Frank Teichmann: "Die griechischen Mysterien"

Quellen für ein Verständnis des Christentums


Dieses in den letzten beiden Kapiteln unvollendete Werk ist das letzte Buch des Archäologen und Ägyptologen Frank Teichmann.
Während er seit 1972 zusammen mit seiner Frau Brigitte Teichmann das anthroposophische Studienseminar in Stuttgart leitete, entstand ein großer Teil seiner auch weit über das anthroposophische Spektrum hinaus beachteter Werke.

Immer wieder kommt er in diesen monumentalen Büchern sowohl auf die ägyptischen als auch auf die griechischen Mysterienkulte zurück und geht in diesem letzten Buch ausführlich und grundsätzlich der Frage nach, welche Auswirklungen diese alten Traditionen auf unsere heutige Kultur und auf die Ausbildung des Christentums hatten. Ähnlich wie die Künstler und Intellektuellen der Renaissance postuliert Teichmann die Kultur der alten griechischen Welt als einen unlösbaren Bestandteil der Wurzel unserer modernen Kultur.

"Die Mysterien gehören zu den vorchristlichen Kulturen wie das Zentrum zur Peripherie, von ihnen strahlte aus, was an Geistigkeit in einer Kultur lebte. Sie wirken gerade noch in die Zeit des frühen Christentums hinein, um auch dort ein erstes Verständnis für den größten Umschwung aller irdischen Kultur zu erwecken, der durch Christus eingeleitet wurde.
Die griechischen Mysterien haben von diesem Ereignis gewusst, sie haben es erwartet, sich darauf vorbereitet und all die geistigen Hilfsmittel zur Verfügung gestellt, mit denen diejenigen, die eingeweiht waren, das Christus-Ereignis wenigstens ahnungsweise verstehen konnten."
(Frank Teichmann)

Teichmann dokumentiert diese griechischen Mysterien ausführlich und schildert kulturgeschichtlich ihre Anziehungskraft auf die Philosophen des deutschen Idealismus  wie Schelling und Hegel, auf die Dichter der Klassik und Romantik wie Schiller und Hölderlin, aber auch ihre Anziehungskraft auf moderne Wissenschaftler wie Karl Kerényi und Carl Gustav Jung. Nur in der Replik auf die alte Kultur und ihr Verständnis können wir, so Teichmann, unsere eigene Kultur und ihre Grundlagen verstehen.

Insofern ist dieses Werk nicht nur für Anthroposophen von Bedeutung, sondern für alle Menschen, die sich für Geistes- und Kulturgeschichte interessieren.

Die Kapitel: 
- Die griechische Kultur als Quellort unserer heutigen Kultur
- Von den ägyptischen zu den griechischen Mysterien
- Der Beginn: Die Mysterien von Ephesos
- Der Tempel der Artemis von Ephesos
- Die Artemis der Griechen
- Artemis-Ephesia und die kleinen Mysterien von Ephesos
- Kleiner Exkurs nach Ägypten
- Die großen Mysterien von Ephesos
- Heraklit von Ephesos
- Die Blüte: Die Mysterien von Eleusis
- Die Kleinen Mysterien von Eleusis
- Die Großen Mysterien von Eleusis
- Platon und die Mysterien von Eleusis
- Die Frucht: Die Mysterien von Samothrake
- Aristoteles und die Mysterien von Samothrake

(Winfried Stanzick; 12/2007)


Frank Teichmann: "Die griechischen Mysterien"
Verlag Freies Geistesleben, 2007. 280 Seiten.
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Frank Teichmann, geboren am 3. August 1937, war Flugzeugingenieur und studierte Ägyptologie und klassische Archäologie. Viele Jahre war er Leiter des anthroposophischen Studienseminars und vielseitig als Redner und Autor tätig.
Frank Teichmann starb am 23. Dezember 2006.