Neil Gaiman: "Die Messerkönigin"
Muss man lesen ...
Leserinnen und Leser der "Sandman"-Comics kennen Neil Gaiman schon seit
einiger Zeit, und
Terry
Pratchett-Fans spätestens seit dem Roman "Bad Omens". Im letzten Jahr machte
er außerdem noch Furore mit dem überaus unterhaltsamen Roman "American Gods",
den man sich auch nicht entgehen lassen sollte. Alles in allem ein sehr vielseitiger
Autor, mit großer Freude am literarischen Spiel.
Diese Freude lebt er in dieser Sammlung von Kurzgeschichten verschiedenster
Form und von Gedichten herzlich aus und bereitet den Leserinnen und Lesern von
der ersten bis zur letzten Seite einen einzigartigen Genuss auf einer Reise
durch eine Welt - oder durch mehrere Welten - wie man sie selten erlebt. Das
Genre der Kurzgeschichte wird immer wieder totgesagt, aber wie Stephen
King - der am Anfang dieses Buchs etwas über Gaiman sagt - beweist auch
Gaiman, dass dem noch lange nicht so ist.
Die 29 Geschichten lassen sich im Großen und Ganzen am besten in den Bereich
der Märchen für Erwachsene
einordnen, und es macht nicht nur Spaß, sie selbst zu lesen, sondern auch, diese
Geschichten anderen Leuten vorzulesen. Alleine deswegen sollte dieses Buch in
keiner Familienbibliothek fehlen. Ob man nun moderne Märchen mag ("Ohne Furcht
und Tadel", "Die Trollbrücke", "Tochter der
Eule",
"Schnee, Glas, Äpfel"),
eher gruselige Geschichten ("Der Preis", "Die Messerkönigin", "Nur mal wieder
das Ende der Welt", "Im Dutzend billiger", "Als wir einen Ausflug zum Ende der
Welt machten (von Dawnie Morningdale, 11 ¼ Jahre alt)", "Babynahrung"), Krimis,
mit einem speziellen Dreh ("Baywolf", "Mordmysterien") oder andere Geschichten,
die etwas anders sind, hier findet man sie problemlos. Muss man lesen.
(K.-G.
Beck-Ewerhardy; 10/2002)
Neil
Gaiman: "Die Messerkönigin"
Heyne, 2001. 368 Seiten.
ISBN 3-4531-7798-3.
ca. EUR 8,95.
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