Christoph Güsken: "Faust auf Faust"


Das Ermittlerduo Kittel und Voss hat sich im Streit getrennt, und nun gehen die beiden ehemaligen Freunde eigene Wege. Kittel arbeitet weiter als Detektiv, während er mit der reichen Patrizia Breugel, deren Mann anscheinend nichts dagegen hat, eine sehr wilde Beziehung pflegt. Voss lässt sich gegen Geld verprügeln, damit Pappnasen gegenüber dem weiblichen Geschlecht besser aussehen können, und schlägt sich zuhause mit Tamara herum, seiner Freundin und Hexe in Ausbildung.

Als Herr Breugel ermordet neben einem ausgeräumten Safe aufgefunden wird und Kittel auf einmal spurlos verschwindet, ist er für die Polizei automatisch der Hauptverdächtige. Die Ermittler melden sich immer wieder bei Voss in der Annahme, dass dieser wissen könnte, wo sich sein Ex-Partner herumtreibt. Doch dieser weiß es nicht - und will es nach dem letzten großen Streit auch eigentlich gar nicht wissen, bis eines Tages Jorinde Kittel in seine Wohnung schneit und ihn zur Mithilfe bei der Suche nach ihrem Bruder überreden möchte, was ihr zunächst überhaupt nicht gelingen will. Kittel ist Voss' Ex-Partner, und mit diesem Zustand ist Voss überaus zufrieden. So begleitet er die junge Frau eher unwillig bei ihren ersten Ermittlungsversuchen, bis sich herausstellt, dass auch Tamaras Ausbildungszentrum für Hexerei, die "Nostradamus-Akademie", in den Fall verwickelt zu sein scheint. Da ist Voss, den die getrockneten Frösche im Bad schon seit längerem stören, auf einmal Feuer und Flamme.

Nach und nach wächst währenddessen die Anzahl der Leichen an, und jedes Mal scheint Kittel am Tatort gewesen zu sein, was die Polizei mehr und mehr in Rage bringt und Voss zusehends verunsichert, während er gleichzeitig immer tiefer in eine Szene hinein gezogen wird, die ihm absolut fremd erscheint. Doch schließlich macht auch er einen Besuch in einer modernen Version von "Auerbachs Keller" und bekommt dort für seine unsterbliche Seele einen ganz anständigen Preis geboten.

Die Geschichte geht einmal in diese und einmal in die andere Richtung und lässt dabei als Krimi ein wenig den roten Faden vermissen. Aber die Figurenzeichnung des erzählenden Voss und einiger anderer Charaktere in "Faust auf Faust" ist für sich genommen sehr überzeugend und macht den Roman so durchgängig nett und interessant zu lesen. Eine gute Lektüre für ein verregnetes Wochenende.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 05/2005)


Christoph Güsken: "Faust auf Faust"
Grafit, 2005. 215 Seiten.
ISBN 3-89425-298-7.
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