Stephen King: "Der Dunkle Turm Band VI: Susannah"
Am Ende von "Wolfsmond"
befand sich Mia a.k.a. Detta a.k.a. Susannah in einem "drittel-hochschwangeren"
Zustand und flüchtete durch eine magische Höhle in eine der Formen von New York.
Sie erreicht es im Jahr 1999 und damit 35 Jahren nach jeder Form von New York,
die ihr bis dahin bekannt war. Hier kämpfen Detta und Susannah gegen Mia um die
Geburt des "Kleine" herauszuzögern. Denn diese Geburt steht unter einem denkbar
bösen Stern, nachdem Susannah in einer Zwischendimension von einem
Dämon
vergewaltigt wurde, der nun der Vater des Kindes sein dürfte. Tatsächlich sollen
Detta und Susannah allerdings erfahren, dass der Vater des Kindes ihnen
wesentlich bekannter ist, als sie bisher angenommen haben.
Während Mia in
New York den Club "Dixie Pig" sucht, um dort einige geheimnisvolle Geburtshelfer
zu finden, bereiten sich ihre Gefährten in Calla darauf vor, ihr durch die nicht
gefundene Tür zu folgen, wobei sie sehr auf die Hilfe der Einwohner von Calla
angewiesen sind. Eddie und Roland machen sich dabei auf die Suche nach dem Autor
des Buchs, in dem Pater Callahan vorkommt, einen gewissen Stephen King. Dabei
stoßen sie auch wieder auf Calvin Tower und die Mafiosi, die im Auftrag des
Roten Königs hinter ihm her sind und es gelingt ihnen endlich, dem alten
Büchernarren das Grundstück mit der Rose abzukaufen und diese so vor den
Schergen des Roten Königs zu schützen. Dann begeben sie sich zu Stephen King,
eine Begegnung, die für den jungen Autor, der gerade seinen zweiten Roman
veröffentlicht, überaus verstörend wirken soll. Nach dieser Begegnung ziehen sie
in Richtung auf den Showdown zwischen Mia, Detta und Susannah.
Bereits
ein gutes Stück auf diesem Weg unterwegs sind Pater Callahan, Jake und Oy, die
den direkten Weg nach New York genommen haben und dabei einiges Erstaunliches
gesehen haben, wobei sie immer wieder die Erinnerung eingeholt hat. Nachdem sie
noch das ein oder andere über die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den
Dimensionen herausbekommen haben, begeben sie sich - in der Gewissheit des
eigenen nahenden Todes - ebenfalls zu dem Ort, der sich als der wichtigste in
Susannahs Leben erweisen soll, um hier erstmals ihren Gegenspielern direkt
gegenüber zu stehen.
Der Turm selbst, der mit sechs Balken durch die
verschiedenen erzählerischen Universen abgestützt war, scheint nach einigen
Balkenbeben nur noch an zwei Balken zu hängen, so dass die Existenz aller
Lebewesen und aller Welten genauso vor dem Ende zu stehen scheint, wie Gilead zu
Beginn des ersten Bands geendet hat. Und bei allem Heldenmut, den Roland und
seine Ka-Tet aufbringen, ist kein Weg absehbar, der zur Rettung der
verbleibenden Universen führen könnte, die zum Teil direkt mit älteren
Geschichten Kings verbunden sind und teils mit ganz anderen Geschichten der
klassisch-klassischen und klassischen Populärliteratur. All das verleiht der
"Dunklen Turm"-Reihe ein sehr weites Spektrum, das sich durchaus mit
R.A.
Heinleins "Future History" und den daran angeschlossenen Romanen vergleichen
lässt. Wobei hierbei sicherlich "Die Zahl des Tiers" der passende Parallelroman
wäre.
Nach dem Höhepunkt innerhalb des Romans "Susannah" folgt, mit dem
12. Juli 1977 beginnend, eine Auswahl von Auszügen aus dem Tagebuch eines
Schriftstellers, bei dem der Leser einen Teil des möglichen Werdegangs Stephen
Kings - ob nun in fiktiver Form oder des wahren McCoy sei mal dahingestellt -
bis heute kennen lernt (komplett mit Alkohol- und Drogenproblemen), überdies
dabei auch noch die Geschichte seines Werks und speziell natürlich jene von der
Entwicklung der "Schwarzen Turm"-Reihe, welche sowohl Autor als auch Leser
bereits so lange beschäftigt. Und dem Ableben des Autors bei ...
Halt, selber lesen! Und dann auf
den letzten Band
warten.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 06/2004)
Stephen King: "Der dunkle Turm Band VI:
Susannah"
Aus dem Amerikanischen von Wulf Bergner.
Heyne, 2004. 494
Seiten.
ISBN 3-453-87928-7.
ca. EUR 22,70.
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