Bert Hellinger, Gunthard Weber, Jakob Robert Schneider: "Das klassische Familienstellen"

Die fünf Standardwerke


Das Familienstellen wurde in der heute verbreitetsten Form ursprünglich von Bert Hellinger entwickelt, den man mit Recht als den "Vater des Familienstellens" bezeichnen könnte und der drei der fünf in diesem Schuber angebotenen Titel geschrieben hat, die heute so etwas wie die "Bibel" der Psychotherapeuten darstellt, sofern sie mit Familiensystemen arbeiten - d.h. systemische Therapeuten oder Berater sind. Aber auch in den Bereich der Institutions- oder Firmenberatung hat dieses System Einzug gefunden und wird auch dort überaus erfolgreich angewandt.

Die drei Hellinger-Titel in diesem Schuber sind "Ordnungen der Liebe", worin anhand von Fallbeispielen die Strukturen, die familiären Systemen zugrundezuliegen scheinen, dargestellt werden. "Ordnungen des Helfens" geht dann von diesen Grund- und Vorüberlegungen mit weiteren Beispielen in die systematische Arbeit des Therapeuten oder Beraters, der das Familienstellen in seiner Praxis anwendet. Hierbei werden natürlich sowohl Großsysteme als auch Ersatzsysteme mit Figuren oder Bildern vorgestellt.  Eine Art Sammlung der Weisheiten, die dazu noch erweiternde Gedanken geben, findet sich in dem etwas unbescheiden betitelten "Die Quelle braucht nicht nach dem Weg zu fragen". Hierin wurden Mitschriften und Notizen zu Gesprächen und Vorträgen Hellingers zusammengetragen und systematisch vorgestellt.

Das zusammenfassende Handbuch zu den in diesen drei Bänden vorgestellten Ideen und Theorien, das zwangsläufig einige Dinge verkürzt darstellen muss, aber für den Praktiker eine gute Handreichung darstellt, ist der bereits an anderer Stelle besprochene Titel "Das Familienstellen" von Jakob Robert Schneider. Dieser Titel setzt sich auch mit einigen kontroversen Gedanken zu Hellingers System auseinander.

Gunthard Webers "Zweierlei Glück", der letzte Titel dieses Schubers, zeigt beeindruckende Fallbeispiel für die Wirksamkeit von Hellingers Methode in der Praxis, diskutiert aber gleichfalls einige Kontroversen, die es um das Familienstellen gibt.

Alles in allem ein Werk, das für den Praktiker, der die Werke Hellingers bisher, auch aus Kostengründen, noch nicht angeschafft hat, ein wirkliches "Schnäppchen" ist. Und auch wer sich vertiefend dem klassischen Familienstellen, das heute in seiner Anwendung ja weit über seine Ursprünge hinausgeht, auseinandersetzen möchte, wird in dieser Sammlung eine Menge hilfreicher Hinweise finden.

Ein warnender Gedanke dazu: Diese Edition ist sicherlich sehr informativ und hilfreich, sie ersetzt aber keine Ausbildung im Familienstellen im Rahmen einer mehrjährigen Ausbildung zum systemischen oder psychotherapeutischen Berater oder Therapeuten. Die Lektüre dieser Edition ohne Einführung in die Anwendung der Techniken und erster, zweiter und zehnter Schritte unter Supervision kann und soll diese Sammlung nicht ersetzen. Wenn man dies bedenkt, ist die Publikation ein wertvoller Beitrag zum therapeutischen Sachbuchmarkt.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2007)


Bert Hellinger, Gunthard Weber, Jakob Robert Schneider: "Das klassische Familienstellen"
Carl-Auer Verlag, 2007.
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