Die westliche Kritik verglich sie mit den "Buddenbrooks", mit der "Forsythe
Saga", mit der "Danziger Trilogie", mit der "Comédie Humaine"
Balzacs, nannte
sie den "Baedecker zu Ägyptens Seele" ... Über drei Generationen und drei Jahrzehnte
hinweg wird das Leben einer Kairoer Kaufmannsfamilie verfolgt und zu einem opulenten
Gemälde ägyptischen Lebens verdichtet. Abd al-Gawwad, der übermächtige Herrscher
der Familie, ist gefürchtet und geliebt zugleich: Strotzend vor Vitalität und
Lebenslust ist er ein liebenswürdiger Freund und geistreicher Unterhalter, ein
Kenner von Kunst und Gesang, und nicht zuletzt ein feinfühliger Liebhaber schöner
Frauen. Doch wenn er die Treppe zu seinem Palast hochsteigt, verwandelt er sich
zum gnadenlosen Patriarchen, der Ehefrau, Töchter und Söhne an seinen Fäden
führt. Als die Wünsche und Hoffnungen jedes Einzelnen an die Oberfläche kommen,
verstricken sich die Familienmitglieder immer tiefer im Geflecht ihrer verunsicherten
Beziehungen. Seine Ehefrau Amina, eine Gestalt von mythischer Tiefe, in der
Welt der Geister heimischer als in der Welt der Menschen, wagt sich zum ersten
Mal hinaus auf die Straße. Der Sohn wie die Tochter verfallen einer unschicklichen
Liebe. Und draußen auf der Straße beginnt der blutige Kampf um nationale Unabhängigkeit,
wird in Demonstrationen und Streiks das Ende des britischen Protektorates gefordert.
Abd al-Gawwads Familie bleibt von der Tragik der Ereignisse nicht verschont.
"Zwischen den Palästen" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias.)
"Palast der Sehnsucht" Kairoer Trilogie II
Kamal, der jüngste Sohn des geliebt-gefürchteten Familienpatriarchen Abd
al-Gawwad, bekommt die Härten und Hürden des Erwachsenwerdens deutlich zu spüren:
Seine erste, heftige Liebe zur Aristokratentochter Aida bleibt unerwidert und
hinterlässt in ihm das Gefühl, lediglich Mittel eines weiblichen Ränkespiels
gewesen zu sein. Und seinem Wunsch, Englischlehrer zu werden, seiner Begeisterung
für die nationale Unabhängigkeitsbewegung, seinem Interesse für die Wissenschaft,
die ihn an den religiösen Bräuchen zweifeln lässt, begegnet der Vater mit schroffer
Ablehnung; er verteufelt Kamal als Ketzer. Trotz der Sehnsucht nach Erkenntnis
und Befreiung aus den Fesseln überkommener Traditionen fühlt sich Kamal wie
gelähmt. Angesichts der herrschenden Doppelmoral droht der Traum von Reinheit
und Schönheit zu zerbrechen. Entmutigt beginnt er, sich in Weinbuden zu betrinken
und durch Bordellgassen zu streifen, während sein Bruder Jasin und der Vater,
ohne es voneinander zu wissen, um die Liebe derselben jungen Lautenspielerin
buhlen - Zanuba. Aber diese betörende, fordernde Frau lässt nicht mit sich spielen.
Sie will geheiratet und geachtet werden.
"Palast der Sehnsucht" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias.)
"Zuckergässchen" Kairoer-Trilogie III
Gealtert und durch Krankheit gezähmt, verfolgt Abd al-Gawwad, der einst
so stolze Herrscher der Familie, auf dem Balkon seines Palastes das Straßentreiben.
Für ihn ist die gute alte Zeit dahin, und seine Kinder sind längst groß geworden:
Die resolute Chadiga lebt glücklich verheiratet in der Zuckerstraße; Aisha,
strahlend schön in ihrer Jugend, hat durch Typhus Mann und Söhne verloren; Yasin
fühlt sich nach einem ausschweifenden Leben bei der ehemaligen Mätresse seines
Vaters geborgen, während der von Selbstzweifeln geplagte Kamal sein Leiden in
den Armen einer Prostituierten zu stillen sucht. Europa drängt sich nicht nur
in Form von Rundfunkempfängern und elektrischem Licht auf. Der Zweite Weltkrieg
erreicht Ägypten: Luftangriffe auf Kairo! Bringen die italienischen und deutschen
Faschisten die Unabhängigkeit von Großbritannien, oder bedeuten sie eine noch
größere Gefahr für Ägyptens Souveränität? Der Riss, der durchs Land geht, bricht
auch in Abd al-Gawwads Familie auf. Chadigas Söhne entscheiden sich radikal:
Abd al-Munim wird Mitglied der traditionalistischen Muslimbruderschaft, Achmed
schließt sich den Kommunisten an. Radwan setzt auf eine vielversprechende Karriere.
Doch die homosexuelle Beziehung zu einem prominenten Politiker bedroht nicht
nur seinen Erfolg, sondern auch die Zukunft der Familie.
"Zuckergässchen" bestellen
(Unionsverlag. Aus dem Arabischen von
Doris Kilias.)
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