Sibylle Ekrut, Barbara Pueschel, Elisabeth Reigl (Hrsg.): 

"Der Klapperstorch braucht keine Biene. Kindermund"
Kinder über die Liebe und ihre Folgen

"Nach der Hochzeit darf man nicht mehr tauschen. Kindermund"
Kinder über die Eltern und das Familienleben


Was verstehen Kinder unter der Liebe? Was halten sie von Kinderkriegen und Sex?
Und: Was Kindern
zu Heirat, Eltern und Familienleben einfällt ...

"In der Hochzeitsnacht schenkt der Mann der Frau eine Rose, damit sie mit ihm ins Bett geht. Das ist so eine Art Erpressung - immerhin gibt sie ihr Bett her."
"Es ist ganz egal wie man aussieht, Hauptsache, man ist ein Mensch aus Fleisch und Blut."
"Wenn man verlobt ist, kann man es sich noch einmal anders überlegen, aber nach der Hochzeit darf man nicht mehr tauschen."
"Schön an einer Familie ist, dass man der Herr im Haus ist."

Ein Sprichwort besagt "Kindermund tut Wahrheit kund", ein anderes "Kinder und Narren sagen die Wahrheit" - und auch wenn das nicht immer und auf alles hundertprozentig zutreffen mag, verfügen viele Kinder (Narren bleiben an dieser Stelle einmal ausgeklammert) doch unbestritten über die Fähigkeit, ihre Sicht der Dinge in der Sprache der Nichtmehrkinder zum Ausdruck zu bringen, wobei bisweilen köstliche Stilblüten sprießen. Und weil wir gerade beim Thema sind: Kennen Sie das Märchen "Des Kaisers neue Kleider" von Hans Christian Andersen? (Falls nicht, können Sie es hier lesen.)

Gleichzeitig offenbart das Sprichwort "Kindermund tut Wahrheit kund" auch die angestrengten Bemühungen Erwachsener, etwaige "gefährliche" Bemerkungen rasch und ohne weitere Erläuterungen zu entschärfen oder auch abzutun. In Unkenntnis sprachlicher Mehrdeutigkeiten, abseits der üblichen Floskeln und der nur allzu oft in Schablonen erstarrten Kommunikation der Nichtmehrkinder, prallen in den Aussagen der Kinder deren im besten Sinne naive Denkweisen und Erwachsenenwissen aufeinander.

Was Kinder so aufschnappen, sei es aus Unterhaltungen sich unbelauscht wähnender Erwachsener, sei es von älteren Geschwistern oder auch aus dem Fernsehen - es verbindet sich mit ihren Erfahrungen und führt zu ein- oder ebensogut mehrdeutigen "Urteilen" wie auch Aussagen hinsichtlich dessen, was sich auf der Welt so abspielt - mag auch manche Äußerung frech oder unverfroren klingen, das Körnchen Wahrheit ist leicht zu erkennen. Und schon tun sich hinter auf den ersten Blick banalen Aussagen Abgründe auf ...

Kindersprache ist klar und eindeutig, das Verhalten der Erwachsenen oft irreführend. Aus Sicht vieler Nichtmehrkinder bestechen die Bonmots aus Kindermund durch Unbefangenheit. Die erfrischend natürliche Beobachtungsgabe im Zusammenspiel mit dem recht unverbrauchten und auch noch unverstellten Blick auf die Sitten und Gebräuche, Stärken und Schwächen gipfelt oftmals in Sätzen, die entweder zum Schmunzeln oder zum Grübeln (im besten Fall gleichermaßen) anregen.
In den ersten Kindheitsjahren, bevor Sprache zur Definition der Wirklichkeit zunehmend als unverlässlich empfunden wird, entstehen überraschende, witzige, treffende Bemerkungen, aus denen die Herausgeberinnen der Büchlein eine gelungene Auswahl getroffen haben. Illustriert werden die zum Teil erstaunlichen Einsichten in Spiegelungen der Welt der Nichtmehrkinder durch bunte Zeichnungen aus Kinderhand.

(Anja; 07/2003)


Sibylle Ekrut, Barbara Pueschel, Elisabeth Reigl (Hrsg): 
"Der Klapperstorch braucht keine Biene"
Aufgeschrieben und illustriert von Schülerinnen und Schülern.
Europa
Verlag, 2003. 48 Seiten. 
ISBN 3-203-85102-4.
ca. EUR 6,90.
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Sibylle Ekrut, Barbara Pueschel, Elisabeth Reigl (Hrsg.): 
"Nach der Hochzeit darf man nicht mehr tauschen"
Aufgeschrieben und illustriert von Schülerinnen und Schülern.
Europa Verlag, 2003. 48 Seiten. 
ISBN 3-203-85103-2.
ca. EUR 6,90.
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Ergänzende Buchtipps:

"Alle sollen mir was schenken"
Kindermund zu Geburtstag, Weihnachten und allen anderen Festen
"Bald bekomme ich ein Brüderchen oder Schwesterchen, aber eigentlich möchte ich lieber einen Hasen."
"Wenn ich groß bin, heirate ich gleich zwei Frauen. Eine auf Reserve."
Bunte Geschenkbüchlein für die ganze Familie und ideales Mitbringsel bei allen Gelegenheiten: zum Muttertag, zum Vatertag, beim Sonntagsbesuch, als Dankeschön, zur Geburt des Babys, für frisch gebackene Großeltern und und und. Oder einfach zum Lesen, Schmunzeln und gerührt Sein.
Europa Verlag, 2002. 48 Seiten. 
ISBN 3-203-85101-6.
ca. EUR 6,90.
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"Engel brauchen keine Füße"
Kindermund zu Heiligen, Himmelsbewohnern und anderen flüchtigen Wesen
"Bei uns dürfen Männer nur eine Frau heiraten. Das nennt man Monotonie."
"Luther wurde berühmt, weil er seine 95 Prothesen ans Kirchenportal geschlagen hat."
Europa Verlag, 2002. 48 Seiten. 
ISBN 3-203-85100-8.
ca. EUR 6,90.
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