Martin Conrath: "Das schwarze Grab"

Saarland Krimi 2


"Das schwarze Grab" ist der zweite Saarlandkrimi aus der Emons-Reihe. Und wieder ist Kriminalhauptkommissar Martin Bremer unterwegs, um im Land der Kartoffelzubereitung par excellence auf Mörderjagd zu gehen. Dabei muss sich der gerade aus dem Erholungsurlaub zurück Gekommene, der noch gar nicht sicher ist, ob er seinen Arbeitsplatz behalten möchte, in eines der saarländischsten Milieus überhaupt begeben - zu den Bergleuten.
In diesem Milieu scheint nämlich ein eifersüchtiger Mann seine wesentlich jüngere Frau aus Eifersucht getötet zu haben, und seitdem ist er verschwunden. So suchen die Beamten der Kripo Saarbrücken im kleinen Ort Göttelborn nach einem möglichen Zeugen oder auch Täter und müssen dafür viele ehemalige Kollegen dieser Person verhören. Dabei stellt sich heraus, dass die gerade erst freigestellten Bergleute eine lückenlose Überwachung der jungen Frau durchgeführt haben - einschließlich Telefonabhören und Postlesen - damit sie die Eifersucht ihres sehr aufbrausenden Kollegen auf Sparflamme halten konnten. Bremer ist von dieser "Untergrund"-Polizei absolut nicht begeistert, besonders, weil der nach und nach immer dringender tatverdächtig Werdende schließlich von einem dieser Herren auf der Flucht angeschossen und der Polizei übergeben wird.

Doch in Göttelborn gibt es im wahrsten Sinne des Wortes tiefergehende Probleme. So wurde die beim Ort liegende Zeche vor kurzem geschlossen und befindet sich jetzt in der Abwicklung. Was die Kollegen nicht unbedingt fröhlich macht, auch wenn sie eigentlich bis zur Rente und darüber hinaus versorgt sein sollten. Nur die vom Bergbau Geschädigten schauen auf die Risse in ihren Häusern und können kein echtes Mitleid verspüren. Die Stimmung in der Region ist also in dieser Hinsicht ziemlich explosiv.

Und in dieser Situation wird beschlossen, achthundert Meter unter der Erde - in Schacht IV des fraglichen Bergwerks - eine Art offiziellen Beerdigungsempfang für das Bergwerk zu geben, zu dem hohe Vertreter aus Politik und Gesellschaft, der Presse und auch der beiden Seiten des Bergwerkstreits eingeladen sind. Just als die Champagnerkorken knallen, geht ein fürchterliches Beben durch den Berg, und die Festgesellschaft findet sich in der Tiefe eingeschlossen, wobei der ziemlich eingeschränkte Luftvorrat zum Problem wird. Die Rettung liegt jedoch etwa drei Tage in der Zukunft. Hinzu kommt noch, dass sich sehr schnell heraus stellt, dass auch noch ein sehr raffinierter Mörder unter den Eingeschlossenen ist, der immer wieder unerkannt zuschlägt. Kriminalhauptkommissar Bremer, der die Ereignisse von oben verfolgt, während er noch mit zwei weiteren Mordfällen zu tun hat, steht unter enormem Druck - besonders, weil die Wahlen nur noch eine Woche entfernt sind ...

"Das schwarze Grab" ist ein sehr spannender und komplexer Roman, der zwei oder drei Herbstmittage angenehm ausfüllen dürfte.

(K.-G. Beck-Ewerhardy; 10/2005)


Martin Conrath: "Das schwarze Grab"
Emons, 2005. 287 Seiten.
ISBN 3-89705-403-5.
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Martin Conrath, 1959 in Neunkirchen/Saar geboren, ist Journalist, Autor, Dozent, Musiker, Werbetexter, Schauspieler, aber vor allem: ein Leben lang Auf-Schreiber, Geschichtenerzähler, Beobachter. Er lebt in Saarlouis.