Niki Eideneier und Sophia Georgallidis (Hrsg.): "Die Erben des Odysseus"
Griechische Erzählungen der Gegenwart
Von Kennern mit Einfühlungsvermögen
zusammengestellte Anthologien haben einiges gemein mit gutsortierten Hotel-Buffets:
Jede/r findet etwas nach seinem/ihrem Geschmack, die Auswahl ist groß, und das
Risiko, die eigene Aufnahmefähigkeit mit neuen Eindrücken zu überfrachten, hält
sich bei vernünftigem Genuss in Grenzen, wenn bekannte und zu entdeckende Gaumenfreuden
zur gefälligen Verkostung aufgetischt worden sind.
Diese Anthologie, "Die Erben
des Odysseus", herausgegeben von Niki Eideneier, Verlegerin des Kölner Romiosini-Verlags,
und Sophia Georgallidis, Übersetzerin und Verlagsmitarbeiterin, bietet einen
aktuellen Überblick über das schriftstellerische Schaffen zeitgenössischer griechischer
Autoren und Autorinnen. Manche von ihnen sind im deutschen Sprachraum seit dem
Griechenland-Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2001 bereits namentlich
bekannt, andere harren ihrer Entdeckung. Zu den neuerdings Bekannten zählen
beispielsweise Amanda Michalopoulou, (über deren ersten Roman "Oktopusgarten"
Sie hier
mehr erfahren können...) und Ioanna Karystiani,
deren Roman "Die Frauen von Andros" bei Suhrkamp erschienen ist.
Während sich die Präsenz der
Schriftsteller und Schriftstellerinnen in vielen Anthologien weitgehend auf
die Erwähnung ihrer Namen beschränkt, beinhaltet "Die Erben des Odysseus"
dankenswerterweise Fotos und kurze verbale Selbstporträts der Schöpfer der Erzählungen,
die, jede auf ihre spezielle Weise, aus mannigfaltigen Perspektiven von Erscheinungen
und Begegnungen in den Weiten des Landes, von zwischenmenschlichen Irrungen
und Wirrungen, Sinnesgenüssen, zeitgeschichtlichen Ereignissen, familiärer Vertrautheit,
... berichten.
Dreißig
markante Stimmen von Angehörigen der schreibenden Zunft, die weit mehr als Verwalter
des literaturgeschichtlichen Erbes Griechenlands sind!
(Felix; 12/2001)
Niki Eideneier und Sophia Georgallidis (Hrsg.): "Die Erben
des Odysseus. Griechische Erzählungen der Gegenwart"
dtv, 2001. 263 Seiten.
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Weiterer Buchtipp:
"Griechenland
hören - Das Griechenland-Hörbuch"
Eine musikalisch illustrierte Reise durch die Kulturgeschichte
Griechenlands von der Antike bis in die Gegenwart.
Künstlerisch
gestaltete CD-Edition von Roswitha Rösch mit 16seitigem
Beiheft, Zeittafel und zahlreichen farbigen Abbildungen.
Mit
Göttern, Helden und Philosophen, mit prachtvollen Tempeln,
Theatern und Klöstern hat sich Griechenland für
Jahrhunderte ins Zentrum der Welt katapultiert. Vor rund 5000 Jahren
begründeten die Minoer auf Kreta die erste
europäische Hochkultur. Zu Zeiten Homers entwickelten die
Griechen erstmals eine gemeinsame Sprache und Identität:
Hellas. Die ARD-Kulturjournalistin Antje Hinz geht den kulturellen
Leistungen und Errungenschaften der Griechen nach: ihrer Begeisterung
für den Wettbewerb, den sie auf Musik- und
Theaterbühnen, in Symposien und Stadien austrugen, und ihrem
Ringen um Demokratie, Individualität und Freiheit, die sie
stets unerschrocken verteidigten.
Der
charismatische Schauspieler Rolf Becker erzählt von Vordenkern
wie Sokrates und Platon, von visionären Staatsmännern
wie Solon und Perikles und von Alexander dem Großen, der den
griechischen Geist in die Welt hinaustrug und den Hellenismus
begründete. Becker taucht ein in das neue
„Griechenland ohne Säulen“, besucht
christlich-byzantinische Kirchen, Klöster auf dem heiligen
Athos-Berg, mittelalterliche Stadtfestungen und das neue Athen, in dem
das Proletariat eine eigene Subkultur schuf und in dem heute
zeitgenössische Kunst, Literatur und Musik facettenreich
blühen. Mit seinen kulturellen Traditionen und geistigen
Errungenschaften liefert Griechenland in der Gegenwart das Fundament
für das Zusammenleben im gemeinsamen Haus Europa. (Silberfuchs
Verlag 2009) zur Rezension ...
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