Markus Heitz: "Ritus"
Zur
Zeit des französischen Absolutismus kursierten Geschichten
über eine Art Werwesen in den ländlichen Gebieten des
Gévaudan, das Frauen, Kinder und Männer auf
grausige Art und Weise tötete und zu dessen Tötung
die Regierung mehrere Expeditionen ausschickte - wie in einer
Verfilmung dieser Ereignisse erst vor wenigen Jahren dramatisiert und
um Weihnachten auch im Fernsehen gezeigt. Hier ist ein getarnter
Löwe der Übeltäter, der von politischen
Gruppen zur Destabilisierung der Herrschaft eingesetzt wurde. Markus
Heitz, sonst eher ein Spezialist für
Vampire
und Zwerge,
geht in diesem Roman einen etwas anderen Erklärungsweg.
Dieser ist nicht unbedingt der kürzeste, weswegen "Ritus" nur
den ersten von zwei Bänden zu diesem Thema darstellt.
"Sanctum" soll als Abschluss im August 2006 erscheinen. Ein Teil dieser
Länge erklärt sich daraus, dass die Geschichte aus
zwei großen Handlungssträngen besteht, die
alternierend vorgestellt werden. Der erste Handlungsstrang beginnt
dabei am 18.04.1764 in der Gegend von Lagogne und beschreibt den Beginn
der Jagd auf ein seltsames und überaus blutrünstiges
Wesen. Diese Verfolgung wird insbesondere durch die drei
Männer der Familie Chastel voran getrieben, dem Vater Jean und
seinen beiden Söhnen Antoine und Pierre, die ganz
persönliche Gründe haben, sich dieser Jagd zu widmen.
Denn an diesem Tag begegnen die drei Jäger einem Loup-Garou,
wie der Werwolf in Frankreich genannt wird, und dieses
Aufeinandertreffen hinterlässt bleibende Spuren bei den drei
Männern, die ihre jeweiligen weiteren Leben extrem
beeinflussen sollen. Dieser Handlungsstrang vermittelt eine sehr gute
Vorstellung vom Leben und Sterben der Menschen im ländlichen
Frankreich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie
von den politisch-gesellschaftlichen Verhältnissen, die sie
berührten.
Der zweite Handlungsstrang geht vom 01.11.2004 in München aus,
wo Eric von Kastell nach einer ungewöhnlichen Aktion bei einer
Vernissage durch einen Anruf aufgeschreckt zu einem Haus
fährt, wo es zu einem Gefecht mit diversen Werwölfen
und ihren Helfern kommt, an dessen Ende Erics Vater das Zeitliche
segnet. Und das ist nur die erste negative familiäre Krise, in
die Eric innerhalb der nächsten 48 Stunden gestürzt
werden soll. Denn für ihn beginnt nun ein Rennen gegen die
Werwölfe Europas und zwei Gruppen, die in irgendeiner Art mit
ihnen verbunden zu sein scheinen und von denen Eric bis zu diesem
Zeitpunkt noch nichts wusst - genauso wenig, wie von der Existenz einer
Halbschwester, die ihm in vielerlei Hinsicht gleicht. In diesem
Handlungsstrang geschieht so viel in so kurzer Zeit, dass die
regelmäßigen Abstecher ins 18. Jahrhundert geradezu
beruhigend auf den Leser wirken.
Am Ende lässt einen die Handlung - natürlich mit
Absicht - in der Luft hängen, so dass man dem August nur mit
angehaltenem Atem entgegen fiebern kann.
(K.-G. Beck-Ewerhardy; 04/2006)
Markus
Heitz: "Ritus"
Knaur, 2006. 520 Seiten.
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Markus
Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und
Geschichte und lebt als
freier Autor in Zweibrücken.
Weitere Bücher des Autors (Auswahl):
"Sanctum"
Rom im Jahre 1766: Nach einer entbehrungsreichen Reise gelangt die
Äbtissin Gregoria endlich in die Heilige Stadt, um die
düsteren Machenschaften eines Geheimbundes zu
enthüllen - und um Rache zu nehmen an jenem Jesuiten, der ihr
Kloster zerstören und ihre Nonnen niedermetzeln
ließ. Doch bald schon bekommt sie die ganze Macht und
Härte des Vatikans zu spüren ...
Rom im Jahre 2005: Während die Welt noch über die
Wahl des neuen Papstes
jubelt, muss Eric von Kastell alles daransetzen, den Tod seines Vaters
zu rächen und einen mächtigen Feind auszuschalten. Er
kann nicht ahnen, dass er dabei in einen geheimen Krieg verwickelt
wird, der seit Jahrhunderten im Verborgenen wütet ... Was in
"Ritus" begann, wird in "Sanctum" vollendet. zur Rezension ....
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"Die Rache der Zwerge"
Markus Heitz hat den Zwergen ein unverwechselbares Gesicht gegeben.
Nach mehr als einer Viertelmillion verkaufter Romane um Tungdil und
seine Gefährten zieht der tapfere kleine Held erneut aus, um
gegen die Feinde des Geborgenen Lands anzutreten. Diesmal machen ihm
die gefährlichsten Wesen des Heitzschen Universums zu
schaffen: üble Halbkreaturen, teils Albae, teils Orks, die
sich mit todbringenden Maschinen umgeben und mordend durch das
Zwergenreich streifen. Als dann noch der versteinerte Magus Lot-Ionan
gestohlen wird, weiß Tungdil, dass sich ein furchtbares
Unheil nähert. Erneut muss er zur Doppelaxt greifen, um sein
Land zu retten ... (Piper)
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"Brennende Kontinente.
Ulldart - Zeit des Neuen 2"
Die Ereignisse auf Ulldart spitzen sich zu: Die einstige Herrscherin
von Tersion kehrt aus dem Exil zurück und will die Macht an
sich reißen. An der Westküste des Kontinents taucht
eine Flotte mysteriöser Kriegsschiffe auf und zieht in die
Schlacht gegen das kensustrianische Heer. Doch wer sind die Fremden,
und welche Ziele verfolgen sie? Norina, die Herrscherin Tarpols,
entgeht nur knapp einem Anschlag auf ihr Leben. Endlich begreift
Lodrik, wie viel ihm Norina bedeutet. Doch es scheint, als komme diese
Erkenntnis zu spät, denn Norina gerät in eine Falle
... (Piper)
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"Das Zeichen
des Dunklen Gottes. Ulldart - Die Dunkle Zeit 3"
Das Böse droht, die Überhand auf dem Kontinent
Ulldart zu gewinnen. Die eigene Machtstellung wird dem jungen Herrscher
Lodrik zum Verhängnis: Unter dem Einfluss
verräterischer Freunde und intriganter Berater hat er sich in
einen unberechenbaren Kriegstreiber verwandelt. Seine wahren
Gefährten werden verfolgt und geraten in Lebensgefahr. Doch
sie geben nicht auf: In der Ebene von Telmaran stellen sie sich Lodriks
Herr, und eine vernichtende Schlacht beginnt ... (Piper)
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