Joachim Bauer: "Warum ich fühle, was du fühlst"
Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone
Intuition, Resonanz und Kooperation
Als sehr gelungen kann man dieses Buch des Mediziners Joachim Bauer
bezeichnen, der es schafft, wissenschaftliche Forschungen und
Erkenntnisse für Laien äußerst verständlich darzustellen.
Joachim Bauer beschreibt die Bedeutung bestimmter neuronaler Zellen,
deren Wirkung auf andere Zellen man in zahlreichen Versuchen untersucht
hat. Hierbei kommt es zu einer bestimmten Spiegelung in Bruchteilen von
Sekunden, so dass man "rein intuitiv" Handlungsfolgen schon vorweg
denkt. Sehr gut wird dies anhand der Versuchsdarstellung verdeutlicht,
bei der ein Teil einer Bewegung durch eine Scheibe verdeckt wird und
der Beobachter unwillkürlich weiter
in die Richtung der Bewegung schaut.
Moderne Wiedergabeverfahren zur Lokalisierung der Aktivitäten in
bestimmten Regionen des Gehirns untermauern die diversen Hintergründe,
welche Joachim Bauer der Leserschaft vermittelt.
Die Erkenntnisse werden für die Bereiche Schule, Psychotherapie, Medizin und Beziehungen sehr anschaulich vermittelt.
So wird auch deutlich, wie den Menschen, die von ADHS betroffen sind,
geholfen werden kann oder wie menschliche Begegnungen authentischer
gestaltet werden können.
Im Buch sind leider nur zwei Abbildungen berücksichtigt worden. Zur
Untermauerung der ansonsten sehr verständlichen Sprache wäre ein
verstärkter Einsatz von Grafiken hilfreich gewesen.
Ansonsten ist das Register mit zahlreichen Stichwörtern und Literaturverweisen sehr gut aufbereitet.
Wie bedeutsam die menschlichen Begegnungen gerade in unserem medial
überquellenden Alltag geworden sind, macht Joachim Bauer sehr
transparent.
Die jeweiligen Rückschlüsse für den Alltag werden die Leser freilich
selbst ziehen müssen. Hier wird aber eine reiche Angebotspalette
offeriert, sich intensiver damit auseinander zu setzen, wie man
Verbundenheit zu anderen Menschen herstellt und mit ihnen gemeinsam
(über-)lebt.
Wie resümiert Bauer?
"Nicht dass wir um jeden Preis überleben, sondern dass wir andere
finden, die unsere Gefühle und Sehnsüchte binden und spiegelnd erwidern
können, ist das Geheimnis des Lebens." (S. 172)
Möge das Buch viele Menschen in diesem Sinne ansprechen, damit
intuitive Kommunikation wieder mehr für "wahr" genommen wird.
(Detlef Rüsch; 05/2005)
Joachim Bauer: "Warum ich fühle, was du fühlst"
Hoffmann und Campe, 2005. 192 Seiten.
ISBN 3-455-09511-9.
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Joachim Bauer, geboren 1951,
arbeitet als Internist, Psychiater und Facharzt für Psychotherapeutische
Medizin am Universitätsklinikum Freiburg, seit 1992 als Professor für
Psychoneuroimmunologie. 1996 wurde er mit dem renommierten
Organon-Forschungspreis geehrt. Neben zahlreichen Fachartikeln veröffentlichte
er im Jahr 2002 "Das Gedächtnis des Körpers. Wie Beziehungen und
Lebensstile unsere Gene steuern":
"Das Gedächtnis des Körpers. Wie
Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuern"
Sind es nur die Gene, die unser Wesen unveränderbar bestimmen? Welche Rolle
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Diese Frage bewegt nicht nur seit Jahrhunderten Philosophen, Soziologen und
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Erbanlagen
und Lebensumständen ist auch eines der großen Forschungsfelder der modernen
Medizin und Neurowissenschaften.
Dieses Buch zeigt, wie
Beziehungserfahrungen
und Lebensstile ihren "Fingerabdruck" in den biologischen und genetischen Strukturen
unseres Körpers hinterlassen: Umweltreize bewirken ständige Veränderungen in
den Feinstrukturen unseres Nervensystems und regulieren die Aktivität der Gene,
seelischer Stress beeinflusst die
Entwicklung des
Gehirns; traumatische Erfahrungen wie erlebte oder auch miterlebte Gewalt
können als genetischer Fingerabdruck gespeichert werden und noch Jahre später
als physiologische oder psychosomatische Krankheiten wirksam werden - mit entsprechenden
Auswirkungen und Chancen für Diagnostik und Psychotherapie.
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"Arbeit. Warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht"
Schaffen wir die Arbeit - oder schafft sie uns?
Das rätselhafte Doppelgesicht der Arbeit: Aus ihr schöpfen wir Befriedigung, Kreativität und ein Leben in Wohlstand. Doch sie kann uns auch krank werden lassen. In jüngster Zeit wächst die Angst um den Arbeitsplatz. Auch keine Arbeit zu haben kann krank machen. Wer arbeitet, erlebt Leistungsdruck, Multitasking, schlechte Führung und
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