Jeffery Deaver: "Ein einfacher Mord"

Eigentlich ist John Pellam nur nach Maddox gefahren, um Speis und Trank für eine gemütliche Pokerrunde zu besorgen. Doch dann wird der Filmemacher aus Hollywood Zeuge eines Doppelmordes ...

Jeffery Deavers Romane um den gelähmten Forensik-Spezialisten Lincoln Rhyme, der in "Der Knochenjäger" schon den Weg auf die Leinwand gefunden hat, sind gemeinhin bekannter als die so genannte "Location Scout"-Reihe, in deren Mittelpunkt John Pellam steht.

Als "Location Scout" bezeichnet man einen freien Mitarbeiter von Filmstudios, der durch das Land fährt und mögliche Drehorte ausfindig macht. Nach getaner Arbeit bleibt er oft noch vor Ort, um erforderlichenfalls neue Anfragen nach weiteren Drehorten bearbeiten zu können.

John Pellam nimmt seine Arbeit sehr ernst, weswegen er ständig in einem Wohnmobil unterwegs ist, um unverzüglich von Schauplatz zu Schauplatz fahren zu können und stets alles dabei zu haben, was man benötigt.

In diesem Roman verschlägt den professionellen Ortsucher nach Maddox, Missouri, wo Tony Sloan, ein mittelprächtiger Action-Regisseur, seinen ersten "ernsthaften" Film drehen will, der für die alten Hasen des Gewerbes gefährlich nach einem "Bonnie & Clyde"-Abklatsch aussieht. Doch John kann sich nicht lange seiner künstlerischen Überlegenheit über seinen Arbeitgeber erfreuen, denn er marschiert gewissermaßen direkt in einen Mordanschlag hinein, in dessen Verlauf ein Zeuge im Prozess gegen eine Unterweltgröße den Tod findet und ein Polizist angeschossen wird.

Nun findet sich der normalerweise eher anonym und unauffällig agierende "Location Scout" mit einem Mal im Zentrum der Aufmerksamkeit vieler Mitbürger wieder, und das große Suchen hebt an: Die örtlichen Polizisten suchen den Mann, der einen ihrer Kollegen schwer verletzt hat, das FBI sucht den Mörder eines Kronzeugen, und der Auftraggeber des Mordes sucht das Schweigen des einzigen Zeugen.
Dass dieser eigentlich gar nichts Entscheidendes gesehen hat, nimmt ihm keiner ab, und so wird er sowohl von staatlicher als auch von krimineller Seite immer mehr unter Druck gesetzt. Gerade das FBI macht sich schließlich einen Spaß daraus, die Dreharbeiten durch neuerliche Überprüfungen von Genehmigungen zu behindern und damit auch Pellams berufliche Position zu gefährden.
Tatsächlich wird Sloan derart unter Druck gesetzt, dass es zum Bruch zwischen ihm und Pellam kommt.
Zum Glück gibt es aber die freundliche und intelligente Nina Sassower, die dem Leidgeplagten aus unerklärlichen Gründen viel Wärme entgegen bringt. Und der im Krankenhaus liegende Polizist wandelt sich von einem erbitterten Gegner immer mehr zu einem Freund und Vertrauten ...

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 11/2004)

Jeffery Deaver: "Ein einfacher Mord"
(Originaltitel "Bloody River Blues")
Aus dem Amerikanischen von Helmut Splinter.
Blanvalet, 2005.
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Zwei weitere Titel aus dieser Reihe:

"Todesstille"
Wenn irgendwo in der amerikanischen Provinz ein großer Hollywoodfilm gedreht wird, kämpfen die Einheimischen normalerweise um eine winzige Rolle - um einen Augenblick des Ruhmes. Als die Filmemacher John Pellam und Marty Jacobs im verschlafenen Städtchen Cleary eintreffen, wird ihnen jedoch ein ganz anderer Empfang zuteil: Nach einem offensichtlich gezielten Schuss stirbt Marty in seinem brennenden Auto! Erschüttert versucht John, die scheinbar sinnlose Tat aufzuklären. Dabei wird ihm aber bald klar: Im Gewehr des Mörders befindet sich auch noch eine Kugel für ihn ...
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"Feuerzeit"
Ein skrupelloser Brandstifter versetzt das New Yorker Armenviertel Hell's Kitchen in Angst und Schrecken. Bei Dreharbeiten in einem heruntergekommenen Mietshaus sieht sich der Dokumentarfilmer John Pellam plötzlich von einer Flammenwand eingeschlossen. Ihm gelingt es zu entkommen, doch ein kleiner Bub stirbt. Verdächtig schnell steht für die Polizei die Täterin fest: Ettie Washington ist schwarz, arm und kann sich keinen Anwalt leisten. Noch ahnt niemand, dass der wahnsinnige Feuerteufel eine ganz persönliche Rechnung mit John Pellam offen hat ...
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